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Elek-Mantow: Zyklus 3 - André Wiesler

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Verkettungen - Oliver Nothers<br />

���<br />

Hübsch sah die Auslage des kleinen Ladens aus, vor dem sich Brianne jetzt befand. Vollgestopft mit<br />

allem möglichen Krempel, aber schön, und - da war doch etwas interessantes inmitten all dieses<br />

Plunders. Ein Stein, der sachte vor sich hinleuchtete. Irgendwie erinnerte sie dieser kleine Stein an<br />

Lichtmeß... Ach, Lichtmeß... wenn sie ein unangenehmes Gefühl besonders gut kannte, dann war das<br />

wohl Heimweh. Brianne geriet ein wenig ins Träumen...<br />

���<br />

Hieramar glaubte das, was er suchte, gefunden zu haben. Eine hübsche, junge Frau stand dort vor<br />

Rominas Ramschladen. Sie hatte rote Haare, und in ihrer größtenteils schwarzen Lederkluft wirkte sie<br />

irgendwie... ...zum Anbeißen. Hieramar schlenderte zu ihr herüber und sprach sie erst einmal an: „Du<br />

hast doch heute abend nicht schon etwas vor, oder, Kleine?“<br />

���<br />

Zrrlan war begeistert. Was er bei diesem Wesen an Furchtpotential entdeckte sollte reichen, ihn für<br />

die nächsten Äonen zu ernähren. Derart konkrete Bilder von „furchterregenden“ Dingen waren ihm<br />

bisher noch nicht untergekommen. Nach so genauen Vorlagen ließ sich natürlich hervorragend<br />

arbeiten.<br />

���<br />

Brianne hatte einen Laut von der Seite vernommen. Genau hatte sie zwar nicht verstanden, was da<br />

jemand zu ihr sagte, aber der Klang der Stimme war ihr bekannt vorgekommen, und der Tonfall war<br />

ziemlich unsympathisch. Schon instinktiv wanderte ihre Hand zum Schwertknauf, aber als sie sich<br />

umdrehte gefror sie mitten in der Bewegung. Vor ihr stand kein geringerer als Agathon in voller<br />

Lebensgröße von einem Sprung und einer Pfeillänge. Das goldene Funkeln in seinen stechend grauen<br />

Augen ließ Brianne tausend Tode sterben. Nie hätte sie gedacht, ihn überhaupt jemals wiederzusehen,<br />

geschweige denn hier - Moment - Agathon - HIER?!? Das konnte doch nicht mit rechten Dingen<br />

zugehen... Aus diesen Mutmaßungen wurde sie jäh von Agathons dröhnender Stimme herausgebracht:<br />

„Ich hatte es dir gesagt... Du entkommst mir nicht! Wenn ich etwas haben will, dann werde ich es mir<br />

eben nehmen, verstehst du?“ Brianne machte instinktiv einen Schritt rückwärts und erschrak, als sie<br />

plötzlich einen Widerstand spürte. Halbwegs erleichtert stellte sie fest, daß es sich nur um eine Mauer<br />

handelte. Allerdings wich diese Erleichterung direkt wieder noch größerem Schrecken: Als sie wieder<br />

nach vorn blickte, sah sie neben Agathon etwas, was sie nie wieder zu sehen erhofft hatte: Einen<br />

goldenen Käfig, den sie nur zu gut kannte. Da wollte sie definitiv nicht wieder hinein. Panisch<br />

versuchte sie, ihr Schwert zu ziehen, aber so nah wie sie an der Wand stand, hatte sich das gute Stück<br />

mitsamt Schwertscheide verkantet. Sie blickte hoch zu Agathon, der eine auf den Käfig deutende<br />

Geste machte, und ihre Knie versagten ihr den Dienst. Noch während sie an der Wand herunterglitt,<br />

begann sie, hysterisch zu schreien.<br />

���<br />

Hieramar verstand die Welt nicht mehr. Waren jetzt alle verrückt geworden? Er hatte sie doch<br />

lediglich angesprochen, und, als sie nach ihrem Schwert griff, sie zu beschwichtigen versucht. Warum<br />

also schrie sie jetzt wie eine Wahnsinnige? Dieser Gedankengang wurde allerdings jäh unterbrochen.<br />

Irgendeine Stimme in seinem Kopf sagte ihm, daß ihm das doch völlig egal sein könne, und so war es<br />

ja auch. Was interessierte ihn gerade jetzt ihr Geisteszustand?<br />

���<br />

Der Schrei kam nicht von weit her! Nur eine Ecke weiter passierte irgend etwas, und zwar vermutlich<br />

etwas, dessen er sich annehmen sollte. Dann mußte Hamaliels „Auftrag“ eben noch ein wenig warten.<br />

Entschlossen und mit gezogenen Klingen rannte Shamino um die Ecke - und war ziemlich überrascht<br />

von dem, was er sah...

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