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Faust im Visier des Geheimdienstes (PDF) Neufassung

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Mädchen, die mit „Liebeszauber“ die Gedanken <strong>des</strong> Geliebten auf sich zwingen, ist<br />

der Vorgang nicht unbekannt.<br />

An dieser Stelle ist kein Raum, der Welt <strong>des</strong> Übersinnlichen auch nur entfernt gerecht<br />

zu werden. Mein bescheidener Streifzug soll lediglich dazu anregen, weniger an<br />

„Gaben“ zu glauben, sondern den eigenen Sportsgeist mit dem Ergründen der realen<br />

Ursachen und Hintergründe der „unerklärlichen Vorgänge“ zu erfreuen.<br />

In Freiburg gibt es das Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene,<br />

www.igpp.de . Die dort anlandenden Meldungen „ungewöhnlicher Vorgänge“ lassen<br />

das Herz eines jeden Schwarzmagiers und seiner Fan-Gemeinde höher schlagen.<br />

Spuk wird gemeldet, also Klopfen, Schritte, Lichterscheinungen, Verschwinden und<br />

Auftauchen von Gegenständen. Sodann die Unfähigkeit, den Körper zu bewegen, aber<br />

auch Energieströme oder Hören von St<strong>im</strong>men. Weitere Fälle betreffen automatisches<br />

Schreiben, Channeling sowie Hellsehen, Gedankenlesen u.v.a.m.<br />

70% der „Fälle“ betreffen Frauen.<br />

Wusste man es doch, Frauen sind medial begabter als Männer, Frauen besitzen mehr<br />

Sensibilität, sind schlicht einfühlsamer.<br />

Die etwa 250 jährlichen Fälle lassen sich aufschlüsseln wie folgt: 70% Frauen, Durchschnittsalter<br />

43 Jahre, 53% haben die Fachhochschulreife, 22% haben einen Hochschulabschluss,<br />

60% sind ledig, geschieden oder verwitwet, 45% wohnen allein, 44%<br />

haben keine festen Partner, 39% sind arbeitslos oder bereits in Rente.<br />

Kurz, nicht nur das Ausbildungsniveau ist hoch, auch die Isolation. Stress der verschiedensten<br />

Ursachen tritt hinzu, das Phänomen wird ausgelöst. Dieser Stress kann<br />

resultieren aus Mobbing, Ausgrenzung, Sorgen, bedrückenden Erinnerungen,<br />

belastendem Wissen, einer Reihe von To<strong>des</strong>fällen <strong>im</strong> Bekanntenkreis, Befürchtungen,<br />

Ängsten u.a.m.<br />

Es handelt sich bei den „Begabten“ also um Patienten. Sie werden psychologischer<br />

und psychotherapeutischer Behandlung zugeführt bzw. Beratern der psychosozialen<br />

Versorgung anvertraut.<br />

Nur wenige der Patienten haben die Phänomene durch Meditation, Gläserrücken und<br />

was der okkulten Praktiken mehr, selbst ausgelöst. Nicht minder interessant, die<br />

wenigsten von ihnen kommen aus der Esoterikszene.<br />

Ohne Gérard Croiset nahe zu treten, seine Fähigkeiten resultierten aus einer<br />

Fehlfunktion <strong>des</strong> Gehirns, er war stresskrank.<br />

Und auch das Phänomen <strong>des</strong> Déjà Vu beruht auf einer Fehlfunktion. Der Bereich der<br />

„Zeiterfassung“ hat einen Ausfall, der Mensch weiß den Vorgang oder das Bild zeitlich<br />

nicht mehr einzuordnen, er vermeint, es bereits gesehen zu haben.<br />

Die Arbeit <strong>des</strong> Instituts lässt die unterstellten „wunderbaren Fähigkeiten“ und auch das<br />

Leben, als die Menschen noch „<strong>im</strong> Einklang mit der Natur“ lebten, in einem gar nicht<br />

günstigen Licht erscheinen.<br />

Wobei man nicht das „Kind mit dem Bad“ ausschütten muss.<br />

Die „gesunden Seiten“, die Produkte <strong>des</strong> „Bordcomputers“, also Wahr- und Warnträume<br />

sowie die „Handlungsanweisungen“, irreführender weise als Para-Phänomene<br />

bezeichnet, sollten auch weiterhin hinterfragt und gepflegt werden. Freilich ohne dabei<br />

zu übertreiben. Sich in die Isolation einer Einsiedelei zu flüchten, ist nicht notwendig.<br />

Doch deutlich Distanz zur Welt und ihrem Reizmüll zu halten, kann dabei offenkundig<br />

nicht schaden. „Träume sind Schäume“ lautet ein altes Sprichwort. In der Tat, ein<br />

„Anfänger“ braucht Jahre, um nicht seinen Träumen aufzusitzen, nicht zum Narren<br />

seiner Wunschträume oder jener Träume zu werden, in welchen Film-, Fernseh- und<br />

Tagesereignisse in wirren Handlungen durcheinander purzeln. Traumschulung und<br />

auch das Training der Intuition sind keine Inhalte von Schulwissenschaften, ein jeder<br />

Mensch „funktioniert“ anders. Jeder, der diese Anlage ausbilden will, muss den ganz<br />

persönlichen, aber auch langen Weg der Selbsterfahrung bei der Bewertung und<br />

Ausdeutung seiner Träume, seiner Intuition gehen.<br />

Die erste Wissenschaft, quasi die Urwissenschaft, das Leben zu analysieren, sind<br />

Träume.<br />

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