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MainStage 3 Instrumente Für OS X - Apple

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Erst 1978 wurde das Problem befriedigend gelöst. Der fünfstimmig polyphone Prophet-5<br />

des US-Herstellers Sequential Circuits war der erste voll programmierbare Synthesizer. Alle<br />

Einstellungen der integrierten fünf monophonen Synthesizer wurden in den 40 Speicherplätzen<br />

der ersten Version abgespeichert. Insbesondere wurden aber alle fünf Synthesizer über nur<br />

eine Bedienoberfläche auf dieselben Sounds eingestellt. Trotz seines anfangs fürstlichen Preises<br />

konnten von diesem populären Instrument bis 1985 beachtliche 8.000 Exemplare gebaut und<br />

verkauft werden. Zusätzlich zur digitalen Polyphonie und der Programmierbarkeit war es beim<br />

Prophet vor allem die hervorragende Qualität der analogen Klangerzeugung, die diesen Erfolg<br />

möglich machte.<br />

Digitalsynthesizer<br />

Moderne Synthesizer mit variabler Polyphonie, Programmierbarkeit und komplett digitaler<br />

Klangerzeugung folgen einem halb-polyphonen Ansatz. Die Anzahl der Stimmen, die diese<br />

<strong>Instrumente</strong> erzeugen können, hängt allerdings nicht länger von einer Anzahl eingebauter<br />

monophoner Synthesizer ab. Stattdessen hängt die Polyphonie nur von der Prozessorleistung<br />

des Computers ab, der in ihnen steckt.<br />

Die atemberaubenden Entwicklungen der Digitaltechnologie können mit dem folgenden<br />

Beispiel belegt werden. Das erste Programm, das Klänge ganz durch den Computer berechnet<br />

hat, war "Music I" des US-amerikanischen Programmierers Max Mathew. Im Jahr 1957 entwickelt,<br />

lief das Programm auf einem Hochschulrechner, einem exorbitant teuren IBM 704. Der Aufwand<br />

erlaubte die Berechnung genau einer Dreieckwelle, allerdings nicht in Echtzeit.<br />

Dieser Mangel an Echtzeitfähigkeit ist der Grund, warum Digitaltechnologie bei kommerziellen<br />

<strong>Instrumente</strong>n anfangs nur für die Steuerung und Abspeicherung analoger Parameter in<br />

Betracht kam. Digitale Steuerelemente kamen erstmals 1971 in der Form des „Digital Sequencer“<br />

des Modularsystems „Synthi 100“ des englischen Herstellers EMS zum Einsatz. Bei einer<br />

Preisgestaltung, die ihn auch für die wohlhabendsten Musiker unerschwinglich machte, erlaubte<br />

der Sequenzer des EMS Synthi 100 die Abspeicherung von 256 Events.<br />

Die beständig steigende verfügbare Prozessorleistung erlaubte den Einzug digitaler Technologie<br />

in die Klangerzeugung selbst. Der monophone Harmonic Synthesizer des Herstellers Rocky<br />

Mountain Instruments (RMI) war das erste Instrument dieser Art. Dieser Synthesizer besaß zwei<br />

digitale Oszillatoren, die mit analogen Filtern und Regelverstärkern kombiniert wurden.<br />

Das 1976 vorgestellte Synclavier der New England Digital Corporation (NED) war dann der erste<br />

Synthesizer mit komplett digitaler Klangerzeugung. <strong>Instrumente</strong> wie das Synclavier beruhen<br />

auf speziellen Prozessoren, die von den Herstellern selbst entwickelt werden mussten. Dieser<br />

Entwicklungsaufwand machte auch das Synclavier zu einer Investition, die sich nur sehr wenige<br />

Musiker leisten konnten.<br />

Eine alternative Lösung war der Einsatz von universell nutzbaren Mikroprozessoren von<br />

Drittherstellern. Diese Prozessoren, die speziell für Multiplikations- und Akkumulations-<br />

Operationen optimiert wurden, heißen Digital Signal Processors (DSPs). Der Peavey DPM-3 von<br />

1990 war der erste kommerziell verfügbare Synthesizer, der komplett auf Standard-DSPs beruhte.<br />

Das Instrument war 16-stimmig polyphon und basierte hauptsächlich auf drei Motorola 56001<br />

DSPs. Es besaß einen integrierten Sequenzer und eine Sample-basierte subtraktive Synthese mit<br />

Werks-Presets und anwenderdefinierbaren Samples.<br />

Anhang B Synthesizer-Grundlagen 462

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