02.12.2012 Aufrufe

Jahrgang 1 / 2011 - Rosa-Luxemburg-Stiftung

Jahrgang 1 / 2011 - Rosa-Luxemburg-Stiftung

Jahrgang 1 / 2011 - Rosa-Luxemburg-Stiftung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

auf einen Standort resultierte aus meinem Forschungsanspruch und -design,<br />

Praxisprozesse intensiv zu begleiten, was als Einzelperson nicht an verschiedenen<br />

Standorten in der gleichen Zeitspanne leistbar war.<br />

Zweitens gewannen die Reflexionen mit den Mitarbeiter_innen des Projektteams<br />

als Mitforschenden an Bedeutung, unter anderem weil in diesem<br />

Verhältnis tatsächlich von einem gemeinsamen Forschungsinteresse gesprochen<br />

werden kann. Außerdem liefen in diesen Reflexionen ihre verschiedenen<br />

Praxis- und Projekterfahrungen zusammen und ermöglichten es, sowohl<br />

konkrete und strukturelle Handlungsalternativen anzudenken als auch verallgemeinernde<br />

Überlegungen in Bezug auf politische Bildungsarbeit (insbesondere<br />

Anti-Bias-Arbeit) in Schule zu entwickeln. In geringerer Intensität<br />

habe ich dennoch auch die Kinder und in Schule tätigen Pädagog_innen als<br />

Expert_innen für ihre Subjektpositionen in Schule angesprochen und auch<br />

hier gewonnene Erkenntnisse begrenzt in die Reflexion mit dem Projektteam<br />

einfließen lassen.<br />

Meine konkrete kritisch-unterstützende Begleittätigkeit des Projektes<br />

(Ziel 1) fand demnach auf zwei Ebenen statt: Auf der Ebene der Praxisbegleitung<br />

organisierte ich Reflexionsgespräche und Rückmeldemöglichkeiten mit<br />

der Absicht, dass meine Theoretisierungen sowie gemeinsam mit den Mitforschenden<br />

gewonnene Einsichten in die Praxis Eingang finden. Auf der<br />

Ebene der Projektbegleitung ging ich ausschließlich mit dem Projektteam in<br />

die Reflexion mit der Absicht, dass hier gewonnene Erkenntnisse in weitere<br />

Projektplanungen sowie die eigene außerschulische Bildungspraxis an Schule<br />

einfließen. Im Folgenden werde ich mein Vorgehen darstellen, welches sich<br />

im Prozess Erhebung und (gemeinsamer) Auswertung entwickelt hat und<br />

durch das ständige Hin und Her von »im Feld sein« und »aufs Feld blicken«<br />

– auch mich im Feld! – gekennzeichnet war.<br />

Ausgangspunkt meiner Praxisbegleitungen waren teilnehmende Beobachtungen<br />

in Unterrichtseinheiten, Projektwochen und bei Projektschultagen.<br />

Die Beobachtungsprotokolle wertete ich mit Hilfe des offenen<br />

Kodierens aus und wählte für Reflexionsgespräche mit den beteiligten<br />

Pädagog_innen Auszüge aus, anhand derer sich Problematiken aus der<br />

jeweiligen Praxis aufgreifen und reflektieren ließen. Auf der Grundlage der<br />

gemeinsamen Probleminterpretation wurden Handlungsmöglichkeiten für<br />

die Praxis formuliert. Die beteiligten Pädagog_innen erprobten diese an<br />

der Wirklichkeit, während ich das gemeinsame Reflexionsgespräch in Hinblick<br />

auf formulierte Handlungsmöglichkeiten und Begründungsmuster<br />

auswertete. An einem Standort wurden in einem abschließenden Rückmeldungsgespräch<br />

die praktischen Erfahrungen der Pädagog_innen den<br />

theoretisch formulierten Handlungsvorsätzen gegenübergestellt und das<br />

(Nicht-)Gelingen auf Schwierigkeiten bzw. Gelingensbedingungen hin<br />

befragt.<br />

387

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!