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MainStage 3 Instrumente Für OS X - Apple

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• Achten Sie darauf, den Vocoder nicht zu übersteuern. Dies passiert relativ leicht und es treten<br />

Verzerrungen auf.<br />

• Achten Sie auf eine deutliche Aussprache, wenn die Aufnahme als Analysesignal verwendet<br />

werden soll. Das mit relativ tiefer Stimme gesprochene Wort führt zu besseren Resultaten<br />

als ein gesungenes Wort, selbst wenn Sie Vocoder-Chöre erzeugen möchten. Konsonanten<br />

sollten deutlich intoniert werden. Ein schönes Beispiel hierfür ist der Flatterlaut des gerollten<br />

„R” beim Vocoder-Titel „Wir sind die Roboter“ der Gruppe Kraftwerk. Hier wurde<br />

Vocoder-gerecht gesprochen.<br />

• Sie können die Formant-Parameter beliebig einstellen. Das Verschieben, Dehnen<br />

oder Komprimieren der Formanten hat einen erstaunlich geringen Effekt auf die<br />

Sprachverständlichkeit, wie auch die Anzahl der Frequenzbänder. Der Grund hierfür liegt in der<br />

menschlichen Fähigkeit, die Stimmen von Kindern, Frauen und Männern erkennen zu können,<br />

deren Schädelgrößen variieren. Entsprechend groß sind die Abweichungen der Formanten bei<br />

verschiedenen Sprecher/innen und Sänger/innen. Menschliche Spracherkennung beruht auf<br />

der Analyse der relativen Beziehungen zwischen diesen Formanten. Diese Beziehungen bleiben<br />

auch bei extremen Einstellungen der EVOC 20 Plug-Ins noch gut erhalten.<br />

Vocoder-Geschichte<br />

Die Entwicklung des Vocoder begann in den 1930er Jahren in der Telekomunikationsindustrie.<br />

Homer Dudley, ein Forscher und Physiker bei den Bell Laboratories in New Jersey, entwickelte<br />

den Vocoder (Abkürzung für Voice Encoder) zu Forschungszwecken. Ursprünglich sollte er<br />

der Erforschung von Kompressionsmustern bei der Übertragung von Stimmsignalen über<br />

Kupfertelefonleitungen dienen.<br />

Es war ein zusammengesetztes Gerät, das wie folgt aus einem Analysator und einem künstlichen<br />

Stimmen-Synthesizer bestand:<br />

• Parallel Bandpass Vocoder: Ein Sprachanalysegerät und Resynthesizer.<br />

• Sprachsynthesizer Vocoder: Ein Stimmenmodell, dieses Röhrengerät wurde von einer Person<br />

bedient bzw. gespielt. Es hatte zwei Tastaturen, Tasten zur Erzeugung von Konsonanten, ein<br />

Pedal für die Steuerung der Oszillatorfrequenz und einen Handgelenkbalken zum Ein- und<br />

Ausschalten von Vokalklängen.<br />

Der Analysator erkannte die Energieanteile fortschreitender Klangproben (Samples), gemessen<br />

über das gesamte Hörspektrum über eine Reihe schmalbandiger Filter. Dessen Ergebnisse konnten<br />

grafisch als Funktionen der Frequenz über der Zeit angezeigt werden.<br />

Der Synthesizer kehrte diesen Prozess um, indem er die Daten des Analysators abtastete und die<br />

Ergebnisse an eine Reihe analytischer Filter weitergab, die an einen Rauschgenerator gekoppelt<br />

waren. Diese Kombination erzeugte Sprachklänge.<br />

Im Zweiten Weltkrieg kam der Vocoder (damals bekannt unter Voice Encoder) zur Verschlüsselung<br />

der transatlantischen Gespräche zwischen Winston Churchill und Franklin Delano Roosevelt<br />

zum Einsatz.<br />

Werner Meyer-Eppler, Leiter der Phonetik-Abteilung der Universität Bonn, erkannte die<br />

Bedeutung der Geräte für die elektronische Musik, nachdem Dudley die Universität 1948 besucht<br />

hatte. Meyer-Eppler verwendete den Vocoder als Basis für seine zukünftigen Aufnahmen, die<br />

dann die deutsche Musikrichtung der Elektronischen Musik inspirierten.<br />

Kapitel 8 EVOC 20 PolySynth 138

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