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Experimentierendes Lernen in der Bau- und Holztechnik

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Handlungstheoretische Gr<strong>und</strong>lagen – Analyse handlungstheoretischer Modelle<br />

Rolle des Beobachters <strong>in</strong>ne o<strong>der</strong> es kommt ihm die Rolle e<strong>in</strong>es Mitarbeiters nach den<br />

Anleitungen <strong>der</strong> <strong>Lernen</strong>den zu. Obwohl <strong>der</strong> Lehrer alle wichtigen Schritte des Handlungsprozesses<br />

kennt, s<strong>in</strong>d den <strong>Lernen</strong>den Freiheitsgrade e<strong>in</strong>zuräumen <strong>und</strong> e<strong>in</strong> „Experimentieren“<br />

zu ermöglichen. U. u. können die <strong>Lernen</strong>den durch offene Fragen des<br />

Lehrenden unterstützt werden.<br />

Handlung ver<strong>in</strong>nerlichen<br />

Wie bereits <strong>in</strong> den vorangegangenen Phasen geschehen, wird auch <strong>in</strong> dieser Phase<br />

von AEBLI e<strong>in</strong>e B<strong>in</strong>nendifferenzierung vorgenommen. Die Ver<strong>in</strong>nerlichung <strong>der</strong> Handlung<br />

wird durch drei E<strong>in</strong>zelschritte charakterisiert (vgl. AEBLI 1990, S. 199 f.):<br />

Die erste Stufe <strong>der</strong> Ver<strong>in</strong>nerlichung wird als e<strong>in</strong> Rückblick auf den gewählten Lösungsweg<br />

beschrieben. Nach dem Ende <strong>der</strong> Arbeit betrachten die <strong>Lernen</strong>den das Produkt<br />

<strong>und</strong> alle implementierten Handlungen werden gedanklich zusammengefasst.<br />

Die schriftliche Fixierung <strong>der</strong> wichtigsten Handlungsschritte ist die zweite Stufe <strong>der</strong><br />

Ver<strong>in</strong>nerlichung. Durch die mündliche Präsentation des Handlungsprozesses <strong>der</strong> Schüler<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten Stufe werden die Stichpunkte gesammelt <strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> folgenden Stufe<br />

festgehalten. Es entstehen ke<strong>in</strong>e konkreten Produkte, son<strong>der</strong>n es entsteht e<strong>in</strong> Überblick<br />

<strong>der</strong> Handlungsprozesse.<br />

Die dritte Stufe ist die mündliche Beschreibung des Handlungsablaufs ohne jede anschauliche<br />

Unterstützung. Während <strong>der</strong> Ver<strong>in</strong>nerlichung erfassen die <strong>Lernen</strong>den nicht<br />

nur eigene Handlungen, son<strong>der</strong>n auch die <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en. Durch das Erfassen <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>samen<br />

Beschreibung <strong>der</strong> Handlungsschritte werden die <strong>Lernen</strong>den befähigt, die<br />

nicht selbst durchgeführten Aufgaben nachzuvollziehen <strong>und</strong> durchzuführen.<br />

3.3.3 Handlung <strong>und</strong> Begriff<br />

Wie bereits herausgearbeitet, bilden Handeln <strong>und</strong> Denken für AEBLI e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>heit. In<br />

diesem Kontext wird den Begriffen e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Rolle zugewiesen. Sie s<strong>in</strong>d „… e<strong>in</strong><br />

Gefüge von Beziehungen <strong>in</strong>nerhalb von Handlungen, von sachlichen Gegebenheiten<br />

o<strong>der</strong> irgendwelcher an<strong>der</strong>er Aspekte <strong>der</strong> Wirklichkeit zu objektivieren, d.h. <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e quasi-gegenständliche<br />

Form zu überführen“ (AEBLI 1993, S. 23).<br />

Im Kontrast zur Handlung haben die Begriffe ke<strong>in</strong>en unmittelbaren/realen Nutzen, son<strong>der</strong>n<br />

ihnen kommt die Aufgabe zu, die Wirklichkeit fassbar zu machen. Sie s<strong>in</strong>d damit<br />

Werkzeuge des Denkens. „...Begriffe s<strong>in</strong>d nicht e<strong>in</strong>fach Inhalte des geistigen Lebens.<br />

Begriffe s<strong>in</strong>d se<strong>in</strong>e Instrumente. Mit ihrer Hilfe arbeiten wir. Indem wir sie auf neue Ersche<strong>in</strong>ungen<br />

anwenden, werden diese gefasst, <strong>und</strong> die ordnen sich <strong>in</strong> unserem Geiste“<br />

(vgl. AEBLI 1990, S. 245).<br />

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