05.12.2012 Aufrufe

Experimentierendes Lernen in der Bau- und Holztechnik

Experimentierendes Lernen in der Bau- und Holztechnik

Experimentierendes Lernen in der Bau- und Holztechnik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2 Ausgangssituation des Berufsfeldes<br />

2.1 Charakteristika des Berufsfeldes <strong>Bau</strong>technik<br />

Ausgangssituation des Berufsfeldes<br />

Die wirtschaftliche Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Bau</strong>wirtschaft ist seit Jahren e<strong>in</strong> zentrales Thema<br />

gesamtwirtschaftlicher Analysen. Bereits wirtschaftwissenschaftliche Statistiken belegen,<br />

dass die Entwicklung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Bau</strong>wirtschaft von an<strong>der</strong>en Branchen differiert.<br />

Die <strong>Bau</strong>wirtschaft <strong>in</strong> <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland unterliegt wie ke<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e<br />

Branche wirtschaftlichen Schwankungen. Seit dem Abkl<strong>in</strong>gen des <strong>Bau</strong>booms Ende <strong>der</strong><br />

1990er Jahre s<strong>in</strong>d sowohl die Umsätze als auch die Anzahl <strong>der</strong> Beschäftigten stark<br />

rückläufig (vgl. Tabelle 1).<br />

Tabelle 1: Beschäftigtenzahlen im <strong>Bau</strong>hauptgewerbe im jeweils 3. Quartal (BMWI 2005, S.9)<br />

Jahr Absolut Verän<strong>der</strong>ung zum Vorjahresquartal [%]<br />

2002 983.787 -7,8<br />

2003 834.959 -6,6<br />

2004 787.223 -5,7<br />

2005 712.319 -9,5<br />

Gleichzeitig ist zu verzeichnen, dass die Innovationsgeschw<strong>in</strong>digkeit seitens <strong>der</strong> <strong>Bau</strong>zulieferer<br />

seit den 1970er Jahren deutlich zunimmt. Neue <strong>Bau</strong>- <strong>und</strong> Werkstoffe, Erzeugnisse<br />

<strong>und</strong> Masch<strong>in</strong>en werden entwickelt, um den verän<strong>der</strong>ten bauphysikalischen,<br />

wirtschaftlichen <strong>und</strong> ökologischen For<strong>der</strong>ungen gerecht zu werden. In diesem Zusammenhang<br />

ist auch zu verzeichnen, dass die zunehmende gestalterische Individualität<br />

<strong>der</strong> Erzeugnisse bzw. die Umnutzung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Rückbau vorhandener Substanz gegenwärtig<br />

an Bedeutung gew<strong>in</strong>nt (vgl. BÜNNING 2000, 35 ff.). Dieser Prozess <strong>der</strong> Neuorientierung<br />

kulm<strong>in</strong>iert <strong>in</strong> verän<strong>der</strong>ten Anfor<strong>der</strong>ungen an die <strong>Bau</strong>schaffenden. Diese<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen sollen im Kontext <strong>der</strong> vergleichbar beson<strong>der</strong>en beruflichen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> <strong>Bau</strong>berufe im Folgenden diskutiert werden.<br />

<strong>Bau</strong>-, holz- <strong>und</strong> gestaltungsstechnische Berufe gehören zur Gruppe <strong>der</strong> gewerblichtechnischen<br />

Berufe, <strong>der</strong>en geme<strong>in</strong>same bestimmende Merkmale beispielsweise die<br />

Herstellung, die Verarbeitung, die Instandsetzung/Sanierung, <strong>der</strong> Transport o<strong>der</strong> die<br />

Kontrolle technischer Erzeugnisse s<strong>in</strong>d. Innerhalb <strong>der</strong> gewerblich-technischen Berufe<br />

zeichnen sich die Tätigkeiten <strong>der</strong> bau-, holz- <strong>und</strong> gestaltungstechnischen Berufe durch<br />

ihre Standortgeb<strong>und</strong>enheit aus. So s<strong>in</strong>d <strong>Bau</strong>werke <strong>und</strong> bauliche Anlagen an ihren<br />

Standort geb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> überwiegend e<strong>in</strong>malige Erzeugnisse mit meist unterschiedlichen<br />

Konstruktionen <strong>und</strong> heterogenen Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen. Der uniforme E<strong>in</strong>satz von<br />

<strong>Bau</strong>technologie auf <strong>der</strong> <strong>Bau</strong>stelle <strong>und</strong> die Vorfertigung von (<strong>Bau</strong>-)Teilen <strong>in</strong> festen Produktionsstätten<br />

s<strong>in</strong>d nur begrenzt möglich. Diese Beson<strong>der</strong>heit erfor<strong>der</strong>t von den Auszubildenden<br />

<strong>und</strong> Beschäftigten entsprechend angepasste Lösungen (vgl. BLOY 1994,<br />

S. 2).<br />

4

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!