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Het beleid inzake unieke regionale talen

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<strong>Het</strong> <strong>beleid</strong> <strong>inzake</strong> <strong>unieke</strong> <strong>regionale</strong> <strong>talen</strong><br />

kommt vor allem den Organisationen eine auffallende Rolle innerhalb des<br />

politischen Realisierungsprozesses zu, die sich in der “Friese Beweging”<br />

zusammengeschlossen haben. Sie ergreifen die Initiative, drängen, wenn<br />

nötig, oder tragen die Fackel in der Provinz voraus, wie damals, als, sie sich<br />

für einen öffentlichen <strong>regionale</strong>n Fernsehsender einsetzten, den sie<br />

schließlich auch erhalten haben. Neben dieser Bewegung tummeln sich an<br />

der Seitenlinie des politischen Spielfelds auch noch diverse andere Akteure,<br />

die – häufig nur für kurze Zeit – mit ihren Aktivitäten ihr Schärflein zum<br />

Endergebnis beitragen wollen.<br />

Beim zweiten beschriebenen Fall, in dem es um die Realisierung eines<br />

öffentlichen <strong>regionale</strong>n Fernsehsenders geht, hat die Provinzregierung seit<br />

1980 die Initiative übernommen. Als sich das Ende des Sendergesetzes<br />

abzeichnet, versucht man nach Anhörung verschiedener Berichte den<br />

friesischen Fernsehsender mittels einer speziell hierfür ernannten Rechtsperson<br />

zu realisieren. Der friesischen advocacy-coalition tritt allerdings ein<br />

mächtiger Gegenspieler in den Weg: die Nederlandse Omroep Stichting.<br />

Diese Organisation hat nichts für die friesischen Pläne übrig. Sie hat kein<br />

anderes Ziel, als die bestehende Senderkonstellation fortzusetzen, Pläne für<br />

einen <strong>regionale</strong>n oder provinzialen Fernsehsender passen ihr nicht ins<br />

Konzept. Die NOS soll ihre Auffassung nicht ändern, sie verliert jedoch ihr<br />

Interesse, als das Monopol der öffentlichen Sender durch die Entstehung des<br />

kommerziellen Fernsehens bedroht wird. In dem Moment steht die NOS auf<br />

so wackligen Füßen, dass sie die Verantwortung für das <strong>regionale</strong> Fernsehen<br />

nicht mehr länger tragen will. Damit erscheint ein selbständiger <strong>regionale</strong>r<br />

Sender als neuer Akteur in der friesischen advocacy-coalition und damit<br />

wird der öffentliche <strong>regionale</strong> Fernsehsender schnell realisiert.<br />

Die Realisierung einer Politik zugunsten des Friesischen lässt sich als<br />

mühsam dahinschleppender Prozess unerfüllter Wünsche charakterisieren.<br />

Im bestehenden niederländischen Wertesystem kommt die Existenz einer<br />

ausschließlich <strong>regionale</strong>n Sprache im Grunde nicht vor, und damit ist es<br />

schwierig, politische Ziele, die das Friesische betreffen, zu realisieren.<br />

Außerdem zeichneten sich ihre advocacy-coalition durch einen Mangel an<br />

politisch orientiertem Lernvermögen aus. Kann man im einen Fall auf dieses<br />

Lernvermögen verzichten, da man von Anfang an von einem Konsensus in<br />

den Auffassungen ausging, so sind im anderen Fall die Gegensätze so groß,<br />

dass politisch orientiertes Lernen unmöglich ist. Die hier beschriebenen<br />

Situationen hinsichtlich des Friesischen unterstreichen die Notwendigkeit,<br />

für diese Sache eine advocacy-coalition zu finden. Die friesischen Chancen<br />

hinsichtlich eines Regierungsabkommens sind vor allem dadurch besser<br />

geworden, dass die Den Haagsche advocacy-coalition von einer aus<br />

Friesland stammenden Staatsministerin des Innenministeriums angeführt

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