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Experimentierendes Lernen in der Bau- und Holztechnik

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Problemstellung <strong>und</strong> Anliegen <strong>der</strong> Arbeit<br />

1 Problemstellung <strong>und</strong> Anliegen <strong>der</strong> Arbeit<br />

Bildung entscheidet über die Entwicklung <strong>der</strong> Persönlichkeit <strong>und</strong> <strong>der</strong> Teilhabe des Individuums<br />

an <strong>der</strong> Gesellschaft. Sie ist unabd<strong>in</strong>gbare Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit<br />

e<strong>in</strong>er demokratischen Gesellschaft. Ferner entscheidet Bildung über die Innovations-<br />

<strong>und</strong> Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> Wirtschaft. Nur die Volkswirtschaften, die <strong>in</strong><br />

Bildung <strong>und</strong> Erziehung <strong>der</strong> Jugend <strong>in</strong>vestieren, werden den Übergang <strong>in</strong> die Informations-<br />

<strong>und</strong> Mediengesellschaft meistern (vgl. B<strong>und</strong>esm<strong>in</strong>isterium für Bildung <strong>und</strong> Forschung<br />

2001, S. 5).<br />

In den letzten Jahrzehnten erhöhte sich <strong>der</strong> Bedarf an Fachkräften signifikant; gleichzeitig<br />

war e<strong>in</strong> Rückgang <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nachfrage nach unqualifizierten Arbeitskräften zu verzeichnen.<br />

Der Kostendruck auf die Betriebe ist gewachsen. Es s<strong>in</strong>d Bestrebungen zu<br />

verzeichnen, die Kosten zu reduzieren, ohne dafür den Preis des Qualitätsverlusts <strong>in</strong><br />

Kauf nehmen zu müssen. Die Auswirkungen auf die Arbeitsorganisation s<strong>in</strong>d folgerichtig.<br />

Die Tendenz von e<strong>in</strong>er streng berufsbezogenen <strong>und</strong> funktionalen Arbeitsteilung h<strong>in</strong><br />

zu e<strong>in</strong>er Arbeitsteilung, die sich an Prozessen orientiert, ist unverkennbar. Die prozessorientierten<br />

Arbeitsabläufe zeichnen sich durch kooperative Tätigkeiten aus, die<br />

wie<strong>der</strong>um <strong>in</strong> Art <strong>und</strong> Dauer sehr variabel s<strong>in</strong>d (vgl. DIHT 1999, S. 5).<br />

Diese Verän<strong>der</strong>ungen kulm<strong>in</strong>ieren <strong>in</strong> neuen Anfor<strong>der</strong>ungen an künftige Arbeitskräfte<br />

<strong>und</strong> schlagen sich hiermit auch <strong>in</strong> Konzeptionen <strong>der</strong> beruflichen Bildung nie<strong>der</strong>. Der<br />

Berufschule kommt u. a. die Aufgabe zu, berufliche Flexibilität zur Bewältigung <strong>der</strong> sich<br />

wandelnden Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Arbeitswelt <strong>und</strong> Gesellschaft zu entwickeln (vgl.<br />

KMK 2000, S. 8). „In diesem Zusammenhang gilt, dass es nicht nur wichtig ist, was<br />

gelernt wird, son<strong>der</strong>n auch wie gelernt wird“ (WILSDORF 1991, S. 82 f.).<br />

Die Berufsschule hat demnach neben <strong>der</strong> Vermittlung beruflicher <strong>und</strong> allgeme<strong>in</strong>er<br />

Lern<strong>in</strong>halte unter beson<strong>der</strong>er Berücksichtigung <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Berufsausbildung<br />

die Aufgabe, die <strong>Lernen</strong>den zum selbstständigen <strong>und</strong> verantwortungsbewussten<br />

Denken <strong>und</strong> Handeln zu befähigen. Die Erkenntnis, dass die Arbeitswelt die gesamte<br />

Persönlichkeit for<strong>der</strong>t, hat sich dabei schon vor Jahrzehnten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pädagogik nie<strong>der</strong>geschlagen.<br />

„Der Facharbeiter, <strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zukunft nur noch se<strong>in</strong>e Körperkraft anzubieten<br />

hat, wird den Ansprüchen <strong>der</strong> mo<strong>der</strong>nen Arbeitswelt nicht mehr gerecht, da die<br />

Masch<strong>in</strong>e viele se<strong>in</strong>er Sachleistungen übernommen hat“ (STEIN 1965, S. 11).<br />

In jüngerer Vergangenheit trat die Neuordnung <strong>der</strong> Stufenausbildung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />

(1999), aber auch <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Berufsfel<strong>der</strong>n, z. B. die <strong>der</strong> Elektroberufe (2003) <strong>in</strong><br />

Kraft. Damit begann <strong>in</strong> <strong>der</strong> Berufsausbildung dieser Berufsfel<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e neue Ära. Neben<br />

neuen Berufsbezeichnungen wurden auch die bisherigen, fachwissenschaftsbezoge-<br />

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