Elek-Mantow: Zyklus 3 - André Wiesler
Elek-Mantow: Zyklus 3 - André Wiesler
Elek-Mantow: Zyklus 3 - André Wiesler
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Diamantenring - Vanessa Niederkinkhaus<br />
mein Geld habe geht der mich nichts mehr an. Der Südländer hatte die beiden Männer nicht gesehen,<br />
da er mit dem Rücken zur Tür saß. Deshalb wunderte er sich nur, daß Kimber sich unterbrochen hatte.<br />
„Was hat dieser Jona Menna getan?“, fragte er.<br />
„Wie bitte? Ach so, es scheint Jona Menna hat Lomjes auf dem Gewissen.<br />
Doch nun kommen wir zu der Bezahlung. Haben Sie das Geld dabei?“ „Nein, ich hätte nicht gedacht,<br />
daß Sie den Ring schon haben. Ich dachte mir, daß etwas dazwischen gekommen sein muß, Sie wissen<br />
schon - wegen der Leiche.“<br />
„Wenn ich meine Arbeit mache, dann mache ich sie auch richtig. Doch da Sie hier neu sind, will ich<br />
einmal über ihre Beleidigung hinwegsehen. Sie holen jetzt ihr Geld und wir treffen uns in einer<br />
Stunde hier wieder. Verstanden?“<br />
Der Südländer stimmte zu und verließ das Gasthaus. Kimber folgte ihm nach einem Moment,<br />
schließlich wollte sie ihren Kunden nicht allein durch die Gassen des Rattenlochs gehen lassen,<br />
womöglich bekam da wer Anderes ihr Geld, oder auch Orbis und sein Begleiter könnten auf die Idee<br />
kommen, den Südländer für immer zu verschwinden lassen, bevor er bezahlt hatte. Na wenigstens<br />
hatte sie noch den Ring, obwohl die beiden anderen Südländer bestimmt nicht soviel bezahlen<br />
würden, wie ihr „Freund“.<br />
���<br />
Langsam schlich sie hinter dem Mann aus dem Süden her, jede Deckung nutzend, um sich vor den<br />
neugierigen Blicken Anderer zu schützen. Es dämmerte bereits, was ihr die Verfolgung erleichterte,<br />
da sie sich so näher an ihn heranwagen konnte. Als sie um eine Straßenecke bog, hinter der ihr Kunde<br />
gerade verschwunden war, sah sie, wie sich eine dunkle Gestalt aus dem Schutz einer Tür schälte und<br />
ebenfalls die Verfolgung hinter dem Südländer aufnahm. Nun hieß es vorsichtig sein! Hier sind<br />
bestimmt noch mehr Leute, die es auf ihn abgesehen haben. Überlegte sich Kimber. Es heißt<br />
abzuwarten bis der Halunke ein Zeichen gegeben hat, dann werde ich ihn mir schnappen, um ihm<br />
mein Messer vorzustellen. Die Verfolgung setzte sich noch ein paar Minuten fort, dann sah Kimber,<br />
wie der andere Verfolger die Hand erhob, und darauf drei weitere Gestalten dem Südländer von vorne<br />
und von der Seite einkreisten. Da es inzwischen dunkel geworden war, konnte Kimber sich, ohne von<br />
den von vorne Kommenden entdeckt zu werden, ganz nah an den Mann heranschleichen. Dann stand<br />
sie direkt hinter ihm. Sie nahm ihr Messer in die Rechte, packte den Mann mit der Linken so an der<br />
Kehle, daß er nicht schreien konnte und zog ihn in eine kleine Nebengasse.<br />
Der Mann, immer noch geschockt von dem völlig unerwarteten Angriff, versuchte nun ebenfalls sein<br />
Messer zu erreichen, doch Kimber packte ihn am Handgelenk und entriß es ihm. „Keine falschen<br />
Tricks, Orbis, wenn dir dein Leben lieb ist.“, drohte Kimber ihm, wobei sie ihm das Messer an die<br />
Kehle hielt, „Sag schnell was ihr von dem Südländer wollt!’“ „Kim-Lo, ich hätts mir denken können.“<br />
„Red nicht lange, meinen Namen kenne ich selber schon. Erzähl - schnell“ Orbis schien es jetzt doch<br />
mit der Angst zu bekommen. Er kannte Kim-Lo und sie schien nicht in bester Laune zu sein.<br />
„Es geht um eine Erbschaft, mehr weiß ich auch nicht.“<br />
„Ich glaub’s dir mal für den Anfang. Ach hast du zufällig Riemen dabei?<br />
Ich muß dich fesseln und selbst habe ich keine.“<br />
Orbis war nicht der Klügste. Er dachte sich, daß er mit einer Verneinung frei kommen konnte. „Nein“,<br />
sagte er entschuldigend, „du mußt mich also frei lassen, mein Meister wird kurzen Proßes mit dem<br />
Südländer machen.“ „Oh, nein“, entfuhr es Kimber, „ mein schönes Geld! Nimm´s mir nicht übel<br />
Orbis, ist nicht persönlich gemeint.“ Sagte sie und schnitt ihm kurzerhand die Kehle durch, sie durfte<br />
keine Zeit verlieren. Ihre Investition war in Gefahr.<br />
���<br />
Als Kimber die Nebengasse verließ, sah sie nur noch wie drei Gestalten eine vierte in einen<br />
Hauseingang zerrten. Kimber kannte die Bewohner dieses Hauses nicht, doch konnte sie sich denken,<br />
daß es einer von Mennas Schlupfwinkeln war. Es ist zu gefährlich allein darein zu gehen. Doch<br />
irgendwie muß ich mein Geld bekommen.<br />
Kimber entschloß sich im Totenkopf, der nur wenige Sprünge entfernt war, Verstärkung zu holen.<br />
Wenn sie ihn nicht gleich umgebracht haben, werden sie es auch nicht in den nächsten paar Minuten<br />
tun. Wahrscheinlich wollen sie ersteinmal erfahren, wer den Ring hat.