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MainStage 3 Instrumente Für OS X - Apple

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Mitte der 1980er ging die Produktion jedoch zurück, da viele Keyboardspieler sich für die sehr<br />

viel leichteren und flexibleren digitalen Synthesizer begeisterten, die zu diesem Zeitpunkt auf<br />

den Markt kamen. Diese konnten mühelos den Sound eines Rhodes simulieren und sehr interessante<br />

E-Piano-Klangfarben erzeugen.<br />

Die Klangerzeugung des Rhodes-Pianos beruht auf Metallzungen, die wie Stimmgabeln funktionieren<br />

und mit einer Hammermechanik angeschlagen werden. Deren Funktionsprinzip<br />

gleicht wiederum weitgehend dem eines akustischen Klaviers. Die Metallzungen werden mit<br />

einer anschlagsdynamischen Hammermechanik angeschlagen. Die asymmetrisch geformten<br />

Stimmgabeln bestehen aus einem dünnen, runden Metallstab, „Tine“ genannt, und einem<br />

wesentlich größeren Metallstück, „Tone Bar“ genannt. Beide sind über einen Bolzen verbunden.<br />

Der „Tone Bar“ ist aus konstruktiven Gründen teilweise um 90 Grad verdreht. Die Tine wird<br />

durch die Masse einer Spiralfeder gestimmt, die auf der Tine verschoben werden kann. Die Tine<br />

schwingt dicht vor einem elektrischen Tonabnehmer, ähnlich wie bei einer elektrischen Gitarre.<br />

Dieses induktive Oszillation-Funktionsprinzip mit einem Magneten in einer Spule gleicht dem<br />

Funktionsprinzip eines Pickups für eine elektrische Gitarre. Auf den Klang des E-Pianos wirkt sich<br />

auch die schwingungsdämpfende Wirkung dieser Magneten aus.<br />

Ähnlich wie bei der E-Gitarre ist das elektrische Output-Signal recht schwach und bedarf einer<br />

Vorverstärkung. Der Klang ist sehr grundtönig. Deshalb bietet sich beim Spielen des Rhodes-<br />

Pianos eine Anhebung der Höhen oder eine Verzerrung durch Übersteuerung an. Ein Rhodes<br />

spielt man am besten über Röhrenverstärker.<br />

Der charakteristische Sound der einzelnen Rhodes-Modelle hängt eher von der Einstellung,<br />

von etwaigen Modifikationen sowie vom Pflegezustand des einzelnen Instruments ab, als vom<br />

Modell selbst. Sehr frühe Modelle hatten mit Filz bespannte Hämmer, die einen weicheren Klang<br />

hervorriefen als die späteren mit Neopren bespannten Hämmer. Das Suitcase-Piano verfügt<br />

über einen Vorverstärker, der dem Sound kernige Mitten verleihen kann. Geeignete externe<br />

Vorverstärker können diese jedoch auch dem Stage-Piano entlocken. Das Modell MkII verfügt<br />

nicht wie die früheren Modelle über die Resonanzklammern im Diskant und hat weniger<br />

Sustain in den hohen Lagen. Die signifikanten klanglichen Änderungen ergeben sich aus dem<br />

Abstand der Tine zum Tonabnehmer. Ist die Tine in der Nähe des Tonabnehmers eingestellt, wird<br />

der glockige Höhenanteil präsenter. In den 1980er Jahren wurden die Pianos bereits ab Werk<br />

glockiger eingestellt.<br />

Hinweis: Die Vintage Electric Piano-Modelle „Metal Piano“ und „Attack Piano“ orientieren sich<br />

an idealisierten Klangeigenschaften, die man tendenziell auch mit dem Rhodes erzielen kann.<br />

Diese Modelle eignen sich zwar nicht für realistische Rhodes-Sounds, sollen Ihnen aber dennoch<br />

nicht vorenthalten werden, da sie Soundideale repräsentieren, die mit verschiedenen Rhodes-<br />

Modifikationen angestrebt wurden.<br />

Hohner- und Wurlitzer-Modelle<br />

Das Hohner Electra Piano ist nicht mit dem vollelektronischen RMI Electrapiano zu verwechseln.<br />

Das recht seltene Hohner Electra Piano hat eine dem Rhodes ähnliche Hammermechanik, aber<br />

die Tastaturmechanik ist härter abgestimmt. Sein Design orientiert sich am akustischen Klavier<br />

in Pianino-Größe. John Paul Jones von Led Zeppelin hat es auf „Stairway to Heaven“, „Misty<br />

Mountain Hop“ und „No Quarter“ gespielt.<br />

Die außer für ihre Orgeln und für ihre Musikboxen bekannte Marke Wurlitzer steht für einen<br />

Hersteller elektrischer Pianos, die Pop- und Rockmusikgeschichte geschrieben haben. Ein<br />

Wurlitzer-Piano der Serie 200 (besonders die 200A- und 240V-Modelle) ist kleiner und leichter als<br />

ein Rhodes und seine Tastatur verfügt nur über 64 Tasten (A bis C). Es hat außerdem einen integrierten<br />

Verstärker und Lautsprecher.<br />

Kapitel 17 Vintage-E-Piano 427

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