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Faust im Visier des Geheimdienstes (PDF) Neufassung

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estand, geht vermutlich zu weit – die entsprechenden Überlieferungen sind in ihrer<br />

Summe nicht derart, um <strong>im</strong> Nachhinein genauere Aussagen darüber zu machen, doch<br />

der Anteil verschiedenartig belasteter Personen sollte und müsste zwangsläufig<br />

deutlich höher als in unseren Tagen gewesen sein.<br />

Wobei – aus welchen Gründen auch <strong>im</strong>mer, eine Traumatisierung nicht zwangsläufig<br />

in einer medialen Befähigung / Belastung mündet, sie kann sich auch in auffälligem<br />

Verhalten äußern; in Zwanghaftigkeit, Aggressivität, Passivität …<br />

Darüber hinaus erkennen Forscher erste genetische Zusammenhänge. Aktuell<br />

sprechen sie von einem Gen, das den Mensch befähigt, sich von seinem Trauma<br />

selbst zu heilen, sie sprechen von einem anderen Gen, welches dafür verantwortlich<br />

ist, dass Traumata vererbt werden. Letzteres Forschungsergebnis findet sich durch die<br />

Praxis bestätigt: In Zusammenhang mit paranormalen, auch sogenannten eidetischen<br />

Veranlagung wurden teilweise Vererbungen festgestellt, das Forschungsergebnis<br />

erklärt nun auch, warum einige Schamanen das Amt an ein leibliches Kind weitergaben.<br />

Verständlich, dass <strong>im</strong> fortschrittlichen Toledo bereits <strong>im</strong> siebten Jahrhundert das<br />

Studium der Schwarzen Kunst angeboten wurde. Die Fülle der Paraphänomene in<br />

einer Zeit, da Anrufungen, Beschwörungsformeln und verschiedenartige zauberische<br />

Handlungen zum Alltag gehörten, verleitete zu der Annahme, dass es sich um eine<br />

Wissenschaft handele.<br />

Jene Generationen vor uns, als in Unwissenheit gefangen abzutun, greift zu kurz.<br />

Dieses Urteil verkennt die Tragik. Generationen hindurch, waren die Menschen durch<br />

naturbedingte Härten aber auch durch die Greuel, die sie sich gegenseitig antaten, in<br />

einem Kreislauf gefangen, der sich über <strong>im</strong>mer neue Greuel und Verrücktheiten<br />

permanent selbst erneuerte.<br />

Die lange Dauer der Zeit der grossen Hexenprozesse von etwa 200 Jahren könnte <strong>im</strong><br />

Nachhinein als schmerzlicher, doch leider notwendiger Ablösungsprozess von einer<br />

Vieltausendjahrzeit <strong>des</strong> Okkulten, <strong>des</strong> Zauberischen verstanden werden.<br />

Ungeachtet <strong>des</strong>sen, selbst noch Dr. Bender, Gründer <strong>des</strong> Freiburger Instituts für<br />

Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, ging bei seiner Forschungsarbeit<br />

davon aus, dass medial begabte Menschen einen sechsten Sinn besäßen; andere<br />

Psychologen sprachen von einer „eidetischen“ Veranlagung.<br />

Dr. Bender hatte 1954 an der Universität Freiburg den Lehrstuhl für Grenzgebiete der<br />

Psychologie inne, 1966 war er Ordinarius für Psychologie und Grenzgebiete der<br />

Psychologie, 1972 publizierte er: „Unser sechster Sinn – Telepathie, Hellsehen, Spuk“<br />

(rororo, ISBN 3 499 16796 4)<br />

Wie nahe damals Freiburg noch bei Toledo lag, wird bereits <strong>im</strong> Vorwort deutlich: „Gibt<br />

es also den sechsten Sinn? Gibt es Ahnungen? Visionen? Wahrträume?<br />

Erscheinungen? Gibt es Spuk? Gibt es das zweite Gesicht … Eine junge<br />

Wissenschaft, unterstützt von anderen Disziplinen, arbeitet in diesem „Schattenreich“<br />

menschlicher Erfahrungen: die Parapsychologie.“<br />

Erst ein Umdenken in den achtziger Jahren und in Folge die Erkenntnis, dass es sich<br />

nicht um begabte, sondern um belastete Personen handelt, ermöglichte es mir das<br />

Phänomen „<strong>Faust</strong>“ in einem neuen Licht zu betrachten.<br />

<strong>Faust</strong>s behauptete Fähigkeiten: in der Aeromantie, der Wahrsagung mit Hilfe von Luft<br />

und Wolken, in der Pyromantie, der Wahrsagung aus der Bewegung von Flammen,<br />

der Hydromantie, der Zukunftsdeutung aus Bewegungen in und auf glänzendem<br />

Wasser, alle diese medialen Fähigkeiten können bei extremer Ausprägung<br />

grundsätzlich auch in einem lärmenden Wirtshaus oder auf einem Marktplatz zum<br />

Tragen kommen.<br />

Das gleiche gilt für die behauptete Kunst der „Nigramancei“, der Schau aus Knochen,<br />

dem Heraufbeschwören von Toten, sowie für „Visiones <strong>im</strong>m Christal“.<br />

Gesetzt den Fall, dass man es für möglich hält, dass er diese „medialen Künste“ in<br />

dieser ungünstigen Umgebung und dazu noch über mehrere Tage hindurch<br />

praktizierte, dann müsste <strong>Faust</strong> ein Mensch gewesen sein, der von „Visionen und<br />

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