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Elek-Mantow: Zyklus 3 - André Wiesler

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Wie der Hieb des multorischen Säbels - <strong>André</strong> <strong>Wiesler</strong><br />

Dann klopfte sie noch zweimal beruhigend auf die kräftigen Arme des Hünen und wandte sich an<br />

Inigo: „Gehen?“ und über die Schulter noch einmal an Shamino: „Abend zurück!“<br />

���<br />

Tatsächlich verließ Brianne diesen und auch die nächsten Tage das Haus Inigos früher und kam<br />

später. Die Arbeit wurde auf ein erträgliches Maß zurückgeschraubt denn vorerst war Inigos Hunger<br />

gestillt. Was jetzt noch zu tun war, waren Feinheiten. Brianne konnte nun, nach zwanzig Tagen des<br />

Lernens, in <strong>Mantow</strong>in fast fehlerfreie Sätze bilden. Natürlich brachte sie Zeiten und Worte<br />

durcheinander und es fehlten ihr unzählige Vokabeln, aber für eine so kurze Zeit sprach sie ein sehr<br />

gutes <strong>Mantow</strong>in.<br />

Inigo schaffte es sogar zwischendurch ein bißchen Geld zu verdienen, mit Gelegenheitsjobs. Nicht so<br />

gut bezahlt wie Übersetzungen, aber eine Stadt wie <strong>Elek</strong>-<strong>Mantow</strong> brauchte nicht so oft die Dienste<br />

eines Transskriptors.<br />

Yesihja war scheinbar ebenfalls mit dieser Regelung einverstanden. Trotzdem schien sie ihm<br />

zwanghaft gefallen zu wollen. Wenn sie doch nur wüßte, wie gut sie ihm auch so schon gefiel. Aber<br />

auch, wenn er ihr Komplimente machte, er brachte es doch nicht fertig, auszudrücken, was er wirklich<br />

fühlte.<br />

Gestern hatte Yesihja die ganze Hütte geputzt, auch den Boden geschrubbt und die Feuerstelle von<br />

Asche entleert. Außerdem hatte sie seine und ihre Kleidung gewaschen, hatte für den heutigen Tag<br />

vorgekocht, Wasser geholt und das Bett aufgeschüttelt. Jetzt erwachte sie, und streckte langsam die<br />

Beine aus. Statt ihres strahlenden Lächeln jedoch war ihr Gesicht eine Maske des Schmerzes, und sie<br />

stöhnte leicht auf. Inigo, der mit nacktem Oberkörper am Tisch saß, blickte sie erstaunt an: „Kleine<br />

Yesihja, wie es aussieht, hast du dich überschätzt!“ Um es für Yesihja einfacher zu machen, sprachen<br />

sie nur Multor, wenn sie alleine waren.<br />

Sie blickte ihn gequält an: „Mir tut jeder einzelne Knochen im Körper weh! Wie kommt das? So<br />

etwas habe ich noch nie gefühlt.“<br />

Inigo lächelte, doch seine Augen zeigten Mitleid: „Nicht die Knochen, sind es, die dich schmerzen,<br />

Yesihja. Es ist das Fleisch, das darum liegt. Aber ich kenne eine Methode, welche die Schmerzen<br />

verscheucht. Leg dich wieder hin!“<br />

Yesihja gehorchte, aber mißtrauisch.<br />

„Wo schmerzt es am meisten?“, fragte Inigo, der sich neben ihr auf dem Bett niederließ.<br />

„Der Rücken schmerzt sehr!“<br />

Inigo nickte und sagte mit einem aufmunternden Lächeln: „Dann dreh dich auf den Bauch und zieh<br />

dein Nachthemd aus.“<br />

Die Augen Yesihjas weiteten sich erschrocken: „Inigo, ich bin ein...“<br />

„Anständiges Mädchen, ich weiß, nun ja, es wird auch so gehen. Dreht euch auf den Bauch.“<br />

Yesihja gehorchte und Inigo legte seine Hände auf ihren Rücken. Mit kräftigen, aber doch zärtlichen<br />

Bewegungen, begann er die Muskeln zu kneten. Er spürte, wie sich Yesihja entspannte. Sie grub den<br />

Kopf in das Kissen und atmete ruhiger. Draußen prasselte der Regen kräftig auf die Straße und das<br />

dünne Holzdach. Es war ein Wunder, daß es nicht reinregnete.<br />

Inigo war mit dem Rücken fertig und nahm sich nun den Nacken vor. Vorsichtig, mit zwei Fingern,<br />

strich er hinauf und hinunter. Dann die Arme. Sie waren weich und warm. Die Beine. Von einer<br />

Laune geleitet, schob er das weiße Hemd bis zu den Oberschenkeln hinauf, um sich den Waden zu<br />

widmen. Dann ließ er seine Hand unter dem Hemd bis zu den Oberschenkeln wandern. Wieder kein<br />

Protest. Inigo spürte, wie die Berührung ihrer Haut ihn erregte. Er drückte die Oberschenkel sanft,<br />

strich an ihnen herauf und herunter, drängte seine Hand zwischen die Beine und streichelte die<br />

Innenseiten. Dann ließ er seine Hand weiter hinauf wandern, noch ein Stück. Er merkte, wie Yesihja<br />

sich versteifte. Trotz seiner eigenen Erregung bremste sich Inigo. Es wäre nicht recht, die Situation<br />

auszunutzen. Er ließ seine Hände wieder nach unten gleiten und nahm sie dann schließlich weg. Wenn<br />

sie es tun würden, dann erst, wenn Yesihja dazu bereit war. Aber das sie es tun würden, daran hegte<br />

Inigo nun keine Zweifel mehr. „So, nun solltest du dich wieder bewegen können!“<br />

Yesihja war errötet und nickte nur stumm. Inigo hoffte, nicht schon zu weit gegangen zu sein. Er<br />

drehte sich herum, wie immer, wenn sich Yesihja ankleidete, und sprach weiter, um keine peinliche<br />

Pause entstehen zu lassen: „Willst Du eigentlich noch einmal diese Lehrmeisterin Atakuela<br />

aufsuchen?“

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