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Jahrgang 1 / 2011 - Rosa-Luxemburg-Stiftung

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Büros und Ateliers sucht, sich höchster philosophischer und künstlerischer<br />

Maßstäbe bedient und die Trennung von Fraktionen nicht scheut, 48 war das<br />

Ansinnen von Hacks. Der Vorschlag konnte, weil nie erprobt, weder gelingen<br />

noch scheitern. Als Produzent von Literatur hielt Hacks die Ästhetik des<br />

sozialistischen Realismus auch nach dem Ende der DDR für ein anzustrebendes<br />

Ziel. »Linke Kunst«, schrieb er 2001 auf eine Umfrage der Zeitschrift<br />

konkret, »trägt auch den Namen Sozialistischer Realismus. Sie ist heiter, fördert<br />

die antiimperialistische Revolution und erhält anschließend den Stalinpreis.«<br />

49<br />

Eine sich neu konstituierende sozialistische Bewegung steht auch jenseits<br />

der Staatsmacht noch immer vor der Frage, ob Sozialismus eine sozialistische<br />

Kunst erfordert und wie diese zu befördern wäre. Der Begriff des sozialistischen<br />

Realismus, das zeigt Hacks’ Aneignungsversuch, ist reicher als<br />

sein schlechter Ruf vermuten lässt. Er könnte der Gesellschaft und der Kunst<br />

von Nutzen sein.<br />

48 Hacks meinte: »Ich denke, daß ein gewisser Grad von Geschiedenheit die Dinge auch heiterer machen<br />

kann.« – Keck; Mehrle 2010 (s. Anm. 5), S. 167.<br />

49 Peter Hacks: Am Ende verstehen sie es. Politische Schriften 1988–2003, Berlin 2005, S. 94.<br />

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