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Interkommunale Kooperationen als eine Strategie zur ... - KOBRA

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144<br />

anderweitig einsetzen und s<strong>eine</strong>rseits eigene Güter produzieren. Der Akteur ist <strong>als</strong>o<br />

ein „Trittbrettfahrer“. 763 Würde sich aber jeder Akteur dementsprechend verhalten,<br />

könnten k<strong>eine</strong> Kollektivgüter produziert werden – kollektives Handeln würde nicht<br />

entstehen. 764<br />

Die zentrale Annahme von OLSON ist daher, „je größer <strong>eine</strong> Gruppe, umso weniger<br />

wird sie ihre gemeinsamen Interessen verfolgen“. 765 Als Lösung für dieses soziale<br />

Dilemma wird vorgeschlagen, einzelnen Akteuren innerhalb der Gruppe mit der Hilfe<br />

besonderer selektiver Anreize „<strong>zur</strong> Durchsetzung des gemeinsamen Interesses<br />

beziehungsweise <strong>zur</strong> Beteiligung an der Bereitstellung des Kollektivgutes“ zu<br />

bewegen. 766 „Selektiv“ sind die Anreize deshalb, weil diese Anreize nicht auf die<br />

gesamte Gruppe wirken, sondern nur auf den einzelnen Akteur. Für diesen Akteur<br />

verändert sich die Wahrnehmung der Situation und es erfolgt <strong>eine</strong> Neukalkulation<br />

des Nutzens. Das unmittelbare individuelle Interesse wird gesteigert. 767<br />

Als selektive Anreize kommen materielle oder finanzielle Anreize in Frage sowie die<br />

Ausübung von Zwang. Der Zwang kann sich auch aufgrund von gesetzlichen<br />

Vorgaben entwickeln. Die Beteiligung an der Produktion des Kollektivgutes erfolgt<br />

nicht weil dieses jetzt nutzenbringender erscheint, sondern weil ein weiterer Nutzen<br />

über den selektiven Anreiz geschaffen wurde. Daher wird die Produktion des<br />

Kollektivgutes <strong>zur</strong> Nebensache („zum Nebenprodukt“). 768 Die selektiven Anreize<br />

müssen ihrerseits produziert und an die Akteure verteilt werden. Deshalb muss für<br />

diese Zwecke <strong>eine</strong> Organisation geschaffen werden. Um den Anreiz <strong>zur</strong> Mitarbeit in<br />

derartigen Organisationen zu schaffen, sind wiederum selektive Anreize notwendig.<br />

Diese Anreize werden <strong>als</strong> „Positionsgüter“ bezeichnet. Es geht <strong>als</strong>o bei den<br />

Positionsgütern etwa um Führungspositionen innerhalb der Organisation, die für die<br />

Produktion und Verteilung der selektiven Anreize notwendig ist. „Die<br />

bemerkenswerte Konsequenz ist, dass jede Gruppe oder Gesellschaft ungleicher<br />

wird, sobald sie versucht, Kollektivgüter zu beschaffen“. 769 Daraus folgt, dass<br />

einfache Aufforderungen an die Akteure in großen Gruppen, das kooperative<br />

763 Vgl. Kunz, Volker (2004), a.a.O., S. 91 f.<br />

764 Vgl. Kunz, Volker (2004), a.a.O., S. 92.<br />

765 Vgl. Kunz, Volker (2004), a.a.O., S. 92.<br />

766 Vgl. Kunz, Volker (2004), a.a.O., S. 92.<br />

767 Vgl. Kunz, Volker (2004), a.a.O., S. 92.<br />

768 Vgl. Kunz, Volker (2004), a.a.O., S. 93.<br />

769 Vgl. Kunz, Volker (2004), a.a.O., S. 93.<br />

<strong>Interkommunale</strong> Kooperation <strong>als</strong> <strong>Strategie</strong> <strong>zur</strong> Leistungssteigerung

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