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Experimentierendes Lernen in der Bau- und Holztechnik

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Konzeption <strong>der</strong> Studie <strong>und</strong> E<strong>in</strong>ordnung <strong>in</strong> die berufsbezogene Kompetenzforschung<br />

S. 75), nur randständig betrachtet, was als Defizit zu werten ist. Gleichzeitig weist <strong>der</strong><br />

Ansatz von NICKOLAUS, HEINZMANN <strong>und</strong> KNÖLL den Vorteil auf, dass die fachlichen<br />

Komponenten <strong>der</strong> beruflichen Handlungskompetenz sehr differenziert betrachtet werden.<br />

Die analytische Betrachtung <strong>der</strong> fachlichen Komponenten <strong>der</strong> beruflichen Handlungskompetenz<br />

als Konstrukt, welches sich aus deklarativen <strong>und</strong> prozeduralen Wissen<br />

sowie aus <strong>der</strong> Problemlösefähigkeit konstruiert, erlaubt im Rahmen dieser Studie<br />

e<strong>in</strong>e sehr differenzierte Betrachtung <strong>der</strong> erzielten Lernerfolge <strong>und</strong> damit <strong>der</strong> Effekte <strong>der</strong><br />

entwickelten Exprimente. Die Konzentration auf die fachlichen Komponenten dieses<br />

Modells ist im Rahmen von wissenschaftlichen Untersuchungen legitim, da im S<strong>in</strong>ne<br />

<strong>der</strong> Durchführbarkeit <strong>und</strong> Klarheit von empirischen Studien auch Betrachtungsgrenzen<br />

gesetzt werden dürfen bzw. auch gesetzt werden müssen.<br />

Es wird daher das Modell von NICKOLAUS, HEINZMANN <strong>und</strong> KNÖLL dieser Studie zu<br />

Gr<strong>und</strong>e gelegt, obwohl sich <strong>der</strong> Autor darüber bewusst ist, dass <strong>in</strong> diesem Modell nur<br />

die fachlichen Komponenten – die dafür aber sehr differenziert – <strong>der</strong> beruflichen Handlungskompetenz<br />

betrachtet werden.<br />

E<strong>in</strong>e Analyse des Kompetenzmodells <strong>der</strong> Autoren verdeutlicht, dass e<strong>in</strong>e Anlehnung<br />

an Modellvorstellungen <strong>der</strong> ACT*-Theorie erfolgt. Für e<strong>in</strong>e weiterreichende Betrachtung<br />

<strong>der</strong> Dimensionen des Kompetenzmodells wird im Folgenden die ACT*-Theorie<br />

nach ANDERSON (1983) <strong>in</strong> Bezug auf die Entwicklung des deklarativen <strong>und</strong> prozeduralen<br />

Wissens sowie des Problemlösungswissens dargelegt <strong>und</strong> diskutiert.<br />

8.2.2 Kognitionspsychologischer Ansatz <strong>der</strong> Studie<br />

8.2.2.1 Gr<strong>und</strong>gedanke <strong>der</strong> ACT*-Theorie<br />

Die ACT*-Theorie des amerikanischen Kognitionspsychologen ANDERSON wird zu den<br />

bekanntesten <strong>in</strong>formationstheoretisch orientierten Modellvorstellungen <strong>der</strong> Kognitionsforschung<br />

gezählt. Sie arbeitet auf <strong>der</strong> Basis von kognitiven Leistungen des Menschen<br />

wie <strong>Lernen</strong>, Denkvorgängen, Behalten, Vergessen, Problemlösen u.a.m. Diese Theorie<br />

ist von vielen Autoren aufgegriffen <strong>und</strong> weiterentwickelt worden z. B. KIERA & BOVAIR<br />

1986, SINGLEY & ANDERSON 1989. ACT steht <strong>in</strong> diesem Zusammenhang für Adaptive<br />

Control of Thought. (*) besagt, dass es sich um e<strong>in</strong>e Weiterentwicklung <strong>der</strong> ACT-<br />

Basistheorie handelt.<br />

ANDERSON baut se<strong>in</strong> theoretisches Modell auf <strong>der</strong> kognitiven Struktur des menschlichen<br />

Gedächtnisses auf. Die Prämisse ist, dass die Unterteilung des Gedächtnisses <strong>in</strong><br />

deklaratives <strong>und</strong> prozedurales Wissen vorgenommen wird. Im deklarativen Teil des<br />

Gedächtnisses wird das Faktenwissen gespeichert, im prozeduralen Teil das Handlungswissen.<br />

An<strong>der</strong>son hebt darüber h<strong>in</strong>aus auch die Existenz e<strong>in</strong>es Arbeitsgedächt-<br />

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