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Experimentierendes Lernen in der Bau- und Holztechnik

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Handlungstheoretische Gr<strong>und</strong>lagen – Analyse handlungstheoretischer Modelle<br />

3.2 Das Modell <strong>der</strong> Handlung nach VOLPERT<br />

3.2.1 Def<strong>in</strong>ition <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>modell <strong>der</strong> Handlung<br />

VOLPERT entwickelte e<strong>in</strong> Handlungsmodell, welches auf Teilhandlungen basiert. Er hat<br />

e<strong>in</strong> Modell <strong>der</strong> hierarchisch-sequentiellen Handlungsorganisation begründet <strong>und</strong> weiterentwickelt.<br />

Im Folgenden wird das Handlungsmodell nach VOLPERT dargelegt.<br />

VOLPERT def<strong>in</strong>iert Handlung als das Tun e<strong>in</strong>es Menschen, <strong>der</strong> sich mit se<strong>in</strong>er materiellgegenständlichen<br />

Umwelt ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzt. Ausgangspunkt e<strong>in</strong>es Handelns ist e<strong>in</strong><br />

Ziel <strong>und</strong> das Erreichen e<strong>in</strong>es Zieles. Dieses ist zunächst als Soll-Zustand vorhanden<br />

<strong>und</strong> wird durch den konkreten Arbeitsprozess <strong>in</strong> Bezug zum gegenwärtigen Ist-Zustand<br />

realisiert. Ziel <strong>und</strong> Handlung s<strong>in</strong>d durch Planungs- <strong>und</strong> Rückmeldungsprozesse mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

verb<strong>und</strong>en. Mit den verschiedenen Abschnitten des Ausführungsprozesses verän<strong>der</strong>t<br />

sich das Verhältnis zwischen Aktor <strong>und</strong> Umwelt. Bei wahrgenommenen Abweichungen<br />

vom Ziel kann die Handlung modifiziert <strong>und</strong> <strong>der</strong> ursprüngliche Handlungsplan<br />

korrigiert sowie bearbeitet werden (vgl. VOLPERT 1999, S. 38 ff.).<br />

Aktor <strong>und</strong> Welt s<strong>in</strong>d zwei wichtige Pole <strong>der</strong> Handlung, die wie folgt belegt s<strong>in</strong>d:<br />

Der menschliche Aktor hat die Bereitschaft <strong>und</strong> die Fähigkeit, das Ziel e<strong>in</strong>er Handlung<br />

gedanklich zu fassen <strong>und</strong> zu realisieren. Dabei s<strong>in</strong>d die Handlungsspielräume möglicherweise<br />

e<strong>in</strong>geschränkt, aber niemals vollständig begrenzt.<br />

Die Welt verfügt über ihre Eigengesetzlichkeit <strong>und</strong> begegnet dem Aktor. Die Welt ist<br />

we<strong>der</strong> vorhersehbar noch von dem Aktor gänzlich bee<strong>in</strong>flussbar (vgl. VOLPERT 1999,<br />

S. 38).<br />

Beide Pole (<strong>der</strong> Aktor <strong>und</strong> die Welt) s<strong>in</strong>d sozial begründet. Der Aktor ist nicht gänzlich<br />

abhängig von <strong>der</strong> begegnenden Welt, die mit allen Erleichterungen <strong>und</strong> Erschwernissen<br />

verb<strong>und</strong>en ist, son<strong>der</strong>n folgt komplexen Kriterien, um se<strong>in</strong>e Ziele zu erreichen.<br />

Dieses pragmatische Modell erklärt, wie das Handeln als e<strong>in</strong> Versuch <strong>der</strong> Bewältigung<br />

konkreter Problemsituationen betrachtet wird.<br />

Wenn das Ziel erreichbar <strong>und</strong> s<strong>in</strong>nvoll ist, sowie <strong>der</strong> Aktor das Ziel auf e<strong>in</strong>e zweckmäßige<br />

Weise erreichen will, dann wird es mit dem dargelegten Ansatz beschrieben. Es<br />

wird im Weiteren impliziert, dass angestrebt wird, das Ziel effizient zu erreichen, wobei<br />

es nicht als zweckdienliches Mittel zu verstehen ist, son<strong>der</strong>n als Selbstverantwortlichkeit<br />

betracht werden muss. In diesem Fall existiert e<strong>in</strong> Pr<strong>in</strong>zip für den Aktor: Im Prozess<br />

<strong>der</strong> Aktivität entwickelt er e<strong>in</strong>e flexible Stabilität <strong>und</strong> erweitert diese ständig, damit<br />

die Beziehung zwischen dem Aktor <strong>und</strong> <strong>der</strong> Welt stabil <strong>und</strong> wie<strong>der</strong>holbar wird (vgl.<br />

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