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Jahrgang 1 / 2011 - Rosa-Luxemburg-Stiftung

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Den neoliberalen Klagen, Hartz-IV-Empfänger seien arbeitsscheu und kulturell<br />

verwahrlost, halten wir – möglichst historisch und empirisch belegbar –<br />

nicht selten entgegen, wie gerne auch Langzeitarbeitslose einen noch so miesen<br />

Job hätten und wie sie ihre »employability« erhöhen, um ihn auch zu bekommen.<br />

Woher eigentlich der Produktivismus in unseren Selbstbildern? –<br />

Was Marcuse den fordistischen Gesellschaften seiner Zeit attestierte, ist auch<br />

für uns nicht abgegolten: »Wenn die Errungenschaften des Leistungsprinzips<br />

seine Institutionen übertreffen, dann wenden sie sich auch gegen die<br />

Richtung, die die Produktivität genommen hat – gegen die Unterwerfung<br />

des Menschen unter seine Arbeit. Aus dieser Versklavung befreit, verliert die<br />

Produktivität ihre repressive Macht und kann die freie Entwicklung individueller<br />

Bedürfnisse fördern.« 38<br />

38 Herbert Marcuse: Triebstruktur und Gesellschaft. Ein philosophischer Beitrag zu Sigmund Freud, Frankfurt<br />

am Main 1957, S. 155.<br />

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