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Experimentierendes Lernen in der Bau- und Holztechnik

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Handlungstheoretische Gr<strong>und</strong>lagen – Analyse handlungstheoretischer Modelle<br />

Das hier dargelegte Handlungsmodell schließt zwei Dimensionen des Handelns e<strong>in</strong>:<br />

Zunächst ist e<strong>in</strong> gedankliches Probehandeln erfor<strong>der</strong>lich (gerade L<strong>in</strong>ien). In e<strong>in</strong>em<br />

zweiten Schritt f<strong>in</strong>det die Ausführung <strong>der</strong> Handlung statt, das so genannte „Durcharbeiten“<br />

des Handlungsplans (gebogene L<strong>in</strong>ien).<br />

3.2.2 Merkmale <strong>der</strong> Handlung<br />

Im Modell von VOLPERT wird die Handlung durch Merkmale charakterisiert. Diese<br />

Merkmale s<strong>in</strong>d: Zielgerichtetheit, Gesellschaftlichkeit, Gegenständlichkeit, Bewusstheit<br />

<strong>und</strong> Rückmeldung.<br />

Jede Handlung ist auf e<strong>in</strong> Ziel ausgerichtet. Von Beg<strong>in</strong>n an hat <strong>der</strong> Agierende e<strong>in</strong>e<br />

Vorstellung vom Ziel. Das Tätigkeitsergebnis wird von vornhere<strong>in</strong> als antizipierte Vorstellung<br />

des Agierenden angesehen (vgl. VOLPERT 1983, S. 18). Es wird e<strong>in</strong>e Handlung<br />

ausgeführt, um e<strong>in</strong> Ziel zu erreichen. Sie ist abgeschlossen, wenn das Ziel erreicht<br />

wurde. Dabei wird das Ziel von <strong>der</strong> Ausführung differenziert. Das Ziel ist offenbar <strong>und</strong><br />

hat e<strong>in</strong>e größere Bedeutung als die Ausführung. Damit tritt die Ausführung dem Ziel<br />

gegenüber zurück. In <strong>der</strong> Regel können verschiedene Wege benutzt werden, um e<strong>in</strong><br />

<strong>und</strong> dasselbe Ziel zu erreichen. Der Weg <strong>und</strong> das Ziel gehen daher e<strong>in</strong> Wechselverhältnis<br />

e<strong>in</strong>. „Zwar bestimmt das Ziel die Durchführung, aber ohne Reflexion <strong>der</strong> Realisierungsbed<strong>in</strong>gungen<br />

ist die Aufstellung von Zielen s<strong>in</strong>nlos“ (VOLPERT 1983, S. 19).<br />

Daraus folgt, dass e<strong>in</strong>e menschliche Handlung stets e<strong>in</strong>en pr<strong>in</strong>zipiellen Weg für das<br />

Erreichen des Ziels voraussetzt. Das Ziel muss auch realisierbar <strong>und</strong> handlungsrelevant<br />

se<strong>in</strong>.<br />

Die <strong>in</strong>dividuelle Handlung ist immer gesellschaftlich e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en. Die Tätigkeit des<br />

Menschen darf daher niemals von den sozialen Beziehungen <strong>und</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

isoliert betrachtet werden (vgl. VOLPERT 1983, S. 18). Die gesellschaftliche Entwicklung<br />

(vor allem die Produktion) verän<strong>der</strong>t die Umwelt <strong>und</strong> die Handlungsbed<strong>in</strong>gungen. Der<br />

Aktor wird im Laufe se<strong>in</strong>er (<strong>in</strong>dividuellen) Entwicklung durch die gesellschaftliche E<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>enheit<br />

geprägt. Die Auslöser von Handlungen (z. B. Aufgabenstellungen) werden<br />

von den gesellschaftlichen <strong>und</strong> technischen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen bee<strong>in</strong>flusst. Bei<br />

<strong>der</strong> Zielbildung ist die Abstimmung mit den gesellschaftlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

von Bedeutung, d.h. bei Planungs-, Ausführungs- <strong>und</strong> Kontrollprozessen <strong>der</strong> Handlung<br />

werden soziale Bezüge berücksichtigt.<br />

Handlung f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> Bezug zur Umwelt statt. Nach MARX ist die Arbeit gekennzeichnet<br />

als Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung des Menschen mit <strong>der</strong> Natur. Für LEONTJEW ist Gegenständlichkeit<br />

die Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong> Tätigkeit (vgl. LEONTJEW 1979, S. 17). „Die Wechselwirkung<br />

zwischen dem Menschen <strong>und</strong> se<strong>in</strong>er Umwelt vollzieht sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> e<strong>in</strong>greifenden <strong>und</strong><br />

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