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Elek-Mantow: Zyklus 3 - André Wiesler

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Wiedersehen - Vanessa Niederkinkhaus<br />

nichts finden, was von finanziellen Wert war, worauf er sich der Hose der Leiche zuwendete, dort<br />

jedoch ebenfalls nichts wertvolles finden konnte, bis auf ein Lederbündel, welches er auch sofort<br />

öffnete. In dem Bündel war ein Brief versteckt, dessen Inhalt Mek sehr in Aufregung versetzte.<br />

Nontariell, 165 n.G.<br />

An den ehrenwerten Hinozius Elba, Trimvirat, <strong>Elek</strong>-Matnow Ehrenwerter Herr, Eure Nachricht hat<br />

mich zuerst erstaunt, da ich seit der Flucht meiner Familie aus der Stadt, die durch ihre Hilfe<br />

geschah, nichts mehr von ihnen vernommen hatte, auch als mein Vater starb, und ich ihnen auf Grund<br />

dessen eine Nachricht zukommen ließ. Es erfreut mich, daß sie uns, meine geliebte Mutter, sowie<br />

meinen jüngeren Bruder und meine beiden Schwestern, nicht vergessen haben. Ich möchte ihnen<br />

nochmals für ihre aufopfernde Hilfe danken, die uns damals ermöglichte vor dem grausamen<br />

Beschluß des damaligen Triumvirats die Heimat meiner Mutter zu fliehen. Ihre Bitte nun folge zu<br />

leisten, die besagt, daß ich so schnell wie mir nur möglich nach <strong>Elek</strong>-<strong>Mantow</strong> zurückzukehren und<br />

ihnen dort einen Gefallen zu erweisen solle, fällt mir zwar schwer, doch erkläre ich ihnen in diesem<br />

Brief, daß ich spätestens im Monat Hamilé eintreffen werde, da ein früheres Eintreffen durch das<br />

Wetter, sowie von privaten Problemen beeinträchtigt wird. Ich habe ihrer Vermutung, daß ein Kurier<br />

verfolgt werden könnte beachtet. Der Kurier kennt nur Bestimmungsort des Briefes. Er ist<br />

ausreichend bewaffnet und ist zusätzlich sehr verschwiegen, ferner besitzt er mein vollstes Vertrauen.<br />

Hochachtungsvoll,<br />

Ale Lieor,<br />

Adlabina, Seelenruh.<br />

Mek Liones kannte den Namen Hinozius Elba sehr gut, denn dieser hatte ihm schon viele Probleme<br />

bereitet. Er war erst vor kurzem zum Triumvirat erwählt worden und doch war er bekannter als seine<br />

zwei Bundesgenossen. Im Untergrund wurde oft von einer Revolte gegen die anderen Mitglieder des<br />

Rates gesprochen. Mek und seine Freundin Kimber waren auch schon oft angesprochen worden, ob<br />

sie dabei nicht mitwirken wollten, doch hatten sie entschieden abgelehnt, da die Bezahlung zu niedrig<br />

war. Den Namen Ale Lieor hatte er noch nie zuvor gehört und auch der Ort Adlabina war ihm<br />

Unbekannt. Den Staat Seelenruh kannte er vom Hörensagen, schließlich wußte jeder, daß sich dort die<br />

Rekschat aufhielten. Aus dem Inhalt ging hervor, daß dieser Lieor früher einmal in <strong>Elek</strong>-<strong>Mantow</strong><br />

gelebt haben muß, nun aber in Seelenruh lebte. Ohne es bewußt zu merken war er weitergegangen<br />

und stand nun am Fuße des kleinen Berges auf dem er den Südländer treffen wollte. Oben<br />

angekommen sah er den verwilderten Mann an einem mickrigen Feuer sitzen auf einen Punkt starren,<br />

den Mek Liones nicht erkennen konnte, da er durch einen Felsen verdeckt war.<br />

„Sei gegrüßt du Halunke“, rief Mek, „was starrst du so vor dich hin zeig mir lieber ein fröhliches<br />

Lächeln, wenn du mich siehst, schließlich schickt mich Kim-Lo mit guten Nachrichten für dich.“<br />

Wortlos zeigte der Fremde in die Richtung in die er die ganze Zeit über geschaut hatte.<br />

Mek folgte seinem ausgestrecktem Arm, was ihm nun möglich war, da er einige Schritt näher<br />

gekommen war. Was er sah versetzte ihn in Erstaunen.<br />

„Noch so einer“, entfuhr es ihm, „Hier muß ja irgendwo ein Nest von denen sein. Hast du ihn schon<br />

durchsucht?“<br />

„Du bist wohl verrückt, ich fasse so einen nicht mal mit den allerdicksten Lederhandschuhen an. Wie<br />

kannst mich so etwas nur fragen?“<br />

„Pure Gewohnheit, und Neugier dazu, denn vor keiner Stunde habe ich noch so einen gefunden, sah<br />

jedoch etwas frischer aus als dieser hier, muß wohl an dem Eis liegen, welches hier ja nicht liegt.“<br />

Der Gegenstand um den es sich bei dieser makaberen Unterhaltung drehte war ein Mann, und zwar<br />

ein Toter, dessen Ende schon ein bis zwei Monate zurückliegen mußte, da die Verwesung schon stark<br />

eingetreten war. Mek wunderte sich, daß der anscheinend feige Südländer hier sitzengeblieben war,<br />

denn der Gestank den die Leiche aussandte war schier unerträglich. Er schien komischerweise nur<br />

einen kleinen Radius einzunehmen, da er bei seiner Ankunft nichts gerochen hatte. Vielleicht lag es<br />

auch nur daran, daß es im Rattenloch überall so stank.<br />

Mek näherte sich der Leiche und begann ihre Taschen zu durchsuchen. Diesmal fand er einen<br />

prallgefüllten Geldbeutel die seine 10 Goldsonnen enthalten mußte, dazu entdeckte er noch eine<br />

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