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Berufsbildungsbericht 2007 (Teil I) - BiBB

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zuletzt knapp 60.000 Ausbildungsbeginner. Dies bedeutet, dass die Beteiligung der<br />

Jugendlichen an dualer Ausbildung insgesamt merklich gesunken ist. 105<br />

90<br />

Schaubild 1.5/1 zeigt, dass der entscheidende Einbruch in den Einmündungsquoten von<br />

2001 auf 2002 erfolgte. In diesem Jahr ging das rein betriebliche Ausbildungsplatzangebot<br />

um rund 45.000 zurück; das Angebot sank erstmalig auf unter 600.000. 106 Verantwortlich für<br />

diese Entwicklung war vor allem der massive Arbeitsplatzabbau, der zwischen 2000 und<br />

2005 zu einem Rückgang der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um<br />

1,7 Mio. führte.<br />

Bezogen auf den die durchschnittliche Jahrgangsstärke der bildungsrelevanten<br />

Altersgruppen 107 sank die Einmündungsquote in duale Ausbildung von 2001 bis 2002 um<br />

fünf Prozentpunkte von 65,9 % auf 60,9 % und sackte in der Folgezeit bis 2005 sogar auf<br />

56,9 % ab (vgl. die obere Tabellenhälfte der Übersicht 1.5/1).<br />

Ein ähnliches Bild zeichnet sich ab, wenn man als Bezugsbasis nicht die durchschnittliche<br />

Altersjahrgangsstärke heranzieht, sondern die Gesamtgruppe aller Abgänger aus den<br />

allgemein bildenden und beruflichen Schulen (s. o.). Demnach sank die Quote von 2001 bis<br />

2002 um 3,9 Prozentpunkte von 47,5 % auf 43,6 %. Bis 2005 verringerte sie sich weiter auf<br />

38,5 % (vgl. die untere Tabellenhälfte der Übersicht 1.5/1). Insbesondere bei den<br />

Hauptschulabsolventen nahm die Einmündungsquote stark ab.<br />

Dass gleichwohl die Zahl der bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten, noch nicht<br />

vermittelten Ausbildungsplatzbewerber zwischen 2001 und 2002 nur um 2.900 und in den<br />

nachfolgenden Jahren bis 2005 um weitere 17.100 anstieg, ist Folge der Bemühungen der<br />

105 Der Rückgang der Bildungsbeteiligung speziell der jüngeren Jahrgänge dürfte mehrere Ursachen zu haben.<br />

Zum einen führte die relative Angebotsverknappung dazu, dass Schulabgänger mit weniger guten<br />

Leistungsvoraussetzungen geringere Bewerbungschancen haben und zunächst in berufsvorbereitenden<br />

Bildungsgängen versuchen müssen, ihre Qualifikation zu verbessern. Dadurch steigt das Eintrittsalter in das<br />

duale System an. Zum anderen dürften aber auch strukturelle Verschiebungen innerhalb des<br />

Ausbildungsplatzangebots eine Rolle spielen. Zwischen 1994 und 2006 sank das Ausbildungsplatzangebot in<br />

den Fertigungsberufen um 59.000 bzw. 20 %, während es in den Dienstleistungsberufen um 20.000 bzw. 7 %<br />

zunahm. Mit dieser „Tertiarisierung“ verringerten sich aber vor allem die Eintrittschancen der<br />

Hauptschulabgänger, denn diese stellen im Fertigungsbereich traditionell die meisten Auszubildenden. Mit<br />

den Hauptschulabsolventen betrafen die strukturellen Angebotsveränderungen zugleich verstärkt die im<br />

Schnitt jüngste Absolventengruppe aus den allgemein bildenden Schulen. Damit nahm zwangsläufig der<br />

Anteil älterer Ausbildungsanfänger zu. Und schließlich dürften veränderte Arbeits- und<br />

Ausbildungsanforderungen es für einen <strong>Teil</strong> der Betriebe zweckmäßiger erscheinen lassen, in einigen Berufen<br />

vermehrt auf bereits volljährige Ausbildungsplatzbewerber zurückzugreifen.<br />

106 Vgl. <strong>Berufsbildungsbericht</strong> 2006, Übersicht 3, Seite 43.<br />

107 Berücksichtigt wurden die einzelnen Altersjahrgänge zwischen 16 und 24 Jahren. Die durchschnittliche<br />

Jahrgangsstärke wurde als jährlich neu justiertes gewichtetes Mittel berechnet, um jenen Altersjahrgängen ein<br />

höheres Gewicht einzuräumen, die auch einen höheren Anteil der Auszubildenden stellen. Dies führt zu<br />

deutlich adäquateren Ergebnissen als die oft übliche Berechnung der mittleren Jahrgangsstärke der 18- bis<br />

unter 20-Jährigen. Zum Verfahren: Wenn z.B. der Anteil der 17-Jährigen an allen Ausbildungsanfängern des<br />

Jahres 2000 24,5 % betrug, so betrug das Gewicht des gesamten Altersjahrganges der 17-Jährigen bei der<br />

Ermittlung der durchschnittlichen Jahrgangsstärke 0,245.

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