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Berufsbildungsbericht 2007 (Teil I) - BiBB

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Die zunehmende Öffnung Tunesiens gegenüber dem internationalen Wettbewerb setzt die<br />

auf den heimischen Markt ausgerichteten tunesischen Klein- und Mittelunternehmen unter<br />

großen Anpassungsdruck. Die bis 2008 zu vollziehende Freihandelszone mit der<br />

Europäischen Union erhöht den Bedarf an nachfrageorientiert qualifizierten<br />

Humanressourcen. Gleichzeitig führt die trotz hoher wirtschaftlicher Wachstumsraten<br />

anhaltende Jugendarbeitslosigkeit zu beschäftigungspolitischem Handlungsbedarf. Vor<br />

diesem Hintergrund hat die tunesische Regierung 1992 die Einführung einer<br />

nachfrageorientierten betrieblichen Ausbildung zur Unterstützung des wirtschaftlichen<br />

Anpassungsprozesses eingeleitet, und die Bedeutung dieser Reform in den 5-Jahresplänen<br />

2002 und 2006 noch verstärkt hervorgehoben.<br />

Die bisherigen Leistungen des sich seit 2003 in der Durchführung befindlichen Vorhabens<br />

haben wesentlich dazu beigetragen, ein an tunesische Bedingungen angepasstes<br />

alternierendes Berufsbildungsmodell einzuführen und so den Anteil derart ausgebildeter<br />

Jugendlicher deutlich zu erhöhen. Das Ministerium für Bildung und Berufliche Bildung nutzt<br />

die integrierten Public Private Partnership - Maßnahmen als Modellbeispiele, um<br />

privatwirtschaftliche Ansätze in der Berufsbildung zu fördern. Trotz dieser sichtbaren Erfolge<br />

weist das tunesische Berufsbildungssystem nach wie vor qualitative Defizite auf. Eine noch<br />

unzureichend systematisierte Kooperation zwischen Schule und Betrieb sowie ein zum <strong>Teil</strong><br />

zu geringes Engagement von Betrieben, Berufsverbänden und Sozialpartnern für eine<br />

kontinuierliche Zusammenarbeit hemmen die qualitative Weiterentwicklung und nachhaltige<br />

Verbreitung der unternehmensorientierten Berufsausbildung. Durch die noch unzureichend<br />

gesicherte Qualität und nachhaltige Verbreitung der unternehmensorientierten<br />

Berufsausbildung ist die Integration der Jugendlichen in den Arbeitsmarkt erschwert.<br />

Das bis 2008 geplante Vorhaben unterstützt weiterhin den tunesischen Partner durch<br />

Beratung und Fortbildung bei der Einführung einer alternierenden Berufsausbildung<br />

tunesischer Prägung.<br />

Die Tunesische Agentur für Berufsbildung wird durch Maßnahmen zur Kapazitätsentwicklung<br />

des Fach- und Führungspersonals beim Aufbau eines dezentralisierten Systems zur<br />

Sicherung der Qualität betrieblicher Berufsausbildung unterstützt. Die Deutsch-Tunesische<br />

Industrie- und Handelskammer wird zur Mobilisierung von Erfahrungen deutscher<br />

Unternehmerverbände und Betriebe bei der Identifizierung von Ausbildungsbedarfen sowie<br />

bei der Planung, Umsetzung und Evaluierung von betrieblicher Ausbildung eingebunden.<br />

Ausbildungsprofile für Berufe mit hoher Relevanz für den Umwelt- und Ressourcenschutz<br />

werden definiert. Schließlich werden die Entwicklung einer gendersensitiven<br />

Ausbildungsberatung und die Erarbeitung von Instrumenten zur Verbesserung und

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