05.12.2012 Aufrufe

Experimentierendes Lernen in der Bau- und Holztechnik

Experimentierendes Lernen in der Bau- und Holztechnik

Experimentierendes Lernen in der Bau- und Holztechnik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ausgangssituation des Berufsfeldes<br />

Auf Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong> vorangegangenen Darlegungen sollen die Charakteristika aus <strong>der</strong><br />

Perspektive <strong>der</strong> Spezifika <strong>der</strong> Ausbildung zusammengefasst werden:<br />

- Durch die Standortabhängigkeit, Variabilität <strong>und</strong> häufige Anpassung <strong>der</strong> Arbeitsorganisation<br />

an wechselnde Bed<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong> <strong>Bau</strong>stellen wird die Entwicklung<br />

e<strong>in</strong>er Flexibilität unmittelbar <strong>und</strong> <strong>in</strong>tegrativ Gegenstand <strong>der</strong> Ausbildung.<br />

- Auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Unternehmensspezifika, <strong>der</strong> Notwendigkeit <strong>der</strong> Verflechtung von<br />

Gewerken <strong>und</strong> ihrer historischen Beson<strong>der</strong>heit ist die Entwicklung e<strong>in</strong>es breit<br />

angelegten Qualifikationsprofils Intention <strong>der</strong> Ausbildung.<br />

- Auszubildende s<strong>in</strong>d unmittelbar <strong>in</strong> die Produktionsverhältnisse auf <strong>der</strong> <strong>Bau</strong>stelle<br />

e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en, damit leisten sie e<strong>in</strong>en „realen“ Beitrag am Produkt. Es wird<br />

damit die S<strong>in</strong>nhaftigkeit <strong>der</strong> Arbeit <strong>der</strong> Auszubildenden verdeutlicht. Gleichzeitig<br />

besteht damit die For<strong>der</strong>ung nach e<strong>in</strong>er didaktischen Strukturierung <strong>der</strong> gefor<strong>der</strong>ten<br />

Leistung.<br />

- Mit <strong>der</strong> Arbeit an e<strong>in</strong>em realen Objekt bzw. Produkt wird K<strong>und</strong>enkontakt <strong>und</strong><br />

K<strong>und</strong>enorientierung forciert.<br />

- Die E<strong>in</strong>bettung <strong>in</strong> den Produktionsprozess „vor Ort“ zieht die Integration <strong>in</strong> soziale<br />

Beziehungsgeflechte (z. B. Meister-Geselle-Auszubilden<strong>der</strong>, Auszubilden<strong>der</strong>-Auftraggeber,<br />

Auszubildn<strong>der</strong>-<strong>Bau</strong>schaffende an<strong>der</strong>er Gewerke) nach<br />

sich <strong>und</strong> br<strong>in</strong>gt damit e<strong>in</strong>e vielschichtige soziale Interaktion e<strong>in</strong>.<br />

- Durch die E<strong>in</strong>bettung <strong>der</strong> Ausbildung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en realen Arbeitskontext <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Arbeit an e<strong>in</strong>em realen Produkt wird die Entwicklung von Verantwortungsbewusstse<strong>in</strong><br />

antizipiert, nicht zuletzt deshalb, weil ständige Fremdkontrollen nicht<br />

möglich s<strong>in</strong>d.<br />

- E<strong>in</strong>e Ausbildung <strong>in</strong> diesen Berufen ist häufig mit e<strong>in</strong>er traditionellen Aspiration<br />

verb<strong>und</strong>en.<br />

Die hier dargelegten Charakteristika s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> beruflichen Praxis <strong>und</strong> damit <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Ausbildung unterschiedlich stark ausgeprägt, es ist u. a. die Aufgabe des beruflichen<br />

Unterrichts, diese Erfahrungen <strong>der</strong> <strong>Lernen</strong>den aufzugreifen <strong>und</strong> ergänzend e<strong>in</strong>zugreifen,<br />

um so das <strong>Lernen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> beruflichen Praxis zu unterstützen. Um die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis<br />

häufig vorkommenden E<strong>in</strong>seitigkeiten <strong>der</strong> Ausbildung (z. B. durch Kostendruck <strong>und</strong><br />

Spezialisierungen <strong>der</strong> Betriebe) zu kompensieren, sollte im Rahmen des Lernfeldkonzeptes<br />

das Erfahrungslernen mit dem <strong>in</strong>tentionalen <strong>Lernen</strong> verb<strong>und</strong>en werden. Auf<br />

e<strong>in</strong>er Seite wird so sichergestellt, das berufliche Erfahrungen reflektiert werden <strong>und</strong><br />

8

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!