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Interkommunale Kooperationen als eine Strategie zur ... - KOBRA

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Veränderungen der Steuern, Gebühren und Beiträge untersucht um <strong>eine</strong> Beurteilung<br />

der Auswirkungen der Gebietsreformen vornehmen zu können. 271<br />

Zusammenfassend kommt die Studie von POSCHEN zu dem Ergebnis, dass nach der<br />

Gebietsreform z. B. der Hebesatz für die Gewerbesteuer weniger stark angehoben<br />

werden musste, <strong>als</strong> es ohne Gebietsreform nötig gewesen wäre. Durch die<br />

Ausweisung neuer Gewerbegebiete gewann z. B. die Stadt Aachen 500<br />

Arbeitsplätze; 250 blieben erhalten. Insgesamt führt die Gebietsreform nach der<br />

Einschätzung von POSCHEN zu <strong>eine</strong>r Steigerung des Bruttoinlandsprodukts. 272 Der<br />

Erfolg der Gebietsreform der 1960er Jahre in den Flächenländern wird allerdings von<br />

THIEME und PRILLWITZ <strong>als</strong> „zweifelhaft“ angesehen. Insgesamt heben THIEME und<br />

PRILLWITZ folgende Trends nach der Reform hervor: Die Zahl der Kommunen, der<br />

Kreise, der Regierungspräsidien und der kommunalen Mandatsträger konnte im<br />

Rahmen der Reform verringert werden. In diesem Zusammenhang sind die Kreisund<br />

Gemeindegebiete flächenmäßig größer geworden und die Einwohnerzahlen der<br />

entstandenen Kommunen sind ebenfalls angestiegen. Im Vergleich der Länder sind<br />

aber unterschiedliche Ausprägungen festzustellen. Außerdem ist „<strong>eine</strong> große Zahl<br />

von Gemeinden weit unter der angestrebten und in der Zielprojektion <strong>als</strong> erforderlich<br />

bezeichneten Mindestgröße“ geblieben. Ebenfalls sind bei den Kommunen in der<br />

Folge der Gebietsreform viele „Städte mit Sonderstatus“ entstanden, was <strong>als</strong><br />

Entgegenkommen der jeweiligen Landesregierung gegenüber bestimmten örtlichen<br />

Einwendungen gegen die Gebietsreform gewertet wird. 273<br />

Allerdings wird konstatiert, dass durch die Vergrößerung der Gemeinden <strong>eine</strong><br />

Steigerung der „Verwaltungskraft“ eingetreten ist. Die Verwaltung der Gemeinden<br />

wird nach der Gebietsreform „in der Regel hauptamtlich“ betrieben und damit ist ein<br />

höherer Spezialisierungsgrad bei der Aufgabenwahrnehmung innerhalb der<br />

Verwaltungen entstanden. Insofern wird <strong>eine</strong> hohe Wahrscheinlichkeit darin<br />

gesehen, dass in der Folge der Gebietsreform <strong>eine</strong> bessere Qualität der<br />

Aufgabenwahrnehmung erreicht werden konnte. 274 Demgegenüber wird ebenfalls<br />

festgestellt, dass im Rahmen der Gebietsreform auch sehr große<br />

Verwaltungseinheiten entstanden sind – insbesondere bei der Bildung von<br />

271 Vgl. Poschen, Elmar (1983), a.a.O., S. 307 f mit weiteren Ausführungen <strong>zur</strong> genauen<br />

Vorgehensweise bei den Analysen.<br />

272 Vgl. Poschen, Elmar (1983), a.a.O., S. 316 f.<br />

273 Vgl. Thieme, Werner; Prillwitz, Günther (1981), a.a.O., S. 74 ff.<br />

274 Vgl. Thieme, Werner; Prillwitz, Günther (1981), a.a.O., S. 84.<br />

<strong>Interkommunale</strong> Kooperation <strong>als</strong> <strong>Strategie</strong> <strong>zur</strong> Leistungssteigerung

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