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Jahrgang 1 / 2011 - Rosa-Luxemburg-Stiftung

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umzusetzen und die Entleerung voranzutreiben. Danach konnten die Abbrucharbeiten<br />

beginnen. Die Hanganschlüsse und ein Dammbasisplateau,<br />

einen Meter über dem ursprünglichen Geländeniveau, blieben erhalten. Das<br />

gewonnene Material wurde für den linken Talhang am Rand des Stauraumes<br />

und andere kleinere Bauwerke im Stauraum wiederverwendet. Nun konnte<br />

der Grundablass abgebrochen werden und somit der Krebsbach als offenes<br />

Gerinne neu verlegt werden. Im ehemaligen Stauraum wurde ein mäandrierendes<br />

Bachbett mit einer Länge von 1,35 Kilometer angelegt (doppelt so<br />

lang wie der ursprüngliche Stauraum). Ebenso wurden zwei Flutmulden<br />

und ein regulierbares Amphibienlaichgewässer angelegt. Dann wurden die<br />

anderen Anlagen der Talsperre entfernt. Zusätzlich zu den Abrissarbeiten<br />

mussten eine Straßenbrücke im Bereich des ehemaligen Absperrbauwerks,<br />

eine Fußgängerbrücke im ehemaligen Stauraum und ein Wartungsweg zur<br />

Erschließung und Pflege der neuen Talaue neu errichtet werden. Nach den<br />

Neupflanzungen von Stecklingen, Büschen und Bäumen konnte die Rückbaumaßnahme<br />

im Dezember 2007 beendet werden. 40<br />

Die Sedimentablagerungen besaßen im Mittel eine Mächtigkeit von 0,30<br />

bis 0,35 Meter. Grobsediment ist vor allem am wasserseitigen Dammfuß zum<br />

Liegen gekommen. Mit etwa 800 Tonnen gab es einen relativ geringen Sedimenteintrag,<br />

so dass Sedimentbewegungen bei den Betrachtungen keine<br />

wichtige Rolle spielten. Verschiedene Schadstoffe bedurften wegen Nicht-<br />

Überschreitung kritischer Grenzwerte keiner besonderen Behandlung. 41<br />

Beim Rückbau der Talsperre Krebsbach wurde entschieden, eine künstliche<br />

Neugestaltung des ehemaligen Stauraumes durchzuführen. Die Gründe<br />

dafür liegen im Schutz der Bevölkerung unterhalb der ehemaligen Talsperre<br />

vor Hochwasserereignissen. Der neue Bachlauf wurde bewusst mäandrierend<br />

angelegt, um somit laufbedingt ein möglichst großes Retentionsvermögen<br />

zu erschaffen. Aufgrund eines starken Längs- und Quergefälles hätte<br />

sich der Lauf des Krebsbaches bei natürlicher Sukzession voraussichtlich am<br />

rechten Talhang orientiert. Eine Ausbildung von Mäandern oder Schlängelungen<br />

und eine mögliche Retention von Hochwasser wären dadurch weitgehend<br />

auszuschließen. Weiterhin wurde entschieden, Wasserbauwerke in<br />

den Bachlauf zu integrieren und zwar zehn Sohlgleiten. Diese Bauwerke<br />

wurden als notwendig erachtet, um einen Bachlauf mit geringem Gefälle<br />

herzustellen, da im Stauraum ein Gesamthöhenunterschied von 9 Meter zu<br />

überwinden ist. Zur Sicherung des Gerinnes vor einer kompletten Bachlauf-<br />

Änderung in Richtung rechter Talhang wurden sechs Erosionsschutzbuhnen<br />

am nördlichen Talrand vorgesehen.<br />

40 Vgl. ebd.<br />

41 Vgl. ebd.<br />

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