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Experimentierendes Lernen in der Bau- und Holztechnik

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Konzeption <strong>der</strong> Studie <strong>und</strong> E<strong>in</strong>ordnung <strong>in</strong> die berufsbezogene Kompetenzforschung<br />

Performance (Verhaltensausführung) bezeichnet die im Arbeitsgedächtnis vorliegenden<br />

Aktionsteile von Produktionsregeln, die <strong>in</strong> Verhaltensausführungen (Handlungen)<br />

umgesetzt werden.<br />

8.2.2.2 Wissensstrukturen <strong>und</strong> Problemlösefähigkeit<br />

ANDERSONs Theorie hebt hervor, dass <strong>der</strong> Erwerb von Problemlösefähigkeit durch den<br />

Erwerb <strong>und</strong> die Modifizierung prozeduraler Wissensstrukturen zu erklären ist. Die Entwicklung<br />

prozeduralen Wissens unterscheidet sich stark von <strong>der</strong> Entwicklung des deklarativem<br />

Wissens, das Aneignen von Fakten o<strong>der</strong> Sachverhalten etc. Die Entwicklung<br />

von prozeduralem Wissen ist e<strong>in</strong> sukzessiver Prozess, <strong>der</strong> nur durch <strong>Lernen</strong> <strong>in</strong><br />

Handlungen erfolgen kann (vgl. ANDERSON 1983, S. 215).<br />

Diese Aussage wird durch ANDERSONs empirische Untersuchungen bekräftigt (An<strong>der</strong>son<br />

1996, S. 274). In se<strong>in</strong>en Untersuchungen, die sich auf das Lösen von Geometrieproblemen<br />

bezogen, zeigt sich, dass erst mit zunehmen<strong>der</strong> Anzahl von bearbeiteten<br />

Problemen die Bearbeitungszeit für die Problemlösung sank. E<strong>in</strong> Zusammenhang zwischen<br />

Bearbeitungszeit <strong>und</strong> Anzahl <strong>der</strong> bereits gelösten Probleme ist ablesbar.<br />

Die didaktische Konsequenz <strong>der</strong> ACT*-Theorie ist, dass prozedurales Wissen nur<br />

durch Handeln entwickelt werden kann (vgl. ANDERSON 1983, S. 215). In diesem Punkt<br />

wird e<strong>in</strong> unmittelbarer Bezug zu dem aktuellen didaktischen Ansatz des handlungsorientierten<br />

<strong>Lernen</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> beruflichen Bildung deutlich.<br />

Die Entwicklung e<strong>in</strong>er Problemlösefähigkeit kann laut <strong>der</strong> ACT*-Theorie <strong>in</strong> drei Phasen<br />

geglie<strong>der</strong>t werden. Der Erwerb von deklarativem <strong>und</strong> problemrelevantem Wissen stellt<br />

die Gr<strong>und</strong>lage für diesen Prozess dar. Dieser Phase folgt die Wissenskompilierung, <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> durch häufige Anwendung Prozeduren entwickelt werden. Die dritte Phase umfasst<br />

die Modifizierung <strong>und</strong> Optimierung <strong>der</strong> Wissensstrukturen.<br />

Phase 1<br />

Der deklarativen Enkodierung des Wissens folgt die Speicherung von deklarativen<br />

Wissenselementen <strong>und</strong> die Aktivierung semantisch verwandter Knoten im Gedächtnis,<br />

d.h. <strong>der</strong> <strong>Lernen</strong>de nimmt Informationen, die er als wichtig für den Problemlösevorgang<br />

erachtet, <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Arbeitsgedächtnis auf. Diese Wissenselemente stellen nun Aktivationsquellen<br />

dar, von denen ausgehend die Aktivierung semantisch verwandter Knoten<br />

des deklarativen Netzwerks erfolgt. E<strong>in</strong>e Aktivation von Wissenselementen des deklarativen<br />

Netzwerks, die im direkten Zusammenhang mit den neu erworbenen Wissenselementen<br />

stehen, folgt. Das Ergebnis dieses Prozesses ist die Verknüpfung von gespeichertem<br />

Wissen mit den neu enkodierten Informationselementen im<br />

Arbeitsgedächtnis. In e<strong>in</strong>em zweiten Schritt erfolgt <strong>der</strong> Vergleich zwischen den Bed<strong>in</strong>-<br />

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