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Faust im Visier des Geheimdienstes (PDF) Neufassung

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Der Exlibris-Vermerk besagt, das Buch wurde 1537 von Nicolai von der Stroß aus<br />

Basel in Freiburg erworben.<br />

Gegenüber der Titelseite <strong>des</strong> „QUADRANS APIANI“ findet sich eine Notiz: „Zwanzig,<br />

zwanzig Jahr nahist wan“ (Zwanzig, zwanzig Jahre sind`s gewesen.) Die Unterschrift<br />

könnte man als „<strong>Faust</strong>“ lesen.<br />

1541 bringt der reformierte Pfarrer Johannes Gast seine Tischgespräche heraus, „die<br />

„SERMONES CONVIVALES“. Dort heißt es <strong>Faust</strong> betreffend unter anderem: „Als ich<br />

zu Basel mit <strong>Faust</strong> <strong>im</strong> Oberen Collegium speiste, gab er dem Koch Vögel<br />

verschiedener Art …“.<br />

(Man n<strong>im</strong>mt an, das könnte <strong>im</strong> Jahr 1525 gewesen sein.)<br />

Ein Verzeichnis der Maulbronner Äbte, zwischen 1680 und 1720 geschrieben:<br />

„Johannes Entenfuß de Elvishe<strong>im</strong>, electus a(nn)o 1521, + d. 4ten Februar. 1525,<br />

„iß Dr. <strong>Faust</strong>en deß Zeuberers Collega gewesen, welcher diesen zu Maulbronn<br />

besucht.“<br />

(Ein Zeitgenosse kritzelte daneben: „Sancta S<strong>im</strong>plicitas!“<br />

Die Jahresangabe 1521 ist ein Zahlendreher, Entenfuß wurde 1512 zum Abt gewählt.)<br />

1837 wird in Knittlingen, in einer Scheune vergraben, ein Hängeschrank entdeckt. Er<br />

ist als Davidstern gearbeitet, 28cm tief und 113cm hoch. Die Scheune gehörte zur<br />

Gerlach`schen Hofstelle, sie stand unmittelbar neben dem Haus der Gerlachs. Heute<br />

steht an dieser Stelle ein Gebäude, es wird als <strong>Faust</strong>s Geburtshaus gehandelt. Der<br />

Schrank wurde anschließend in diesem Haus aufgehangen. Er trägt aufgemalte<br />

alchemistische Symbole sowie als Intarsie aus Metall den Schriftzug „ELOHIM“.<br />

1922 wird in Knittlingen bei Umbauarbeiten in <strong>Faust</strong>s Geburtshaus in einer<br />

Türschwelle <strong>des</strong> ersten Stocks ein Astlochzapfen entdeckt. Als man ihn löst, kommt<br />

ein Lederbeutelchen zum Vorschein, darin ein 3,5cm auf 6cm großer Pergamentzettel.<br />

Darauf ist die bekannte AREPO-Formel notiert sowie eine Reihe von Kürzeln,<br />

vermutlich zwecks Herstellung einer Substanz.<br />

Am 3.3.1934 legt der Knittlinger Lehrer K. Weisert dem Bürgermeister F. Lehner einen<br />

eben aufgefundenen Kaufbrief von 1542 sowie eine Bleistift-Abschrift <strong>des</strong>selben zur<br />

amtlichen Beglaubigung vor. „Wohnbehausung <strong>des</strong> Frühmessers vnd Hofraytin samt<br />

Keller vnd übrig zugehord, alles an vnd beyeinand rechter hand vf dem berg neben der<br />

Cappel, eynseit <strong>des</strong> Jörgen Gerlachen seelig behausung, allwo <strong>Faust</strong>en born, auch<br />

neben der Wagenhüttin vnd beym kleinen gestaffelten Wandelgäßlen … zu einem<br />

vffrechten, steten, vesten vnd ewigen Kaufs verkauft.“<br />

(Frühmesser: dem Titularpfarrer nachgeordneter Pfarrer, zuständig für die Frühmesse)<br />

(Das Original <strong>des</strong> Kaufbriefes wurde durch eine Brandbombe vernichtet. Die Abschrift<br />

ist in einem Punkt umstritten: „<strong>Faust</strong>en“ müsste korrekterweise „<strong>Faust</strong>us“ heißen. Hat<br />

sich einst der Ratsschreiber verschrieben oder Karl Weisert?)<br />

Am 23. Juli 1963 bestätigt eine Frau dem Lehrer K. Weisert eine Geschichte, die zum<br />

Gemeingut Knittlinger Überlieferungen gehört: Sie sei Nachfahrin der Bocke Madel,<br />

deren richtiger Name auf Magdalena Bock lautete und <strong>im</strong> einstigen Hexengässchen<br />

gewohnt habe. Das Bocke Madel sei bei <strong>Faust</strong> lange Jahre in Dienst gestanden,<br />

einmal, als er zu seinen Fahrten aufbrach, habe er sie nicht entlohnen können, ihr<br />

jedoch Rezepte aufgeschrieben, damit sie Kranke heilen und sich Geld verdienen<br />

könne. Das „Rezeptbuch“ sei bis <strong>im</strong> 20 Jhdt. <strong>im</strong> Besitz der Familie gewesen, dann<br />

aber zwei Studenten ausgehändigt worden, das Buch sei nicht zurück gebracht<br />

worden. Das Bocke Madel sei von der Bevölkerung geschnitten worden; Leute, die mit<br />

einem Neugeborenen auf dem Weg zur Taufe waren, hätten einen anderen Weg zur<br />

Kirche eingeschlagen, sobald sie <strong>des</strong> Bocke Madel ansichtig wurden.<br />

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