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Jahrgang 1 / 2011 - Rosa-Luxemburg-Stiftung

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Eigentümerinteressen. Aufgrund ihrer gegensätzlichen Abhängigkeit im<br />

Tausch haben die Warenbesitzer das allgemeine Interesse nach der Relativierung<br />

ihres Gegensatzes für das Zustandekommen ihrer Tauschbeziehung,<br />

ohne dadurch ihre den Tausch untergrabenden Interessen am Tausch aufzugeben.<br />

Dieser Widerspruch eines im Gegensatz zum Privatinteresse stehenden<br />

allgemeinen Interesses generiert nach Marx eine neue Form von Bewusstsein,<br />

die des moralischen Sollens.<br />

TRANSFORMATION VON STAATLICHKEIT<br />

Alke Jenss<br />

Zurück nach rechts.<br />

Transformation von Staatlichkeit unter Bedingungen neoliberaler<br />

Globalisierungsprozesse in Kolumbien und Mexiko<br />

In Kolumbien und Mexiko haben die Umstrukturierungen der letzten Jahrzehnte<br />

und die entstandenen sozialen Polarisierungen zum Erstarken einer<br />

»neuen Rechten« geführt. Es hat in den letzten beiden Jahrzehnten einschneidende<br />

Veränderungen in Bezug auf politische Dynamiken, etwa auf<br />

die Parteiensysteme gegeben, und doch weisen die beiden Staaten sehr unterschiedliche<br />

geschichtliche Entwicklungen auf. Mexiko, industrialisierter<br />

als viele andere lateinamerikanische Staaten, ist heute durch das NAFTA-<br />

Abkommen von der Wirtschaftslage in den USA abhängiger denn je und hat<br />

dennoch die staatliche Ölfirma bisher nicht privatisiert. Ein Einparteiensystem<br />

bot zwar keine partizipative Demokratie, aber doch über Jahrzehnte<br />

integrativ-korporatistische Maßnahmen für große gesellschaftliche Sektoren.<br />

Kolumbien mit einer praktisch durchgehenden Exportorientierung und wenigen<br />

Primärprodukten hat eine lange Geschichte politischer Gewalt und<br />

des Krieges, fragmentierte und regional verankerte herrschende Gruppen<br />

und ein dazugehöriges Zweiparteiensystem, das die Gesellschaft mit strukturierte,<br />

aber kaum politische Partizipation bot.<br />

Isabella Margerita Radhuber<br />

Die indigenen Rechte im bolivianischen Wirtschaftsmodell.<br />

Eine Analyse ausgehend von der Erdgaspolitik<br />

In Bolivien findet derzeit ein tiefgreifender Transformationsprozess statt, der<br />

von Vertreter_innen der Zivilgesellschaft angestoßen wurde. Zentrale Forderung<br />

ist die Anerkennung von bis dato marginalisierten indigenen Völkern<br />

und Nationen mit ihren Kapazitäten der Selbstorganisation ebenso wie eine<br />

Verstaatlichung der natürlichen Rohstoffe. Ein zentrales Spannungsfeld tut<br />

sich auf, in dem das staatliche Entwicklungsmodell mit den spezifischen indigenen<br />

Rechten konkurriert.<br />

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