Bestandsaufnahme - Digistadtdo

ekommen. Der überwiegende Teil muss sich außerhalb des eigenen Sozialraumes um
einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz bewerben. In diesem Zusammenhang ist die gute
Verkehrsanbindung hervorzuheben.
4.4. Bewertung im Sozialraum Wickede
4.4.1. Allgemeine Bewertung der Lebensbedingungen
Mit insgesamt 16.909 Einwohnern ist Wickede der zweitgrößte Sozialraum im
Stadtbezirk.
Wickede ist der östlichste Vorort Dortmunds und grenzt östlich und südlich an den Kreis
Unna.
Es bestehen gute Verkehrsverbindungen zu der Innenstadt und zu den anderen
Stadtbezirken. Die Straßenbahnlinie 403 Dorstfeld - Wickede verkehrt in der
Hauptverkehrszeit alle 10 Minuten. Die S-Bahnlinie S4 Lütgendortmund/ Unna fährt
parallel zum Hellweg durch den gesamten Stadtbezirk. Alle 20 Minuten besteht hier eine
gute und schnelle Möglichkeit, die Innenstadt bzw. Lütgendortmund oder Unna zu
erreichen. Zudem bieten die Buslinie 428 Baedekerstraße-Roningweg und die Buslinie
424 Lanstrop - Husen/Kurl - Scharnhorst eine relativ gute Anbindung zu anderen
Ortsteilen. Der Nachtexpress NE 2 von der Reinoldikirche nach Wickede fährt von
Montag bis Freitag um 00:45 Uhr, von Freitag auf Samstag um 00:45 Uhr und 02:00 Uhr
sowie von Samstag auf Sonntag und an Feiertagen um 03:15 Uhr und 04:30 Uhr.
Der Sozialraum Wickede ist umgeben von Grün- und Waldflächen, die den Bewohnern
als Naherholungsgebiete dienen. Die Wohnqualität wird, mit wenigen Einschränkungen,
als gut bewertet. Besonders die starke Frequentierung des Hellweges durch den
Individualverkehr, die damit verbundene Lärmbelästigung und der steigende Flugverkehr
am Flughafen Wickede tragen nach Einschätzung der Teilnehmer zur Minderung der
Lebensqualität im Sozialraum bei.
Der dörfliche Charakter Wickedes hat sich in den letzten Jahren, bedingt durch die
Erschließung neuer Baugebiete und somit dem Zuzug neuer Bewohner verändert.
Die Bewohnerstruktur kann als unterschiedlich bezeichnen werden. Der Anteil an
Bewohnern mit Migrationshintergrund liegt im Sozialraum mit 5,5% erheblich unter dem
gesamtstädtischen Durchschnitt (12,7%). Dabei ist zu berücksichtigen, dass in den letzten
Jahren viele Bewohner mit russischem Migrationshintergrund in die Großraumsiedlung
der LEG in der Meylantstraße zugezogen sind.
Von den im Sozialraum tätigen Institutionen wird eine zunehmende Ausgrenzung dieser
Gruppe beobachtet. Zudem wohnt ein Großteil der Sozialhilfeempfänger des Sozialraumes
in dieser Siedlung. Von Bedeutung ist in diesem Zusammenhang auch der Anteil der über
60-Jährigen, der 45% der Bewohner ausmacht.
In diesem Zusammenhang kann von einem sozialen Spannungsfeld gesprochen werden, da
eine Ballung von unterschiedlichen sozialen und ethnischen Gruppen auf „engem Raum“
vorherrscht.
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