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Experimentierendes Lernen in der Bau- und Holztechnik

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Entwicklung e<strong>in</strong>es Konzepts des Experimentierens <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Bau</strong>- <strong>und</strong> <strong>Holztechnik</strong><br />

die Qualität <strong>und</strong> Effektivität maßgeblich von e<strong>in</strong>er adäquat entwickelten Orientierungsgr<strong>und</strong>lage<br />

abhängen. Im H<strong>in</strong>blick auf die Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Übertragbarkeit <strong>der</strong> durch<br />

das Experimentieren gewonnenen Erkenntnisse <strong>und</strong> Fertigkeiten ist es wichtig, dass<br />

die <strong>Lernen</strong>den klare <strong>und</strong> auf das Wesentliche ausgerichtete Vorstellungen vom Ziel,<br />

von den Mitteln, Bed<strong>in</strong>gungen <strong>und</strong> Phasen ihrer Tätigkeit haben (vgl. WARNIK 1987,<br />

S. 13).<br />

Entwicklung von Hypothesen<br />

Das problembehaftete Phänomen wird von den <strong>Lernen</strong>den analysiert, wodurch eventuell<br />

bestehende Wissensdefizite deutlich werden. Von den <strong>Lernen</strong>den s<strong>in</strong>d die eigenen<br />

Defizite zu analysieren <strong>und</strong> <strong>in</strong> Bezug zu dem Experimentiervorhaben zu br<strong>in</strong>gen,<br />

so dass sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage s<strong>in</strong>d, Problem- bzw. Fragestellungen zu formulieren.<br />

Nachdem die Fragestellungen erfasst wurden, s<strong>in</strong>d Vermutungen über die erwarteten<br />

Ergebnisse des Experiments zu verfassen <strong>und</strong> zu dokumentieren. Die Erwartungen<br />

werden als zu überprüfende Hypothesen formuliert. Die theoretische F<strong>und</strong>ierung für die<br />

Bedeutsamkeit <strong>der</strong> Formulierung von Hypothesen <strong>und</strong> <strong>der</strong> gedanklichen Vorwegnahme<br />

des Ergebnisses ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Handlungstheorie zu suchen. HACKER unterstreicht, dass es<br />

sich nur um e<strong>in</strong>e Handlung handelt, wenn die gedankliche Vorwegnahme des Endzustandes<br />

im Vorfeld <strong>der</strong> Handlung getroffen wurde (vgl. HACKER 1986, S. 56 ff.). Dieser<br />

Aspekt <strong>der</strong> Handlung hebt die Beziehung zwischen Denken <strong>und</strong> Handeln hervor, wobei<br />

das Handeln <strong>und</strong> das Denken als Tätigkeiten begriffen werden, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em engen<br />

Verhältnis zue<strong>in</strong>an<strong>der</strong> stehen (HACKER 1986, S.112 f.).<br />

Planung des Experiments<br />

Nachdem die Problemstellungen geklärt <strong>und</strong> die Hypothesen formuliert wurden, ist die<br />

Gr<strong>und</strong>lage für das Experiment geschaffen. Die Auszubildenden entwickeln e<strong>in</strong>e Konzeption<br />

des Experiments. Es ist Bestandteil <strong>der</strong> Überlegung, mit welchen Prüf- bzw.<br />

Experimentierverfahren die aufgestellten Hypothesen überprüft werden können.<br />

Haben sich die <strong>Lernen</strong>den auf e<strong>in</strong> Experimentierverfahren gee<strong>in</strong>igt, so planen sie die<br />

erfor<strong>der</strong>lichen Arbeitsschritte, entwickeln Vorstellungen über die erfor<strong>der</strong>lichen Experimentiergeräte<br />

<strong>und</strong> skizzieren den Aufbau des Experiments.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Planung des Experiments s<strong>in</strong>d dem <strong>Lernen</strong>den gewisse Freiheiten (<strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Psychologie auch als Freiheitsgrade bezeichnet) <strong>in</strong> Bezug zum aufgabenbezogenen<br />

Handeln e<strong>in</strong>zuräumen. Die Spielräume <strong>in</strong> <strong>der</strong> Entscheidung über Mittel <strong>und</strong> Wege<br />

des Experimentierens stellen entsprechende kognitive Ansprüche dar, die sich progressiv<br />

auf die Entwicklung des <strong>Lernen</strong>den auswirken (vgl. WARNIK 1987, S. 13).<br />

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