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Elek-Mantow: Zyklus 3 - André Wiesler

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Wiedersehen - Vanessa Niederkinkhaus<br />

„Nun ja, erzähl ersteinmal was du erfahren hast, Kim-Lo“, erwiderte dieser.<br />

„Nein, nein, nein. Erst du“, antwortete Kimber.<br />

„Nein du!“<br />

„Nein du!!“<br />

„Du!!!“<br />

„Nein du!!!!“<br />

„Jetzt komm schon, bevor ich ungeduldig werde. Ich könnte genauso gehen.“<br />

„Und ich könnte relativ ungemütlich werden“, drohte Kimber.“ Erzähl, wer war der Vermummte?“<br />

Unterdessen spielte sie, wie gelangweilt mir ihrem Dolch, was Corwin Dery wohl dazu überredete<br />

zuerst zu erzählen. „Na gut. Doch ich habe wirklich nicht viel erfahren“, fing er unscheinheilig an.“<br />

Der Vermummte ist eine Frau, die sich ohne das Wissen ihres reichen Ehemannes hier mit Männern<br />

trifft. Also wirklich nicht besonders interessant. Nun erzähl du.“<br />

„Ich habe auch nicht sehr viel erfahren“, berichtete Kimber im gleichen unschuldigen, naiven Ton,<br />

wie Corwin. „Diese Mann, trifft sich hier ohne das Wissen, mit einigen Huren, da seine Alte es nicht<br />

mehr bringt. So nun hast du es. Jetzt können wir ja gehen.“ Beide verließen sie den Totenkopf und<br />

gingen gemeinsam die dunkle Gasse hinunter. Plötzlich ergriff Kimber Corwin beim Kragen und<br />

drückte ihn an die nächste Hauswand.<br />

„So, und jetzt erzähle mir die Wahrheit. Ich habe keine Lust, mir andauernd deine miserablen<br />

Lügengeschichten erzählen zu lassen. WER IST DER FREMDE, CORWIN?“<br />

„Also gut, aber ich verlange auch eine entsprechende Entschädigung, da dein Erzählung auch nicht<br />

gerade die interessanteste war und langweilige Geschichten meinem frischen Teint schaden, da meine<br />

Augen so oft zufallen.“<br />

„Sehr witzig, Dery. Als Entschädigung werd´ ich dir meinen Teil der Geschichte erzählen. Ist das<br />

nichts?“<br />

„Geht klar. Also der Vermummte ist ein gewisser Triumvirat namens Hinozius Elba. Die Wachen an<br />

der Brücke haben seinen Namen ehrfürchtig herausgeschrien, als dieser über die Brücke gegangen ist.<br />

Jetzt du, Kim-Lo!“<br />

„Nun gut. Der Fremde heißt Ale Lior und kommt aus Seelenruh.“ „Wenn du es sagst, wird es wohl<br />

stimmen. Schließlich hat Kim-Lo noch nie seine Freunde belügt, oder?“<br />

„Ich wußte nicht das wir Freunde sind. Wer hat dir so etwas erzählt?“ „Äh, das habe ich mir so<br />

gedacht. Schließlich unterhalten wir uns hier fröhlich und so. Leider muß ich jetzt schnell gehen. Du<br />

weißt schon, wichtige Termine...“<br />

Beide verabschiedeten sich schnell voneinander und verschwanden in entgegengesetzten Richtungen.<br />

���<br />

„Also fünf Mann brauchst du. Viele sind das nicht gerade, aber das macht nichts. Drei kann ich ohne<br />

weiteres auftreiben, den vierten mußt du dir suchen. Wie ich dich kenne willst du selbst auch<br />

mitmachen, was dann die fünfte Person ist. Also gut, bis morgen hab ich die drei Mann. Wo willst du<br />

sie haben?“ Kimber hatte gewußt, daß sie sich auf Mek verlassen konnte. Er kannte die besten und<br />

einen einzelnen aufzutreiben würde nicht schwer sein.<br />

„Morgen um Mitternacht will ich sie vorm Totenkopf treffen“, erwiderte sie, „Jetzt mach ich mich<br />

ersteinmal auf den Weg, um selbst ein oder zwei Mann aufzutreiben. Bis morgen, Liebling.“ Kimber<br />

umarmte Mek und gab ihm einen flüchtigen Kuß, dann war sie auch schon wieder verschwunden.<br />

���<br />

Auf Bewohner der Oberstadt war das Rattenloch ein Ort in dem sich nur Mörder, Söldner, Diebe,<br />

Huren und anderes Gesindel aufhielten. Nun ja, die Unterstädtler waren stolz darauf. Vor der<br />

Stadtwache war man relativ sicher und es gab genug Möglichkeiten in diesem Teil <strong>Elek</strong>-<strong>Mantow</strong>s für<br />

immer zu verschwinden. Doch nicht nur die Angst vor den Bewohnern des Rattenlochs, ließ die<br />

Oberstädtler auf ihrer Seite der Spalte bleiben. Auch der Unrat und die Krankheiten, die in den<br />

ärmsten aller Armenviertel vorherrschten, schreckte sie davon ab, das Rattenloch in ihrer<br />

morgendlichen Spaziergänge mit einzubeziehen. Kimber Loor liebte die Unterstadt. Sie liebte die<br />

Freiheit, die man hier genoß und der Geruch von Abfällen, Kot und Leichen machte ihr nicht viel aus.<br />

Sie lebte hier schon, solange sie denken konnte und hatte deshalb viele Freunde, die jederzeit ihr

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