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Elek-Mantow: Zyklus 3 - André Wiesler

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Schattenspiele - Claudia Wamers<br />

Nun denn, Bercan hielt diesen Tag erst einmal für beendet - überhaupt hielt er dieses Problem, was<br />

seine Person anbelangte, für abgeschlossen, und ging zu Bett.<br />

���<br />

Wind in Bäumen, Schrecken in Träumen...<br />

Freiheit, Freiheit - wie komme ich frei?<br />

Schatten die Klagen, Schatten die Jagen...<br />

Freiheit, Freiheit - wo komme ich frei?<br />

Scharfe Krallen, tödliche Fallen...<br />

Freiheit, Freiheit - wann komme ich frei?<br />

FREIHEIT, FREIHEIT - WIE KOMME ICH FREI!!!!!<br />

���<br />

Schweißgebadet schreckte Bercan Tibrand auf, ein seltsamer Traum hatte ihn geweckt, mitten in der<br />

Nacht.<br />

Was war das noch? Schatten? Krallen? Das Gefühl, gefangen zu sein an einem unheimlichen Ort?<br />

Shirinn, sie war auch irgendwie dabei gewesen - nun, kein Wunder daß er von den Ereignissen<br />

Alpträume bekam, die Jagd durch die Nacht war ja auch gespenstisch gewesen. Und dann der<br />

Anschlag auf Shirinn, dieser Blitz in der Kammer, der Stab...<br />

Nun denn, es war jetzt nur ein Traum gewesen, morgen würde man weiter sehen. Er drehte sich<br />

wieder in seine Decken ein. Nur, der ruhige Schlaf wollte sich in dieser Nacht einfach nicht mehr<br />

einstellen, und so fand der nächste Morgen einen recht übernächtigten Bercan Tibrand vor.<br />

���<br />

Was ging hier vor? Wieso konnte sie nichts sehen, wieso war es hier so dunkel? Nur ab und zu sah sie<br />

bunte Lichter vor sich, auf die sie zuzugehen versuchte. Immer wieder stieß sie irgendwie an eine<br />

Barriere, glatt und kalt. Jetzt rief sie um Hilfe, konnte sie den keiner hören? Wollte Sie denn keiner<br />

hören?<br />

Hiiiilfeeeee!<br />

Ich will hier raus, ich will meine Freiheit!<br />

���<br />

Bercan Tibrand lag auf seinem Bett, müde und wie erschlagen. Er hatte elend schlecht geschlafen -<br />

fast gar nicht. Irgendwie war er die ganze Nacht in seinen Träumen umhergeirrt, von seltsamen<br />

Schemen gejagt, immer wieder an spiegelglatte Wände stoßend von denen er wußte, daß dahinter die<br />

Freiheit war. Bercan hatte das dumpfe Gefühl, daß die ganze Sache mit dem Dorf, dem Stab und<br />

Shirinn wohl noch nicht ausgestanden sei.<br />

Ja, ja, das ist immer eine heikle Sache mit Schwüren, Bercan Tibrand, eine heikle Sache.<br />

Immer noch in Grübelei versunken hörte Bercan ein Klopfen an der Tür, leise. Er antwortete nicht.<br />

Ein kaum hörbares Knarzen verriet das Öffnen der Tür. Katzengleiche Schritte huschten an das Bett,<br />

dann Stille. Bercan wußte genau, was.... ufffh!<br />

Farlina Finaq! Ja, das war Farlina Finaq, die zu ihm auf das Bett gesprungen war, um den<br />

Langschläfer auf ihre unnachahmliche Art auf die Beine zu bringen. Farlina knuffte ihm spielerisch<br />

die Faust auf die Brust, was war denn mit dem Langweiler los heute morgen? Normalerweise<br />

reagierte er schon etwas anders, wenn sie ihn so weckte!<br />

„Heh, Bercan, aufstehen! Los. komm schon, 'raus aus den Federn!“, flüsterte Farlina ihm ins Ohr -<br />

keine großartige Reaktion!<br />

Farlina blickte Bercan aus großen Augen erstaunt an, was hatte er nur? Müde sah er aus, und<br />

irgendwie so schrecklich nachdenklich und besorgt.

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