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Jahrgang 1 / 2011 - Rosa-Luxemburg-Stiftung

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nehmen in den Vorständen und Aufsichtsräten und unterstützen den Privatisierungsprozess.«<br />

34<br />

So beteiligten sich Mitglieder der vormaligen TRANSNET einerseits an<br />

der privatisierungskritischen Demonstration, während die Gewerkschaft andererseits<br />

offiziell nur von einer Demonstration gegen die Liberalisierung<br />

des Schienenverkehrs in Europa sprach. 35<br />

Auf der Demonstration am 13. November 2008 forderte die ETF von der<br />

EU-Kommission unter anderem »Keine weitere Liberalisierung und Zerschlagung<br />

des Eisenbahnsektors« sowie die »Sicherstellung der Funktion<br />

öffentlicher Verkehrsdienstleitungen«. Von den nationalen Regierungen Europas<br />

wurde ein »Votum für Eisenbahnen im öffentlichen Eigentum« gefordert.<br />

36 Auch beinhaltete das politische Papier der ETF von 2008, trotz der unveränderten<br />

Haltung von damaliger TRANSNET und GDBA, ohne wörtlich<br />

auf Privatisierungen einzugehen, die Forderung, dass »der Bereitstellung<br />

und Finanzierung des öffentlichen Verkehrs, vorzugsweise über Unternehmen<br />

im staatlichen Besitz, Vorrang einzuräumen« sei. 37<br />

Auch die ITF, die weltweite Dachorganisation der ETF, forderte auf ihrer<br />

bisher größten Sektionskonferenz Eisenbahn im Dezember 2008 in Curitiba<br />

(Brasilien) einhellig ein Ende der neoliberalen Politik. Unter zwei Jahrzehnten<br />

Bahnrestrukturierung hätten auch die Gewerkschaftskapazitäten gelitten.<br />

Diese müssten nun wieder aufgebaut werden, um die Bezahlung und<br />

Arbeitsbedingungen der Beschäftigten des Sektors zu verbessern und Druck<br />

auf die Regierungen auszuüben, »Menschen vor Profite zu setzten«, so ITF-<br />

Vertreter Mac Urata. 38<br />

Optionen für eine europäische Gewerkschaftspolitik im Eisenbahnsektor<br />

Wenn die europäischen Gewerkschaften des Eisenbahnsektors zunehmend<br />

aktiver und selbstbewusster öffentlich gegen Liberalisierung, verstärkten<br />

Wettbewerb und Privatisierungen vorgehen, so stellt sich die Frage, welche<br />

Optionen ihnen noch bleiben und wie sie an Aktionsradius zurückgewinnen<br />

können.<br />

Ein erster Schritt könnten ein Moratorium und eine Evaluation der bisher<br />

erfolgten Liberalisierungen und Privatisierungen in Europa sowie ein<br />

34 Ebd.<br />

35 Großdemonstration gegen EU-Liberalisierung. http://www.transnet.org/.Home08/08_11_13_Demo<br />

(13.11.2008).<br />

36 Vgl. ETF 2008 (s. Anm. 12).<br />

37 European Transportworkers’ Federation (ETF): Für eine gewerkschaftliche Vision zu nachhaltigem Verkehr.<br />

Das ETF Politik-Papier. http://www.itfglobal.org (http://tinyurl.com/5vm4wq9; 18.06.2008), S. 11.<br />

38 International Transportworkers’ Federation (ITF): Bahngewerkschaften fordern ein Ende der neoliberalen<br />

Politik. http://www.itfglobal.org (http://tinyurl.com/5urh5qj; 17.12.2008).<br />

38

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