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Die Selbstmörderin als Tugendheldin - eDiss - Georg-August ...

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III Bildthemen exemplarischen Sterbens<br />

lerei 52 im Humanismus; es löste sich um 1800 in der Epochenschwelle zur Moder-<br />

ne in Attitüden, theatralischen Kleinformen und Variationen der femme fatale auf. 53<br />

Daraus ergibt sich der Aufbau meiner Untersuchung.<br />

<strong>Die</strong> ikonographische Gruppe der römischen <strong>Tugendheldin</strong>nen wird so dar-<br />

gestellt, dass zunächst (IV und V) auf die historischen Quellen des Bildmotivs, da-<br />

nach auf die literarische und dramatische Rezeption und schließlich auf die künst-<br />

lerischen Bearbeitungen eingegangen wird. Bildkorpus und Darstellung folgen den<br />

Leitfiguren, obwohl auch andere, systematische Ordnungsprinzipien (wie die re-<br />

präsentierten virtutes oder die politisch-sozialen Rollen der <strong>Tugendheldin</strong>nen)<br />

denkbar wären. Am Beispiel der <strong>als</strong> Bildmotiv kaum mehr vertrauten Figur der So-<br />

phonisbe werden die Gesichtspunkte und Fragestellungen erarbeitet, die dann<br />

auch auf die anderen untersuchten Frauenfiguren Anwendung finden; jede hat in<br />

der Frühen Neuzeit ein eigenes Profil entwickelt, wobei die ersten bildkünstleri-<br />

schen Bearbeitungen stets vorausgehende literarische Rezeptionsformen aufgrei-<br />

fen.<br />

Dem ersten Durchgang durch das Bildkorpus und seine literarischen Vor-<br />

aussetzungen und der Darstellung des Rezeptionsspielraums der ikonographi-<br />

schen Motive folgen zwei systematische Kapitel, die auf den Neustoizismus <strong>als</strong><br />

Voraussetzung des ikonographischen Musters (VI) und auf das Bildprogramm der<br />

posttridentinischen Märtyrer in Konkurrenz zu den stoischen Tugendhelden (VII)<br />

eingehen.<br />

<strong>Die</strong> Bildprogramme starker Frauen in der Frühen Neuzeit und die von Auf-<br />

traggebern und Sammlern intendierten Pendant-Bildungen (VIII) können Hinweise<br />

auf die Funktion und Interpretation der ikongraphischen Gruppe geben. An die<br />

Stelle des neustoisch geprägten moralischen Bilddiskurses tritt allmählich das<br />

Interesse an der Affektdarstellung, der in einem Kapitel (IX) nachgegangen wird,<br />

das mit der Oper einsetzt und mit den Attitüden <strong>als</strong> neuen Ausdruckskünsten en-<br />

det. Das Schlusskapitel (X) ordnet die ikonographische Gruppe der ›römischen<br />

<strong>Tugendheldin</strong>nen‹ in das rhetorisch-ikonographische Verfahren der exempla virtu-<br />

tis ein und überprüft kritisch die Verwendung dieses Begriffs in der Kunstgeschich-<br />

te.<br />

52 Vgl. S. 42ff.<br />

53 Vgl. S. 13ff. und S. 288ff.<br />

56

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