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Experimentierendes Lernen in der Bau- und Holztechnik

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Handlungstheoretische Gr<strong>und</strong>lagen – Analyse handlungstheoretischer Modelle<br />

ler <strong>und</strong> direkter erreichbar ist. Dieser Fall wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> vorangestellten Grafik<br />

(Abbildung 9 hierarchisch-sequentielle Organisation) nicht berücksichtigt.<br />

Es muss betont werden, dass von VOLPERT nicht behauptet wird, dass die gesamte<br />

Handlungspyramide bereits vor <strong>der</strong> Handlung feststeht. Dieses würde zu e<strong>in</strong>em Missverständnis<br />

führen. Die Annahme, dass die Handlungspyramide bereits vor o<strong>der</strong> mit<br />

dem Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Handlung feststeht, wird nur im äußersten Extremfall zutreffen, jedoch<br />

existiert vor <strong>der</strong> tatsächlichen Ausführung e<strong>in</strong> gewisser Vorlauf <strong>der</strong> Planung. Der so<br />

genannte „gewisse Vorlauf“ bedeutet, dass die jeweiligen Starte<strong>in</strong>heiten erst kurz vor<br />

Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er Handlung entstehen, d.h. jeweils nur die nächsten Schritte werden im<br />

Voraus genauer geplant. Der Plan <strong>der</strong> folgenden Schritte wird immer vager <strong>und</strong> gröber<br />

je weiter sich von den Starte<strong>in</strong>heiten entfernt wird. Die Strenge <strong>der</strong> Erfolgskriterien <strong>und</strong><br />

vor allem die Restriktionen bestimmen das Ausmaß <strong>der</strong> nötigen Detaillierung.<br />

Unerwartete Ereignisse ziehen nicht unbed<strong>in</strong>gt nach sich, dass <strong>der</strong> gesamte Handlungsplan<br />

verworfen wird. Vielmehr werden die neuen Bed<strong>in</strong>gungen flexibel <strong>in</strong> den<br />

Handlungsplan <strong>in</strong>tegriert <strong>und</strong> das Ziel wird so lange wie möglich beibehalten. Wenn<br />

e<strong>in</strong>e Teilhandlung ihr Ziel nicht erreicht hat, bietet das VOLPERTsche Handlungsmodell<br />

trotzdem die Möglichkeit; das jeweils nächst höhere Ziel <strong>in</strong> an<strong>der</strong>er Weise zu erreichen.<br />

Nur wenn das nicht möglich ist, wird das Ziel verän<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> revidiert.<br />

Im Transformationsprozess wird das Ergebnis auf Abweichungen geprüft. Somit wird<br />

h<strong>in</strong>terfragt, ob das Ergebnis noch mit den übergeordneten Zielen übere<strong>in</strong>stimmt. Der<br />

Handelnde überprüft, ob alles noch im E<strong>in</strong>klang mit dem übergeordneten Ziel steht.<br />

VOLPERT beschreibt es mit „auf dem Kurs“ (VOLPERT 1999, S. 47). Dieser Kurs wird<br />

sowohl von dem Ziel <strong>der</strong> Handlung als auch von allgeme<strong>in</strong>en Zielvorstellungen bee<strong>in</strong>flusst.<br />

Das Gr<strong>und</strong>modell <strong>der</strong> hierarchisch-sequentiellen Handlungsorganisation wurde vorgestellt<br />

<strong>und</strong> diskutiert. Diese Ausführung sollte an dieser Stelle durch folgende Ausführungen<br />

ergänzt werden:<br />

Es wurde darauf h<strong>in</strong>gewiesen, dass <strong>der</strong> Aktor nur die nähere Zukunft detaillierter planen<br />

kann, da die gesamte Vorausplanung durchaus vage se<strong>in</strong> kann. Aber die Alltagserfahrung<br />

hat bewiesen, dass das Vorausdenken des Aktors e<strong>in</strong>geschränkt ist. Beim<br />

längeren Planen, z. B. beim Lebensplan, ist dies auch nicht s<strong>in</strong>nvoll, da <strong>der</strong> Prozessablauf<br />

<strong>der</strong> Entwicklung des Individuums von se<strong>in</strong>en Lebensumständen abhängt. Mit dieser<br />

Art <strong>der</strong> „Planungsgrenzen“ wird auch Vorausplanung <strong>der</strong> Handlung e<strong>in</strong>geschränkt.<br />

E<strong>in</strong> weiteres Problem wird ebenfalls von VOLPERT thematisiert. E<strong>in</strong>e Handlung be<strong>in</strong>haltet<br />

nicht selten mehrere Ziele o<strong>der</strong> gar wi<strong>der</strong>sprüchliche. Dieser Umstand wird im Alltag<br />

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