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Berufsbildungsbericht 2007 (Teil I) - BiBB

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304<br />

Rolle der Universitäten im Wissenschaftssystem vom Januar 2006 anzuführen. 273 Hierbei ist<br />

darauf hinzuweisen, dass viele Hochschulen ihre Veranstaltungen noch unzureichend auf<br />

Bedarf und Situation der potentiellen <strong>Teil</strong>nehmerinnen und <strong>Teil</strong>nehmer abstellen, wofür die<br />

auch unzureichende Transparenz des Angebots ein deutliches Indiz darstellt.<br />

Während für die <strong>Teil</strong>nahme an Veranstaltungen der berufsbezogenen wissenschaftlichen<br />

Weiterbildung, die nicht auf den Erwerb eines Hochschulgrades zielen, schon seit langem<br />

keine formalen Zugangsbeschränkungen für Personen mehr bestehen und die erforderliche<br />

Eignung im Beruf oder auf andere Weise erlangt werden kann, ist die Aufnahme eines<br />

Studiums zur Erlangung eines (ersten) Hochschulgrades nur dann möglich, wenn eine<br />

Hochschulzugangsberechtigung vorhanden ist. Die Voraussetzungen für den<br />

Hochschulzugang ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung sind von Land zu Land<br />

unterschiedlich 274 ausgestaltet und insgesamt – auch im Vergleich mit anderen<br />

Industriestaaten – unzureichend. Die Erleichterung des Hochschulzugangs für beruflich<br />

Qualifizierte wird schon seit langem gefordert, u. a. vom Wissenschaftsrat und in einer<br />

Gemeinsamen Empfehlung vom Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK),<br />

Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und der Bundesvereinigung der Deutschen<br />

Arbeitgeberverbände (BDA). 275 In der Bergen-Konferenz (2005) wurde die Verbesserung der<br />

Anerkennung von außerhalb der Hochschulen erworbenen Kenntnisse (prior learning) auch<br />

im Hinblick auf den Hochschulzugang gefordert. Immerhin sind die Regelungen in einigen<br />

Bundesländern mit Beginn des Jahres 2006 offener gestaltet worden.<br />

Neben der Erleichterung eines Hochschulstudiums für beruflich Qualifizierte stellt die<br />

Verbesserung der Anrechnung von Leistungen aus Berufsausbildung und –tätigkeit auf ein<br />

Hochschulstudium eine wichtige Aufgabe dar, deren Bedeutung ebenfalls im Bologna-<br />

Prozess herausgestellt wird. 276<br />

Eine wichtige Voraussetzung für jede <strong>Teil</strong>nahme an Weiterbildung besteht darin, dass die<br />

Angebote nach Inhalt, zeitlicher und organisatorischer Struktur mit der persönlichen und<br />

beruflichen Situation der Zielgruppe vereinbar sind. Hinsichtlich der abschlussbezogenen<br />

Weiterbildung für beruflich Qualifizierte an Hochschulen lässt sich feststellen, dass noch<br />

273<br />

Wissenschaftsrat, Empfehlungen zur künftigen Rolle der Universitäten im Wissenschaftssystem, Januar 2006,<br />

hier: Empfehlung 8 – Lebenslanges Lernen, Seite 61 ff.<br />

274<br />

Kultusministerkonferenz, Synoptische Darstellung der in den Ländern bestehenden Möglichkeiten des<br />

Hochschulzugangs für beruflich qualifizierte Bewerber ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung auf<br />

der Grundlage hochschulrechtlicher Regelungen, Stand: Februar 2006<br />

(http://www.kmk.org/hschule/Synopse2006.pdf)<br />

275 Wissenschaftsrat, Empfehlungen zur Entwicklung der Fachhochschulen, Köln, Januar 2002, Seite 93 f.; DIHK,<br />

HRK, BDA, Weiterbildung durch Hochschulen, Gemeinsame Empfehlungen, Berlin, Mai 2003, Punkt 3,<br />

Seite 10<br />

276 Siehe auch <strong>Berufsbildungsbericht</strong> 2006, Seite 317, und <strong>Berufsbildungsbericht</strong> <strong>2007</strong>, Nr. 4.5.7: BMBF-<br />

Förderung „Anrechnung beruflicher Kompetenzen auf Hochschulstudiengänge“

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