Bestandsaufnahme - Digistadtdo

Als Schwächen und Probleme des Ortsteils wurden herausgearbeitet, dass es einen
vermehrten Drogenkonsum und Drogenhandel bei Erwachsenen gibt. Dieser Handel findet
nicht in einer offenen Szene statt, sondern meistens in den privaten Wohnungen und ist
daher weniger offensichtlich. Es gibt suchtkranke Eltern (besonders im Unterdorf), die
durch ihre Abhängigkeit Probleme haben, ihre Elternverantwortung auszufüllen. Bei
Jugendlichen ist ein verstärkter Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit wahrnehmbar. Im
Ortsteil wohnen viele junge Mütter und vereinzelt auch Familien, die erhebliche Probleme
haben, ihren Alltag zu regeln und zu bewältigen.
Die Bevölkerungsgruppe der Aus- und Übersiedler isoliert sich, die Familienverhältnisse
gestalten sich dadurch teilweise problematisch. Eltern reagieren einerseits auffallend
streng, auf der anderen Seite sehr desinteressiert. Durch vorhandene Hilfsangebote werden
diese Familien kaum erreicht. Es gibt viele Schlüsselkinder, die nach der Schule zunächst
allein zuhause sind. Heranwachsende haben Identitätsprobleme durch den Zwiespalt
zwischen deutlicher gegenseitiger Abgrenzung unter Alteingesessenen und
Russlanddeutschen. Man kann oder will sich nur schwer aus dem Weg gehen; dadurch
ergeben sich regelmäßig Konflikte. Es bestehen Sprachprobleme - vorwiegend, aber nicht
nur - bei Aussiedlerkindern.
Positiv fällt die Vielzahl von Grünflächen im Ortsteil auf, bedingt durch die großzügige
bauliche Planung der Siedlung. Es bestehen viele soziale Kontakte unter den Kindern
innerhalb der Siedlung. Die Angebote der Kinder- und Jugendarbeit werden gut
angenommen. In der Bevölkerung gibt es die Bereitschaft, Probleme gemeinsam
anzugehen und - wenn möglich - zu bewältigen. Diese Bereitschaft entsteht in vielen
Fällen auch durch ein gewisses Maß an sozialer Kontrolle. Es gibt den Vereinszusammenschluss
Lanstroper Gemeinsamkeit, in dem Absprachen unter den Vereinen
getroffen werden, um Interessen effektiver durchzusetzen. Ferner existieren ein aktives
Gemeindeleben sowie viele Aktivitäten des Sportvereins. Insgesamt existieren ein starkes
„Wir-Gefühl“ unter den Lanstroper Bewohnerinnen und Bewohnern und eine emotionale
Nähe zum Ortsteil.
Fragebogenaktion mit Jugendlichen im April 2002
Anfang des Jahres 2002 traten vermehrt Sachbeschädigungen durch Jugendliche in
Lanstrop auf. Aufgrund dieser Vorfälle wurde gemeinsam mit dem Sportverein Teutonia
Lanstrop, der evangelischen Friedenskirche, dem Jugendhilfedienst, dem Jugendtreff und
dem Jugendamt, Abteilung Jugendförderung eine Fragebogenaktion durchgeführt. Ziel der
Aktion war es, mehr über die Interessen und Bedürfnisse der örtlichen Jugendlichen zu
erfahren und gleichzeitig die Jugendlichen an der Weiterentwicklung beziehungsweise
Veränderung der Angebotsstruktur zu beteiligen. Die Befragung fand im März und April
2002 statt. Insgesamt haben 48 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 21 Jahre
teilgenommen, davon 30 Jungen und 18 Mädchen. Altersmäßig waren vor allem 12- bis
18-Jährige beteiligt. An der gemeinsamen Auswertung der Aktion beteiligen sich 30
Jugendliche. Auffallend war die Bereitschaft der Jugendlichen, sich an der Organisation
von Discoveranstaltungen und an Computerangeboten aktiv zu beteiligen. Darüber hinaus
wurde von 33 Jugendlichen der Bedarf an einer Beratungsstelle angemeldet.
Die Ortsteile Husen und Kurl
Sie umfassen die statischen Unterbezirke 241,242, 243 und 244. Die beiden Ortsteile
stellen im Stadtbezirk Scharnhorst weit gehend eine Einheit dar. Die Ortsteile Husen und
Kurl haben 7.382 Einwohner. Sie werden beide durch die Bahntrasse Dortmund - Hamm
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