Bestandsaufnahme - Digistadtdo

4.3. Bewertung im Sozialraum Borsigplatz
4.3.1. Allgemeine Bewertung der Lebensbedingungen
Mit Stand vom 31.12.2001 leben im Sozialraum Borsigplatz 11.492 Menschen. In der
Gruppe der 0-6-Jährigen sind es 973 Kinder (8,1%), die Gruppe der 6-14-Jährigen weist
1.145 Kinder auf (10%). Im Alter von 14 - 21 Jahren leben zum angegebenen Zeitpunkt
1.019 (8,9%) Teens, Jugendliche und junge Erwachsene im Sozialraum.
Die Wohnsituation im Sozialraum Borsigplatz ist gekennzeichnet von günstigem
Wohnraum und vielen großen Wohnungen.
Eine alte Bausubstanz mit teilweise schönen Hinterhöfen ist vorhanden. Die
Mehrfamilienhäuser bilden fast immer geschlossene Häuserzeilen. Das Leben findet in der
warmen Jahreszeit häufig „draußen“ (auf der Straße) statt. Selbst kleine Kinder halten sich
spät abends noch (meist allein) draußen auf.
Auf dem Borsigplatz, dem Stahlwerkplatz und dem Lütgenholz-Park sind nicht nur im
Sommer oft Alkohol trinkende Menschen zu finden. Nicht angeleinte Hunde sind im
Sozialraum dauerhaft eine Belästigung und Gefährdung für Kinder. Wilde Müllkippen
findet man am Rande des Hoeschgeländes und manchmal liegt Sperrmüll auf den
Gehwegen.
Eine große Zahl der Sozialraum-Bewohner ist ausländischer Herkunft. Es leben 2.603
Türkinnen und Türken im Sozialraum Borsigplatz. Für sie sind muttersprachliche
Geschäfte, Banken u.a.m. in hoher Zahl vorhanden.
Der Kreisverkehr (Borsigplatz) unterstreicht den „Inselcharakter“ der umliegenden
Häuser. Er ist geografisch abgeschlossen durch Bahnlinie, Metro und Hoesch. Der
Hoeschpark selbst wirkt ordentlich und sauber, im Gegensatz zu den Bereichen
Oestermärsch und Bleichmärsch, die eher als düster und schmutzig beschrieben werden.
Die Verkehrssituation ist gekennzeichnet durch gute Verkehrsanbindung des ÖPNV an
die Innenstadt. Die Anbindung an das Autobahnnetz geht direkt von der Borsigstraße aus
(„Verteiler in alle Richtungen“). Das allgemeine Verkehrsaufkommen und der ruhende
Verkehr sind als kinderunfreundlich von der Sozialraumgruppe beurteilt worden. Die
wenigen vorhandenen Fahrradwege sind meist von den Autos zugeparkt. Da Nebenstraßen
als „Abkürzung“ von den Autofahrern genutzt werden, um den Hauptverkehr zu
umfahren, sind die Bewohner der Nebenstraßen des Borsigplatzes erhöhter Lärmbelästigung
ausgesetzt.
Es sind zwei Supermärkte und viele kleine, überwiegend türkische Geschäfte, Banken,
Spielhallen, Imbissbuden, Kneipen und Teestuben vorhanden. Ärzte können zu Fuß gut
erreicht werden. Auch die muttersprachliche Ärzteversorgung für Migranten ist zufrieden
stellend.
Der Sozialraum Borsigplatz bietet darüber hinaus kleinräumig Beratungsstellen,
Schulen, Kindergärten, Offene Treffs und ein gut zu erreichendes und preiswertes
Schwimmbad. Kulturelle Veranstaltungen gibt es nicht sehr oft.
Als Treffpunkte für türkische Bewohner sind die Dürener Straße und Schlosserstraße
bekannt.
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