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Elek-Mantow: Zyklus 3 - André Wiesler

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Wie der Hieb des multorischen Säbels - <strong>André</strong> <strong>Wiesler</strong><br />

Yesihja antwortete traurig: „Nein, es hat keinen Zweck. Sie wird mich wohl nicht mehr empfangen<br />

wollen. Wenn ich nur wüßte, was ich ihr getan habe...“<br />

Inigo zuckte zusammen. Sehr viel Geschick hatte er da an den Tag gelegt. Die eine peinliche Situation<br />

hatte er durch eine andere ersetzt. Dann plötzlich spürte er Yesihjas Arme um seine Hüfte, die Hände<br />

drückten gegen seine Brust. „Ich habe es noch nie getan, Inigo!“<br />

Faßt wollte er fragen, was sie noch nie getan habe, doch da wurde es ihm klar. Sie hatte also klar<br />

gemerkt, worauf er hinaus gewesen war und fast tat es ihm leid. Doch sie schien nicht böse zu sein,<br />

wollte sich scheinbar entschuldigen. Inigo wandte sich um und schloß Yesihja in die Arme: „Liebste,<br />

wir werden nichts tun, bis du dazu bereit bist, egal wie lange es dauert.“<br />

„Wirst du deine Lust bei anderen befriedigen?“ In ihrer Frage war deutlich die Furcht zu hören.<br />

Würde er? Inigo konnte es nicht genau sagen. Vermutlich nicht. Aber Sicher? „Yesihja, versteh mich<br />

nicht falsch, ich liebe dich! Ich glaube ich liebe dich mehr als ich jemals eine andere Frau geliebt<br />

habe, aber ich kann es dir nicht versprechen. Ich werde mich bemühen, aber es schwören, hieße dich<br />

anlügen und das will ich nicht.“ Seltsam, früher hatte es ihm wenig ausgemacht, die Frauen zu<br />

belügen. Sie wollten Lügen hören, über ihr Aussehen, über ihr Lachen, über seine Motive. Und keine<br />

hatte sich bisher beschwert, wenn er nicht am nächsten Morgen auszog, um die Monster zu<br />

erschlagen oder die Sterne zu sammeln, die er ihnen versprochen hatte. Aber bei Yesihja war es ihm<br />

wichtig, daß sie ihm vertraute. Er hoffte sehr Yesihja würde das verstehen.<br />

„Es fällt schwer das zu akzeptieren, aber hättest du mir die Treue zu schnell geschworen, hätte ich<br />

gewußt du meinst es nicht.“ Ihr Lächeln war schief geworden.<br />

Inigo wollte noch etwas sagen, wollte ihr seine Gefühle mitteilen, wollte ihr von dem Grummeln im<br />

Bauch, nicht in der Lendengegend erzählen, wenn er sie ansah. Statt dessen küßte er sie einfach. Sie<br />

erwiderte seinen Kuß, erst scheu, dann intensiver. Als sie sich voneinander lösten, atmeten sie beide<br />

schwer. Inigo hob Yesihja auf, legte sie auf das Bett und sich selber daneben. Sie küßten sich erneut,<br />

und Inigo schnürte das Mieder auf, öffnete das Hemd und ließ seine Hand hineingleiten. Sanft drückte<br />

und streichelte er ihre Brüste, umspielte mit der Zunge die Brutwarzen. Yesihja zuckte erst<br />

unmerklich zurück, genoß aber wenig später die Berührungen. Als aber Inigo Hand weiter vordringen<br />

wollte, durch ihr Mieder, unter ihren Rock, da legte sie die ihre darauf und sagte leise: „Bitte!“<br />

Inigo nickte lächelnd und auch wenn er ein wenig enttäuscht war, freute er sich, daß sie ihm ihre<br />

Meinung sagte. So würde er zumindest niemals das Gefühl haben müssen, sie gedrängt zu haben. Sie<br />

küßten sich noch eine lange Weile, streichelten ihre Oberkörper und Arme, ihre Gesichter.<br />

Es war weit nach Mittag, als sie endlich aufstanden. Draußen prasselte noch immer der Regen nieder.<br />

„Es scheint nicht so, als könnten wir heute viel unternehmen...“, sagte Inigo, ohne jedes echte<br />

Bedauern. „Dann werde ich mich wohl daran machen, das Mittagsmahl zu richten. Haben wir noch<br />

Fleisch im Haus?“<br />

Yesihja reagierte nicht. Inigo drehte sich wieder zu ihr um, und sah sie immer noch im Bett, das lange<br />

Haar zerwühlt, das Mieder notdürftig wieder zugebunden. „Inigo?“<br />

„Ja, Sternenkätzchen?“<br />

„Ich bin aus Multor! Ich lief meinem Vater weg.“ Es kostete sie Überwindung dies zu sagen.<br />

Inigo nickte und wartete, aber es kam nicht mehr. Nun gut, es war ein Anfang. Nach einigen weiteren<br />

Augenblicken sprach er wieder: „Dann mache ich jetzt Essen?“<br />

Yesihja nickte dankbar und ging ihm zur Hand. Zwar war sie etwas großzügig bei den Rüben, nachher<br />

waren sie kaum halb so groß, aber es machte Spaß auch das mit ihr zusammen zu tun.<br />

In der Nacht schliefen sie beide im Bett, umarmt, aber es geschah nichts.<br />

���<br />

„Bis morgen also, Brianne!“ Inigo winkte ihr hinterher.<br />

„Ja, bis morgen, Herr Inigo Bellodores. Ich werde Punkt sein, um zu lernen!“ Brianne winkte zurück,<br />

bevor sie sich über die feuchten Straßen zurück zu Shaminos Hütte aufmachte.<br />

„Pünktlich... es heißt pünktlich...“, murmelte er noch, als er die Tür schloß.<br />

Shamino begleitete sie nicht mehr. Entweder hatte er Vernunft angenommen, oder die Geduld<br />

verloren. Immerhin unterrichtete er Brianne nun schon seit fast zwei Vierteln. Wie Yesihja ihm<br />

bestätigte war es ausgesprochen langweilig ihnen beiden zuzuhören, wie sie sich verbesserten. Aber<br />

das war Inigo egal. Er sprach nun die Sprache Briannes, Arietidisch, wie sie es nannte, schon sehr gut,<br />

zumindest behauptete das Brianne. Auf jeden Fall sollte er sie gut genug meistern können, um

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