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Bestandsaufnahme - Digistadtdo

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Trotz eines dichten Netzes an sozialen Angeboten wurde der Bedarf an professionellen<br />

und verlässlichen Ansprechpartnern in Krisensituationen laut.<br />

4.2.4. Bewertung der Lebensbedingungen für Jugendliche im Alter von 14 bis 21<br />

Jahren<br />

Zum 31.12.2001 leben im Sozialraum 1.076 Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren,<br />

1.066 junge Menschen im Alter von 18 bis 21 Jahren und 2.698 Menschen im Alter von<br />

21 bis 27 Jahren.<br />

Der Sozialraum Nordmarkt ist, wie die anderen Sozialräume des Stadtbezirks auch,<br />

geprägt von Bewohnern und Bewohnerinnen mit überwiegend türkischem<br />

Migrationshintergrund. Die unterschiedlichen Menschen und Kulturen leben eher<br />

nebeneinander, als miteinander.<br />

Allen Jugendlichen und jungen Erwachsenen stehen im Sozialraum die Angebote der<br />

Jugendförderung zur Verfügung. Es gibt unter anderem aufgrund des sozialpädagogischen<br />

Nordstadtprogramms unterschiedliche Treffpunkte und Angebote. Hier<br />

sind Kontakte zu anderen Nationalitäten möglich. Dennoch können junge Menschen im<br />

Sozialraum durchaus immer wieder die Möglichkeit nutzen sich ganz in ihren Kulturkreis<br />

zurückzuziehen.<br />

Eine dem Alter entsprechende Cliquenbildung hat zur Folge, dass Gruppen junger<br />

Menschen häufig Gebiete, Angebote oder Räume für sich allein in Anspruch nehmen und<br />

dadurch andere Gruppen ausgrenzen. Dies trifft auch auf Gruppen von drogen- und<br />

alkoholkranken Jugendlichen zu, die häufiger in diesem Sozialraum anzutreffen sind als in<br />

anderen Stadtbezirken.<br />

Viele Jugendliche sind von ähnlichen Erfahrungen geprägt, da sie in vergleichbaren<br />

Familien- und Sozialraumstrukturen aufgewachsen sind. Durch mangelnde schulische<br />

Leistungen und/oder soziale Defizite hat ein großer Teil keinen Ausbildungs- oder<br />

Arbeitsplatz. 19,94% der jungen Menschen sind arbeitslos.<br />

Nach Aussagen der Mitglieder der Planungsgruppe gibt es in Unternehmen und Betrieben<br />

Vorbehalte gegen die Arbeitsmoral junger Menschen, die aus dem Stadtbezirk stammen,<br />

unabhängig ihres kulturellen Hintergrundes.<br />

Im Bereich des Hautbahnhofes haben sich in der Vergangenheit Gruppen rechtsradikaler<br />

Jugendlicher und Erwachsener aufgehalten. Da der Sozialraum direkt an den<br />

Hauptbahnhof grenzt, haben Jugendliche (besonders Migranten) schon Erfahrungen mit<br />

rechtsradikalen Bedrohungen gemacht. Diese Erfahrungen macht es manchmal schwer in<br />

anderen Zusammenhängen Zugang zu diesen jungen Menschen zu bekommen.<br />

Der gesamte Sozialraum wird von den Bewohnern oft als eigene Lebenswelt erlebt.<br />

Andere Stadtbezirke, gelegentlich auch andere Sozialräume wirken ihnen fremd und<br />

unberechenbar. Obwohl es eine gute Anbindung des ÖPNV an die Innenstadt gibt,<br />

bewegen sich selbst junge Menschen der genannten Altersgruppe nicht häufig in andere<br />

Ortsteile.<br />

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