Elek-Mantow: Zyklus 3 - André Wiesler

Verkettungen - Oliver Nothers
Agathon... Moment mal... Agathon? Sollte er ihn wirklich...? Irgend etwas bewegte sich unter ihrem
Arm, und plötzlich schoß ein rotes Fellknäuel dahinter hervor, geradewegs auf den
Schwarzgekleideten zu. Der Mann sagte irgend etwas in einer Sprache, die sie nicht verstand, und
dann sprang ihn Wiko auch schon an - ohne sonderliche Folgen, allerdings. Das kleine Tierchen
schien sich an seiner Kleidung festkrallen zu wollen, was aber nicht so recht gelang. Umso mehr
erschrak der Kleine, als ihm der Mann eine seiner behandschuhten Hände entgegenstreckte, wohl als
Haltehilfe gedacht. Hätte Brianne nicht noch dermaßen der Schreck in den Gliedern gesessen - sie
hätte ob der Tolpatschigkeit ihres kleinen Begleiters wohl laut losgelacht. So blieb sie erst einmal
stumm sitzen, und betrachtete den Schwarzgekleideten aufmerksam.
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Die Frau schien immer noch nicht zu verstehen - was man von ihrem kleinen Tierchen aber
offensichtlich nicht behaupten konnte. Das kleine Etwas hatte sich zwar zunächst ein wenig
erschrocken, als Shamino ihm seine Hand gereicht hatte, aber nun kletterte es auf seinem Arm herum.
Rot war es, und - es hatte einen enorm langen Schwanz, den es übrigens gerade um Shaminos
Handgelenk schlang. Und dann hoppelte es auch schon wieder auf seine Besitzerin zu, die sein
Verhalten auch nicht so ganz zu begreifen schien. Es wuselte ebenfalls einmal um ihr Handgelenk,
und hopste dann aufgeregt herum. „Dein kleiner Freund will uns wohl zusammenbringen.“ Shamino
wartete auf eine Reaktion seitens der Frau, aber diese belief sich nur auf ein verhindertes
Achselzucken. Verdammt, sie sprach also kein Mantowin. Das machte die Sache natürlich
komplizierter. Aber Shamino wäre schließlich nicht Shamino, wenn er derartige Komplikationen nicht
auch meistern könnte. Er versuchte es auf Rekischar, so gut er konnte, aber die Reaktion war dieselbe.
Mist! Was denn nun noch? Wie eine Multorierin sah sie nicht aus, ebensowenig wie eine Nushq´qai
oder eine Kasralitin. Und für eine Hallakine war sie zu schmächtig, mal ganz davon abgesehen, daß er
sowieso kein Hallaksch sprach. Nun gut, bis ihm etwas anderes einfiele, mußte also die gute, alte
Zeichensprache herhalten... vorsichtig machte er einen Schritt in Richtung der Frau und gab sich
Mühe, möglichst freundlich auszusehen. Seine Waffen hatte er schon wieder verstaut; er hielt die
Handflächen nach oben... Nun, sie wich erst einmal nicht weiter zurück, ein gutes Zeichen... An was
war er da nur wieder geraten?
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Was das Kauderwelsch des Unbekannten wohl zu bedeuten hatte? Sicher, er versuchte sich
offensichtlich mit ihr zu verständigen, aber Brianne verstand seine Sprache nicht, wenn sie auch das
Gefühl hatte, als habe er zwischendurch noch eine andere gesprochen... Verstanden hatte sie diese
allerdings auch nicht besser. Sie konzentrierte sich auf seine Gesten. Irgendwie mußte sie ihn doch
verstehen können - Nein, Wiko, nicht jetzt... Was hatte der Fremde da gerade gesagt? Er hatte auf sich
gedeutet - sein Name - natürlich! Wie war das... Sha...mi...no... Aha. Dann war sie jetzt wohl an der
Reihe...
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So, also Brianne hieß sie... Shamino hoffte, es richtig ausgesprochen zu haben. Das könnte eine
laaaaange Nacht werden...
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Es wurde lang. Sehr lang. Aber wenigstens verstanden die beiden sich jetzt zumindest teilweise.
Allerdings war es anstrengend gewesen - müde waren sie, und zwar beide. Shamino drängte sich der
Gedanke auf, wo er Brianne wohl unterbringen könne... lange war sie wohl nicht mehr wach zu
halten... In die Hängematte? Nein, zu gefährlich... und der Felsvorsprung war auch zu schmal...
Verdammt! Jetzt wurde es schon hell... kein Wunder, daß er so müde war... Moment mal - OMA! So
hatten sie sie zumindest früher gerufen, die schwarze Jakla, ja... wenige ahnten, was es so mit ihr auf
sich hatte, und kaum einer außer natürlich den Schatten wußte, das man notfalls... Er war zwar schon
lange bei den Schatten verschwunden, aber sie würde sich doch bestimmt an ihn erinnern... Ach was,