Experimentierendes Lernen in der Bau- und Holztechnik
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216<br />
Ergebnisse – prozedurales<br />
Wissen<br />
Ergebnisse – Problemlösungs-wissen<br />
Ergebnisse – ZusammenhangzwischenhandlungsorientiertenUnterricht<br />
<strong>und</strong> Benachteiligungleistungsschwächerer<strong>Lernen</strong>de<br />
Ergebnisse – Lernmotivation<br />
Prozedurales Wissen wurde <strong>in</strong> handlungssystematischen<br />
Lernumgebungen besser entwickelt<br />
als <strong>in</strong> fachsystematischen Lernumgebungen.<br />
Die Unterschiede zwischen den<br />
handlungssystematisch <strong>und</strong> fachsystematisch<br />
unterrichteten Klassen waren z. T. signifikant<br />
(vgl. WÜLKER 2004, S. 158 ff.).<br />
Der Bereich des Problemlösungswissens wurde<br />
<strong>in</strong> dieser Studie nicht untersucht.<br />
Der Autor beobachtete <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Studie, dass<br />
kognitiv leistungsstärkere Schüler durch e<strong>in</strong>en<br />
handlungorientierten Unterricht beson<strong>der</strong>s gefor<strong>der</strong>t<br />
wurden <strong>und</strong> dadurch auch e<strong>in</strong>e stärkere<br />
Leistungsentwicklung aufwiesen. Leistungsschwächere<br />
<strong>Lernen</strong>de wurden benachteiligt<br />
(vgl. WÜLKER 2004, S. 241).<br />
Die Lernmotivation <strong>in</strong> handlungssystematisch<br />
orientierten Lernumgebungen entwickelte sich<br />
günstig, während die fachsystematisch orientierten<br />
Lernumgebungen durch e<strong>in</strong>e Amotivation<br />
gekennzeichnet s<strong>in</strong>d (vgl. WÜLKER 2004, S.<br />
216).<br />
Die Studie zeichnet im Bereich des prozeduralen<br />
Wissens ke<strong>in</strong> e<strong>in</strong>heitliches Bild. In Hannover zeichneten<br />
sich ger<strong>in</strong>gfügig bessere Ergebnisse (sig.<br />
=0.19) durch e<strong>in</strong>en direktiven Unterricht ab.<br />
In Stuttgart konnte e<strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gfügiger Unterschied<br />
(nicht sig.) zugunsten von direktiven Unterrichts<br />
festgestellt werden (vgl. NICKOLAUS, HEINZMANN,<br />
KNÖLL 2005, S. 66 f.).<br />
Im Bereich des Problemlösungswissens zeichnet<br />
sich ebenfalls e<strong>in</strong> une<strong>in</strong>heitliches Bild für die handlungsorientiert<br />
<strong>und</strong> direktiv unterrichteten Klassen.<br />
Die <strong>in</strong> Hannover handlungsorientiert unterrichteten<br />
Klassen erreichten bessere Ergebnisse als die<br />
direktiv unterrichteten Klassen. Der Unterschied<br />
zwischen den beiden Klassen war jedoch nicht<br />
signifikant.<br />
Im Stuttgarter Teil <strong>der</strong> Untersuchung erreichten die<br />
direktiv unterrichteten Klassen z. T. bessere Ergebnisse<br />
<strong>und</strong> diese Unterschiede waren z. T. signifikant<br />
(vgl. NICKOLAUS, HEINZMANN, KNÖLL 2005, S. 68 ff.).<br />
Längerfristig handlungsorientiert unterrichtete Klassen<br />
erzielten teilweise signifikant schlechtere Ergebnisse,<br />
<strong>in</strong> drei von fünf Fällen korreliert die Problemleistung<br />
signifikant mit dem IQ <strong>der</strong> <strong>Lernen</strong>den<br />
(vgl. NICKOLAUS, HEINZMANN, KNÖLL 2005, S. 70).<br />
In <strong>der</strong> Hannoverschen Untersuchung lagen die<br />
Motivationswerte für handlungsorientiert unterrichtete<br />
Klassen günstiger, diese waren jedoch nicht<br />
signifikant (beim dritten Messzeitpunkt).<br />
In <strong>der</strong> Stuttgarter Untersuchung ließen sich ke<strong>in</strong>e<br />
signifikanten motivationalen Differenzen zwischen<br />
den Unterrichtsformen f<strong>in</strong>den (vgl. NICKOLAUS,<br />
HEINZMANN, KNÖLL 2005, S. 71 f.).<br />
Die experimentell unterrichteten Klassen<br />
zeichnen sich durch signifikante Lernerfolge<br />
<strong>in</strong> Bereich des prozeduralen Wissens aus,<br />
während die Kontrollgruppe ke<strong>in</strong>e signifikanten<br />
Zuwächse verzeichnete. Damit wird<br />
deutlich, dass sich e<strong>in</strong> Experimentalunterricht<br />
beson<strong>der</strong>s för<strong>der</strong>lich auf die Entwicklung<br />
von prozeduralen Wissen auswirkt.<br />
Im Bereich des Problemlösungswissens<br />
zeigten nur die Experimentalklassen <strong>der</strong><br />
Teilstudie I signifikante Zuwächse <strong>in</strong> diesem<br />
Untersuchungsbereich. Die Kontrollgruppe<br />
wies ke<strong>in</strong>en signifikanten Zuwachs im Bereich<br />
des Problemlösungswissens durch<br />
e<strong>in</strong>en direktiven Unterricht auf.<br />
Die Ergebnisse <strong>der</strong> Teilstudie I wurden nicht<br />
durch die Teilstudie II bestätigt, da <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Teilstudie II sowohl die Experimental- als<br />
auch die Kontrollgruppe ke<strong>in</strong>en signifikanten<br />
Leistungszuwachs verzeichnen konnte.<br />
Die Studie konnte ke<strong>in</strong>e beständige Korrelation<br />
zwischen dem Bildungsabschluss <strong>und</strong><br />
<strong>der</strong> Entwicklung vom 2. Vortest zum 1.<br />
Nachtest aufzeigen. Die Untersuchungsergebnisse<br />
differierten zu dieser Forschungsfrage<br />
stark, so dass ke<strong>in</strong>e Schlüsse gezogen<br />
werden konnten.<br />
Lernmotivation war nicht Gegenstand <strong>der</strong><br />
Untersuchung.<br />
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Bezug zu an<strong>der</strong>en Studien