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Elek-Mantow: Zyklus 3 - André Wiesler

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Wiedersehen - Vanessa Niederkinkhaus<br />

verheimlicht, da jemand sich um die Familie hatte kümmern müssen. Ehrlich gesagt machte mir dein<br />

Schicksal nicht viel aus, da du für mich keine wahre da Lior gewesen bist. Ich war damals ein<br />

ziemlich verwöhnter Junge, der den Adel und den Reichtum der Oberstadt gewohnt war. Du warst im<br />

Rattenloch geboren worden und ich gab dir die Schuld an unserem Elend. Nun ja, wir gewöhnten und<br />

allmählich an das einfache Leben bei den Rekschat, obwohl wir auch jetzt noch als außenstehende<br />

betrachtet werden, da wir nur Halb Rekschat sind. Vor einiger Zeit erreichte mich dann ein Brief von<br />

unserem damaligen Retter Hinozius Elba. Dieser verlangte von mir, nach <strong>Elek</strong>-<strong>Mantow</strong> zu reisen und<br />

ihm zu helfen. Als ich hier ankam...“<br />

„Du brauchst nicht weiterreden, Ale. Ich kenne den Rest.“<br />

„Wie, was?“, Ale schien verwirrt. Kimbers Äußerung hatte ihn aus der Vergangenheit wieder in die<br />

Gegenwart zurückgeholt. Ich sagte, du brauchst nicht mehr zu erzählen, den Rest kenne ich schon.<br />

Kim-Lo hat ihn mir erzählt.“<br />

„Ach ja, ich vergaß, du bist die Hure die dieser geschickt hat und...“ Ale stockte, erst jetzt wurde ihm<br />

bewußt, daß er noch immer unbekleidet war. Auch Kimber hatte nur seine Decke vor ihren nackten<br />

Körper gehalten. Mit einen verlegenen Lächeln ergriff er seine Kleidung und zog sich rasch an. Als<br />

Kimber seine Absicht erkannte machte sie es ihm nach.<br />

„So, nun können wir unsere Unterhaltung fortsetzen“, erklärte Ale, nachdem er wieder vollständig<br />

bekleidet war.<br />

„Du weißt ja gar nicht, wie schwer es ist hier zu überleben, Ale. Doch jetzt habe ich mich daran<br />

gewöhnt und würde nirgendwo lieber leben.“ „Auch wir hatten es nicht gerade leicht. Doch möchte<br />

ich, daß du mit mir nach Seelenruh gehst, um unsere Familie zu sehen. Du glaubst gar nicht was für<br />

eine Freude du mir damit bereiten würdest.“ „Bedaure“, erwiderte Kimber, „Doch ich glaube nicht,<br />

daß ich dazu fähig bin die Stadt zu verlassen. Ich kenne die <strong>Elek</strong>-<strong>Mantow</strong> nur von dieser Seite her.<br />

Auch wenn ich meine Familie gerne sehen wollte, ich kann nicht von hier weggehen.“<br />

„Nun gut, vielleicht überlegst du es dir noch anders. Ich werde morgen früh abreisen, wenn du<br />

mitwillst, komme morgen hierhin.“ „Gut, ich werde es mir überlegen.“ Mit diesen Worten<br />

verabschiedete Kimber sich von ihrem Bruder, dann verließ sie die Hütte, um ihre eigene<br />

aufzusuchen...<br />

���<br />

Es war kurz vor Mitternacht. Die Luft hatte etwas abgekühlt, doch hatte es immer noch nicht<br />

geregnet. Kimber ging langsam die Straße hinunter, tief im Gedanken versunken, als sie verdächtige<br />

Geräusche hinter sich hörte. Kimber kannte diese Geräusche. KAMPF! Ohne zu bedenken, daß sie<br />

ihren Mantel nicht anhatte, beschrieb sie eine 180° Drehung und rannte in Richtung Kampflärm. Als<br />

sie vor der Hütte ihres Bruders ankam, konnte sie gerade nur noch sehen, wie eine dunkle Gestalt Ale<br />

Lior ein Messer ins Herz bohrte. Eine andere Gestalt stand etwas abseits und schien zu beobachten.<br />

Kurz entschlossen zog Kimber ihren Dolch und ging, mit funkelnden Augen, die der Mörder nicht<br />

sehen konnte, auf die Fremden zu.<br />

Beide Männer drehten sich um und betrachteten interessiert die junge, hübsche Frau, die mit<br />

erhobenen Dolch auf sie zuging. „Oh“, staunte der Mörder, „Wen haben wir denn hier, zu so einer<br />

späten Stunde?“<br />

Erschrocken blickte Kimber an sich herunter. Sie hatte vergessen, daß sie nicht ihren Mantel trug.<br />

__Macht nichts, meine Kräfte sind die gleichen und Tote reden nicht viel.<br />

„Nun, ihr Hübschen, wenn ich mich vorstellen darf. Mein Name ist Orlana Ramenn und ich bitte euch<br />

mir zu sagen, wie ihr dazu kommt, einen guten Bekannten von mir so einfach umzubringen.“<br />

„Äh, öh, nun ja, nette Lady, das ist ganz einfach. Aber was interessiert ein Weibsbild, was starke<br />

Männer machen. Ich habe schon immer gesagt, daß Frauen sich nicht in die Angelegenheiten der<br />

Männer einmischen sollten. Sie sind viel zu schwach.“<br />

„Na wenn das so ist.“<br />

Blitzschnell sprang Kimber auf den Mörder zu und hatte ihm, ohne ihrem Gegner Zeit zu Gegenwehr<br />

zu geben, ihren Dolch in sein Herz gestoßen. Dieser brach sofort tot zusammen. Der andere Mann war<br />

noch immer starr vor Schreck, daß eine Frau zu so einer Tat überhaupt fähig war. Auch mit diesem<br />

hatte Kimber leichtes Spiel. Als der Fremde daran dachte, sich zu wehren, schlitzte Kimber ihm schon<br />

die Kehle durch. Auch dieser stürzte nach einem kurzen Röcheln tot zu Boden. Erst jetzt konnte<br />

Kimber sich um ihren Bruder kümmern. Sie erkannte das jede Hilfe zu spät kommen würde und

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