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Berufsbildungsbericht 2007 (Teil I) - BiBB

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Insbesondere in KMU wurden spezifische Rahmenbedingungen interkultureller<br />

Kompetenzentwicklung analysiert und Unterschiede identifiziert. Transferorientierte<br />

Fallbeispiele wurden entwickelt und erprobt. Sie enthalten die konkrete Erarbeitung<br />

interkultureller Kompetenzprofile, Wissensaneignung mittels interkultureller Lernmaterialien,<br />

Verhaltenstraining mit speziellen interkulturellen Trainingsmodulen für Führungskräfte und<br />

multikulturell zusammengesetzte Teams sowie die Einführung eines kontinuierlichen<br />

Verbesserungsprozesses unter multikulturellen Bedingungen.<br />

Im Schwerpunkt „Demografische Entwicklung“ konkrete Modelle des intergenerativen<br />

Lernens im Betrieb entwickelt und erprobt. Neue Lernformen und –methoden wurden initiiert<br />

und in Betrieben etabliert wie z. B.: Altersgemischte Lernteams im virtuellen Klassenraum,<br />

Coaching, Forscherteams, Hospitation, kollegiale Weiterbildung, Job-Rotation, Junior- und<br />

Senior-Mentoring, Kreativ-Center, Lernpartnerschaften/Tandemlernen inklusive Lerntyp- und<br />

Lernstilbestimmung sowie Patenschaften.<br />

Die bisherigen Erkenntnisse zeigen, dass auch beim altersgemischten Lernen die<br />

Selbstorganisation, die Verknüpfung von Lernformen und betriebsspezifischen<br />

Problemstellungen, neue, auf die Zielgruppe bezogene Lernformen sowie die<br />

Lernförderlichkeit der Arbeitsplätze entscheidende Faktoren sind. Das kalendarische Alter ist<br />

weniger von Bedeutung, vorgefasste Meinungen zu Altersstereotypen änderten sich im<br />

Projektverlauf und ein erster „Kulturwandel“ wird in den beteiligten Unternehmen sichtbar.<br />

Wissenschaftlich betrachtet sind die entwickelten Lernformen zwar nicht neu, weichen aber<br />

im Kontext des gemeinsamen Lernens von Jung und Alt stark von der bisherigen Praxis und<br />

Unternehmenskultur ab. Voraussetzung ist jedoch eine hohe Betreuungsintensität und<br />

professionelle Begleitung der Prozesse.<br />

Die Zielgruppe der Geringqualifizierten ist geprägt durch: Lernentwöhnung, wenig<br />

Weiterbildung, mangelhafte Integration in betriebliche Personalentwicklungskonzepte,<br />

geringere Lernchancen und Lernbereitschaft und den Ressourcen im Arbeitsprozess.<br />

Lernbarrieren sind in erster Linie, mangelhafte Beherrschung der deutschen Sprache,<br />

fehlende Fähigkeit zur Informationsbeschaffung über moderne Medien, fehlender Umfang<br />

mit abstrakten Methoden (wie z. B. Aufgabenanalyse, Qualitätsmanagement). Das<br />

(besonders informelle) Lernen im Arbeitsprozess ist für diese Zielgruppe die geeignetste<br />

Lernform. Deshalb galt es, die Bereitschaft zum Aufgabenwechsel zu forcieren und<br />

erfolgreiche Formen für betriebliche Kompetenzentwicklung zu definieren. Auch hierbei spielt<br />

wiederum die Lernförderlichkeit der Arbeitsplätze eine entscheidende Rolle, um eine<br />

Wiederankopplung an Lernprozesse zu steuern. Hinzu kommt die Bereitstellung von<br />

Ressourcen für das Lernen – wie - Lernzeiten, Kontaktherstellung zu Wissensträgern,<br />

technische Informationszugänge, Rückkoppelung sowie kollegiales Lernen. Die

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