28.02.2014 Aufrufe

Interkommunale Kooperationen als eine Strategie zur ... - KOBRA

Interkommunale Kooperationen als eine Strategie zur ... - KOBRA

Interkommunale Kooperationen als eine Strategie zur ... - KOBRA

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

54<br />

möglich. 263 In diesem Zusammenhang wird das Modell der „shared services“ durch<br />

Aufgabenübertragung an andere Kommunen bzw. externe Dritte diskutiert. Bei<br />

diesem Modell werden etwa „Schreib- und Druckarbeiten auf<br />

Gemeinschaftseinrichtungen“ verlagert. 264 Eine Lösung für die Frage der<br />

Zuständigkeit wird indessen im Modell des E-Government nicht gesehen. Zumindest<br />

werden die von einigen Vertretern des E-Government <strong>als</strong> Vorteile bewerteten<br />

Auswirkungen, auf der anderen Seite <strong>als</strong> nicht weitgehend genug bewertet, da man<br />

sich der Frage der Neuordnung der Aufgabenverteilung dadurch entziehen würde. 265<br />

3.1.2 Gebiets- und Funktionalreformen in Deutschland<br />

In Deutschland wurden im vorigen Jahrhundert in den 1960er und 1970er Jahren<br />

Gebietsreformen in den alten Ländern durchgeführt. Dabei verfolgten die Länder<br />

unterschiedliche Ansätze, so dass bis heute unterschiedliche Strukturen in den<br />

Ländern anzutreffen sind. 266 Zunächst ebenfalls geplante Funktionalreformen wurden<br />

nur teilweise vorgenommen. Ein ähnlicher Befund ist für die Gebietsreformen in den<br />

neuen Ländern in den 1990er Jahren zu erkennen. Soweit darauf verzichtet wurde,<br />

im Zuge der Gebietsreform <strong>eine</strong> Verringerung der Anzahl der Kommunen zu<br />

erreichen, sind damit Probleme <strong>eine</strong>r „Überinstitutionalisierung“ festzustellen. In<br />

diesem Falle wurde anstelle <strong>eine</strong>r Zusammenfassung von Kommunen der Weg<br />

beschritten, die Eigenständigkeit der Kommunen zu erhalten und zusätzlich <strong>eine</strong><br />

Verwaltungseinheit zu schaffen. Diese Verwaltungseinheit wird z. B. <strong>als</strong> „Amt“ bzw.<br />

<strong>als</strong> „Verwaltungsgemeinschaft“ bezeichnet.<br />

Bereits in den 1960er Jahren wurde von unterschiedlichen gesellschaftlichen<br />

Gruppen die Auffassung vertreten, dass der bestehende Verwaltungsaufbau zu<br />

verändern sei. Die Erfüllung der Aufgaben des Staates schien durch den<br />

vorhandenen Verwaltungsaufbau nicht gewährleistet. Besonders die „dörflichen<br />

Gemeinden und die Landkreise“ wurden <strong>als</strong> zu klein erachtet. Es bestand die Sorge,<br />

263 Vgl. Schliesky, Utz (2010), a.a.O., S. 57.<br />

264 Vgl. Bull, Hans Peter (2008), a.a.O., S. 292.<br />

265 Vgl. Bull, Hans Peter (2008), a.a.O., S. 292.<br />

266 Zu den unterschiedlichen Ausprägungen vgl. Wollmann, Helmut (2008), a.a.O., S. 257 ff.<br />

<strong>Interkommunale</strong> Kooperation <strong>als</strong> <strong>Strategie</strong> <strong>zur</strong> Leistungssteigerung

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!