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Jahrgang 1 / 2011 - Rosa-Luxemburg-Stiftung

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• Im fünften Analyseschritt wird die Interpretation des gesamten untersuchten<br />

Diskursstrangs mit abschließender kritischer Einordnung der Untersuchungsergebnisse<br />

vollzogen.<br />

Kritische Diskursanalyse unter besonderer Berücksichtigung<br />

von inhaltlich-ideologischen Aussagen zum Geschlechterund<br />

Gesellschaftsbild<br />

Die nun folgende Kritische Diskursanalyse des Work-Life-Balance-Konzepts<br />

bezieht sich auf den zentralen Text der Initiative »Work-Life-Balance – Motor<br />

für wirtschaftliches Wachstum und gesellschaftliche Stabilität. Analyse der<br />

volkswirtschaftlichen Effekte – Zusammenfassung der Ergebnisse« 11 . Aufgrund<br />

des begrenzten Umfangs dieses Aufsatzes werde ich die Analyseschritte<br />

hier nur stark verkürzt darstellen. Ich werde auf die Analyseschritte<br />

zur Text-Oberfläche und zu den sprachlich-rhetorischen Mitteln komplett<br />

verzichten. Folglich bezieht sich die Interpretation des gesamten untersuchten<br />

Diskursstrangs im Fazit auch nur auf die hier dargelegten Analyseschritte.<br />

Charakterisierung des institutionellen und thematischen Rahmens des Diskurses<br />

Wie schon beschrieben, besteht die bundesweit operierende Initiative Work-<br />

Life-Balance als Motor für wirtschaftliches Wachstum und gesellschaftliche Stabilität<br />

aus staatlichen Institutionen und börsennotierten Unternehmen. Die<br />

Leitidee der Initiative ist es, über wirtschaftliches bzw. kapitalistisches<br />

Wachstum gesellschaftliche Stabilität zu erreichen. Zentrale Positionen der<br />

Initiative sehen vor, dass Work-Life-Balance-Maßnahmen als Investitionen in<br />

das sogenannte »Humanvermögen« 12 Deutschland die Chance bieten, die<br />

Produktivität der Beschäftigten zu steigern. So versprechen Work-Life-Balance-Maßnahmen,<br />

die Arbeitsmotivation zu erhöhen und Fehlzeiten ebenso<br />

wie die Personalfluktuation zu verringern sowie eine nachhaltige Unternehmensrendite<br />

zu sichern und die Identifikation der Belegschaft mit dem Unternehmen<br />

zu stärken. Weiter sollen Work-Life-Balance-Maßnahmen es ermöglichen,<br />

den Standort Deutschland zu sichern, die Geburtenrate zu<br />

steigern und die Frauenerwerbsquote zu erhöhen, insbesondere durch eine<br />

bessere Nutzung der Arbeitskraft gut ausgebildeter Frauen und eine bessere<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf. 13<br />

11 Vgl. BMFSJ 2005 (s. Anm. 2).<br />

12 BMFSJ 2005 (s. Anm. 2), S. 5.<br />

13 Vgl. ebd.<br />

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