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Interkommunale Kooperationen als eine Strategie zur ... - KOBRA

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58<br />

Mit Bürgernähe wird aber nicht nur der Aspekt der Erreichbarkeit des<br />

Verwaltungssitzes abgedeckt, sondern ebenfalls der Punkt der Mitwirkung am<br />

Willensbildungsprozess innerhalb der Kommune. Es wird dabei der Zusammenhang<br />

hergestellt, dass <strong>eine</strong>r größeren Kommune auch <strong>eine</strong> größere eigene<br />

Entscheidungsfähigkeit zugeschrieben werden könnte. Damit seien auch die<br />

Mandatsträger eher in der Lage, Entscheidungen <strong>zur</strong> Weiterentwicklung der<br />

Kommune treffen zu können. Dies gelte, obwohl die Zahl der Mandatsträger je<br />

Einwohner in den Kommunen tendenziell abgenommen habe. Das Verhältnis von<br />

Mandatsträgern zu Einwohnern sei aber kein aussagekräftiger Maßstab, wenn man<br />

bedenken würde, dass die Mandatsträger über <strong>eine</strong>n Zuwachs an Kompetenzen<br />

verfügen würden, die sich aufgrund der Vergrößerung der Kommune ergeben hat.<br />

Abschließend wird in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass größere<br />

Kommunen auch über bessere Rekrutierungsmöglichkeiten verfügten und daher „in<br />

ganz anderem Umfang qualifizierte“ Mandatsträger gefunden werden könnten. Daher<br />

wird dem Aspekt der Bürgernähe nach der Gebietsreform <strong>eine</strong> positive Entwicklung<br />

zugebilligt. Es wird aber eingeräumt, dass es sich bei diesen Schlussfolgerungen um<br />

„Vermutungen“ handele. 279<br />

Ein weiteres Ziel der Gebietsreform der 1960er Jahre wurde in der Erreichung von<br />

klareren Verwaltungsstrukturen gesehen („Klarheit der Verwaltungsstruktur“). Dazu<br />

sollte ein Abbau des Verbandswesens erfolgen. Hinsichtlich dieses Punktes sei die<br />

Gebietsreform nicht erfolgreich verlaufen. Nach der Gebietsreform sei weiterhin ein<br />

zweistufiges Gemeindesystem anzutreffen gewesen („Gemeinde /<br />

Verwaltungsgemeinschaft; Gemeinde / Samtgemeinde; Gemeinde / Amt; Gemeinde /<br />

Verbandsgemeinde“). Außerdem seien auch nach der Gebietsreform zahlreiche<br />

Organisationen hinzu getreten – etwa durch die Bildung von Zweckverbänden. 280<br />

Im Hinblick auf den Erfolg der Gebietsreform wird darüber hinaus festgestellt, dass<br />

„Einsparungen“ nicht Ziel der Gebietsreform waren. Daher könne <strong>eine</strong> Veränderung<br />

der Haushaltslage nach der Gebietsreform auch nicht <strong>als</strong> Indikator für die Beurteilung<br />

279 Vgl. Thieme, Werner; Prillwitz, Günther (1981), a.a.O., S. 85 f.<br />

280 Vgl. Thieme, Werner; Prillwitz, Günther (1981), a.a.O., S. 86 f.<br />

<strong>Interkommunale</strong> Kooperation <strong>als</strong> <strong>Strategie</strong> <strong>zur</strong> Leistungssteigerung

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