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Berufsbildungsbericht 2007 (Teil I) - BiBB

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Sozialparteien hierfür sogar 2 % festgelegt. D. h., hier wird ebenso wie in den Niederlanden<br />

der Versuch unternommen, durch gesetzliche bzw. tarifvertragliche Regelung die<br />

Weiterbildung der Zeitarbeitskräfte sicherzustellen.<br />

Neben den formalen Weiterbildungsmöglichkeiten finden zunehmend Ansätze für informelle<br />

Formen der Kompetenzentwicklung Verbreitung. Das 2002 erlassene „Gesetz zur sozialen<br />

Modernisierung“ und die damit eingeführten Prozedur der Anerkennung beruflich erworbener<br />

Kompetenzen ist in der Zeitarbeit von besonderer Resonanz: Das regelmäßige Wechseln<br />

des Arbeitsplatzes, des Berufes und des Arbeitsumfeldes fördert Kompetenzen, die in Form<br />

von Zertifizierungen anerkannt werden sollen. So wurde beispielsweise ein „Pass‘<br />

competences“ entwickelt, mit dem die Zeitarbeitskräfte die Möglichkeit bekommen, durch<br />

ihre Berufserfahrung eine anerkannte Qualifikation zu erwerben.<br />

Wie in den Niederlanden steckt auch in Frankreich die Erfassung und Anerkennung der<br />

informell in der Arbeit, d. h. durch die Berufserfahrung erworbenen Kompetenzen noch in<br />

den Anfängen. Doch es zeigt sich, dass insbesondere in diesen Entwicklungen künftig die<br />

Chancen für die Kompetenzentwicklung in der Branche gesehen werden. Nicht zuletzt auch<br />

deshalb, da das formale Bildungssystem nicht mehr genügend qualifizierte Personen<br />

bereitstellt, und einem prognostizierten Fachkräftemangel auch mit alternativen Formen des<br />

Qualifikationserwerbs begegnet werden soll.<br />

Arbeiten und Weiterbildung in der Zeitarbeit in Deutschland<br />

Im Rahmen einer Befragung von Zeitarbeitsunternehmen sollten die Tätigkeiten sowie die<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten in der Zeitarbeit erhoben werden. Die meisten der Tätigkeiten<br />

in den Zeitarbeitseinsätzen werden von Fachkräften mit einer qualifizierten Berufsausbildung<br />

nach BBiG/HwO oder von Ungelernten ausgeführt. Tätigkeiten, die eine akademische<br />

Qualifikation erfordern, spielen noch eine vergleichbar untergeordnete Rolle.<br />

Entsprechend der großen Bedeutung des produzierenden Gewerbes sind auch die<br />

häufigsten Berufe oder Aufgabenbereiche, die in der Zeitarbeit ausgeübt werden, dem<br />

gewerblich-technischen Bereich zuzuordnen, gefolgt von nicht näher zu spezifizierenden<br />

Hilfstätigkeiten sowie Berufe im kaufmännischem Bereich und personenbezogener/sozialer<br />

Dienstleistungsberufe.<br />

Im gewerblich-technischen Bereich üben die Beschäftigten überwiegend Schlossertätigkeiten<br />

aus wie Schweißen, Drehen und Fräsen; sie führen (Elektro-) Installationen durch, führen<br />

Maler- und Lagerarbeiten aus. Die häufigsten Tätigkeiten im kaufmännischen Bereich sind<br />

buchhalterische, Sachbearbeitungs- und Sekretariatsaufgaben. Zu den häufigsten<br />

Hilfsarbeiten gehören nicht näher spezifizierte Tätigkeit im Lagerbereich und an Maschinen.

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