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MainStage 3 Instrumente Für OS X - Apple

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Informationen zu den Synthesizer-Komponenten und ihr Zusammenspiel, um Sound zu steuern<br />

und zu formen, finden Sie unter Funktionsprinzip von subtraktiven Synthesizern auf Seite 444.<br />

Synthesizer gibt es schon viel länger, als Sie wahrscheinlich denken. Vor dem Einzug der digitalen<br />

Technologie waren alle Synthesizer analog. Vor der Elektrifizierung der Musik funktionierten alle<br />

Synthesizer mechanisch-akustisch. Es gibt beträchtliche Unterschiede zwischen analogen und<br />

digitalen Synthesizern:<br />

• Analog: Ein analoger Synthesizer kombiniert spannungsgesteuerte Schaltkreise wie<br />

Oszillatoren, Filter und Verstärker, um Klänge zu erzeugen und zu formen. Die Steuerspannung<br />

steuert typischerweise direkt die Frequenz der Oszillatoren (die wir als Tonhöhe wahrnehmen):<br />

je höher die Spannung, desto höher die Frequenz, desto höher die Tonhöhe (Pitch).<br />

• Digital: In einem digitalen Synthesizer fließen hingegen digitale Audiosignale. Dies sind<br />

Signale, die ein analoges Audiosignal binär (mit Nullen und Einsen) beschreiben und von einem<br />

Algorithmus in den anderen gespeist werden.<br />

• Hybride analoge und digitale Synthesizer: Manche Synthesizer enthalten digitale Oszillatoren, die<br />

Signale generieren und dazu binäre Beschreibungen von Wellenformen verwenden. Das digitale<br />

Oszillatorsignal wird dann an analoge Filter und Verstärkern übertragen. Der wesentliche<br />

Vorteil dieses Ansatzes besteht darin, dass digitale Oszillatoren in der Frequenz („Pitch“) nicht<br />

driften – eine Schwäche analoger Oszillatoren.<br />

• Virtuell-analog: Unter einem virtuell-analogen Synthesizer versteht man einen digitalen<br />

Synthesizer, dessen Architektur die Eigenschaften eines analogen Synthesizers<br />

nachahmt. Das Verhalten und die Funktionen der Oszillatoren, Filter und der anderen<br />

Module, die Sie in einem analogen Synthesizer als Hardware vorfinden, wird digital durch<br />

Computer-Algorithmen emuliert.<br />

Der ES1 ist ein virtueller Analogsynthesizer. Der Signalfluss erfolgt hier tatsächlich so wie in<br />

einem analogen Synthesizer. Allerdings wird die Signalverarbeitung der virtuellen Oszillatoren<br />

und Filter und der anderen Module von der CPU des Computers übernommen.<br />

Der ES1 bildet dabei auch die charakteristischen Eigenarten und Schwächen analoger<br />

Schaltungen nach, die ihre eigenen klanglichen Reize haben. Dazu zählt etwa die Möglichkeit,<br />

das Filter mit dem Output-Signal des Oszillators zu übersteuern. Andere Analogsynthesizer-<br />

Phänomene, wie das langsame Verstimmen (weil das Instrument warm wird), werden<br />

nicht simuliert.<br />

Virtuelle Analogsynthesizer haben auch noch weitere Vorteile gegenüber ihren analogen<br />

Gegenstücken. Sie sind programmierbar, was bedeutet, dass Sie Klangeinstellungen sichern<br />

können. Sie können automatisiert werden, sodass Sie Back-Fader- und Reglerbewegungen<br />

aufzeichnen und abspielen können. Und sie sind häufig multitimbral, was Ihnen ermöglicht,<br />

unterschiedliche Klänge gleichzeitig auf unterschiedlichen Instrumentkanälen zu spielen.<br />

Aspekte wie die Polyphonie (die Fähigkeit, mehrere Noten simultan zu erzeugen) und<br />

Anschlagsdynamik finden sich in fast allen virtuell-analogen Synthesizern, aber nur in sehr wenigen<br />

analogen <strong>Instrumente</strong>n.<br />

Anhang B Synthesizer-Grundlagen 443

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