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Experimentierendes Lernen in der Bau- und Holztechnik

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Konzeption <strong>der</strong> Studie <strong>und</strong> E<strong>in</strong>ordnung <strong>in</strong> die berufsbezogene Kompetenzforschung<br />

wicklung von Problemlösefähigkeit nur durch das Lösen von Problemen möglich ist.<br />

Damit erfor<strong>der</strong>t die Entwicklung des Problemlösevermögens die Bewältigung e<strong>in</strong>er<br />

Vielzahl von Problemsituationen, um den Aufbau <strong>und</strong> die Anpassung von domänenspezifischen<br />

Produktionsregeln auf dem Niveau e<strong>in</strong>es Experten zu erzielen.<br />

Die ACT*-Theorie wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychologie kontrovers diskutiert (vgl. BEER & DIEHL<br />

2001). Sie wurde durch an<strong>der</strong>e Untersuchungen <strong>in</strong> Frage gestellt. Die ACT*-Theorie<br />

geht davon aus, dass die Aktivierung e<strong>in</strong>es Knotens zeitabhängig ist. Das dritte Axiom<br />

<strong>der</strong> ANDERSONschen Theorie besagt u. a., dass <strong>der</strong> Aktivationsgrad e<strong>in</strong>es Knotens e<strong>in</strong>e<br />

Größe ist, die sich kont<strong>in</strong>uierlich <strong>in</strong> Abhängigkeit von <strong>der</strong> Zeit t verän<strong>der</strong>n kann (vgl.<br />

ANDERSON 1983, S. 22 f.). Die Untersuchungen von RATCLIFF <strong>und</strong> MCKOON (MCKOON<br />

& RATCLIFF 1992, S. 1155 ff.) zeigten, dass diese Annahme nicht haltbar ist. Das Prim<strong>in</strong>g-Expriment<br />

dieser Autoren belegte, dass die Zeit für die Aktivierungsausbreitung<br />

im Gedächtnis vernachlässigbar kle<strong>in</strong> ist.<br />

Der Aspekt <strong>der</strong> Aktivierungsausbreitung <strong>der</strong> ACT*-Theorie wird <strong>in</strong> dieser Studie nicht<br />

fokussiert, son<strong>der</strong>n es wird vorang<strong>in</strong>g auf die Klassifikation von Wissen (deklaratives<br />

<strong>und</strong> prozedurales Wissen sowie Problemlösungswissen) zurückgegriffen.<br />

Unabhängig von <strong>der</strong> Diskussion <strong>der</strong> ACT*-Theorie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Psychologie dient sie <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

aktuellen didaktischen Forschung als Gr<strong>und</strong>lage für empirische Untersuchungen, zum<br />

Beispiel: Konzeptionelles <strong>und</strong> prozedurales Wissen als latente Variablen: Ihre Interaktion<br />

beim <strong>Lernen</strong> mit Dezimalbrüchen, Dissertation an <strong>der</strong> Technischen Universität<br />

Berl<strong>in</strong> (vgl. SCHNEIDER 2006) <strong>und</strong> Konstruktion lehren – Wirkung e<strong>in</strong>er konstruktionsmethodischen<br />

Ausbildung auf das Konstruieren bei Studenten <strong>und</strong> Konstrukteuren,<br />

Dissertation an <strong>der</strong> Technischen Universität Dresden (vgl. PIETZCKER 2004).<br />

8.2.2.3 Anwendung <strong>der</strong> Theorie auf die Entwicklung e<strong>in</strong>es Tests zur Evaluation des<br />

Experimentierenden <strong>Lernen</strong>s<br />

Anliegen <strong>der</strong> Untersuchung ist es, den Beitrag des experimentierenden <strong>Lernen</strong>s zur<br />

Entwicklung <strong>der</strong> beruflichen Handlungskompetenz zu untersuchen. Als Ansatz wird das<br />

Kompetenzmodell von NICKOLAUS, HEINZMANN <strong>und</strong> KNÖLL herangezogen. Dieses Modell<br />

bezieht sich maßgeblich auf deklaratives <strong>und</strong> prozedurales Wissen sowie das<br />

Problemlösevermögen. Daher muss es Anliegen des Tests se<strong>in</strong>, diese Komponenten<br />

zu ermitteln. Um die drei Elemente des angewandten Kompetenzmodells wissenschaftlich<br />

zu untermauern, werden die Gr<strong>und</strong>aussagen <strong>der</strong> ACT*-Theorie genutzt.<br />

Die ACT*-Theorie geht davon aus, dass die Fähigkeit, Probleme zu lösen, zurückzuführen<br />

ist auf die Existenz von gut auf den Problembereich abgestimmten Wissensstrukturen.<br />

Hierzu gehören Zustands- <strong>und</strong> Faktenwissen (deklaratives Wissen) <strong>und</strong><br />

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